Thementour auf eigene Faust: TV & Film-Stationen in Berlin

Einmal dort stehen, wo schon Hollywood-Stars ihre Filme drehten, in die Geschichte von Film und Fernsehen eintauchen oder die beeindruckendste Stuntshow in ganz Berlin und Brandenburg live miterleben – die Berliner TV & Film-Tour zeigt die Hotspots der bewegten Bilder! Die heutige Thementour zeigt ein Auswahl von interessanten Stationen des Filmeschaffens.

Stationen „TV & Film-Tour auf eigene Faust“

  • Station 1: Clärchens Ballhaus
  • Station 2: The Westin Grand Hotel
  • Station 3: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
  • Station 4: Filmpark Babelsberg
  • Station 5: Zoo Palast
  • Einzelpreis-Spanne pro Station: kostenlos bis 20 Euro
  • Preis inkl. Berlin AB-Fahrkarte und Eintritt in alle Stationen: 51,70 €
  • komplette Dauer: 15 h (idealerweise auf zwei Tage verteilen)
  • interaktive Karte zum anklicken – Einfach auf das jeweilige Filmstreifensymbol klicken

Station 1: Clärchens Ballhaus

Wo die Basterds Hitlers Tod planten… Um einmal dort zu stehen, wo Christoph Waltz und Brad Pitt eine Schlüsselszene für den Kino-Hit “Inglourious Basterds” einspielten, muss es nicht nach Frankreich gehen. Tatsächlich drehte das Team um Quentin Tarantino große Teile des Films in Berlin; so auch in Clärchens Ballhaus. Hier vertraute Hans Landa (Waltz) Aldo Raine (Pitt) seine Absichten an, Hitler von den Basterds töten zu lassen und damit das Ende des dritten Reiches einzuläuten.

Die Geschichte von Berlins schönstem Ballhaus – das heutige Tanzlokal Clärchens Ballhaus zieht eine lange Geschichte nach sich: Bereits 1913 öffnete es als Bühlers Ballhaus seine Türen für die Berliner Bevölkerung. Doch als Wirt und Besitzer Fritz Bühler im Ersten Weltkrieg fiel, war es im Volksmund nur noch als
Clärchens Ballhaus bekannt – benannt nach der Witwe Clara. Auch im Zweiten Weltkrieg blieb Clara Bühler nicht vom Schicksal verschont: Das Vorderhaus des Ballhauses wurde komplett zerstört. Dennoch nahm sie nach Kriegsende den Betrieb wieder auf. Nachdem Claras Stieftochter von 1967 bis 1989 das Lokal übernahm, ging es nach der deutschen Wiedervereinigung an ihre leibliche Tochter über, deren Sohn das Haus 2003 verkaufte.

Ein Jahr später durften sich Christian Schulz und David Regehr als neue Besitzer des Ballhauses feiern. Sowohl der Name als auch der altertümliche Charme des Lokals wurde beibehalten und so gilt es noch immer als eines der bedeutendsten Tanzlokale der Stadt. Neben italienischer und deutscher Küche können Gäste hier täglich ausgelassene Tanzabende sowie Tanzkurse genießen.

  • Blogartikel
  • Buchbesprechung
  • Wo? Auguststraße 24 , Mitte (U Weinmeisterstraße) – aktuell nur von außen einsehbar
  • Eintritt: günstigster Preis auf der Speisekarte 4,50 €
Clärchens Ballhaus
Clärchens Ballhaus

Station 2: The Westin Grand Hotel

Der Berlinale-Erfolgsfilm “Victoria” (2015) zeigt auf eindrucksvolle Weise die Dynamik des Berliner Nachtlebens in Form von Kontrollverlust, Verbrechen und Drogenkonsum. Als filmisches Meisterwerk ist es in einer 140-minütigen Sequenz ohne Schnitt gedreht worden, weshalb sich alle Schauplätze dicht beieinander befinden.

Im Film trifft die Austauschstudentin Victoria auf vier Berliner; Sonne und seine Freunde. Berauscht von der Nacht beklaut die Gruppe einen Späti und genießt anschließend die Aussicht von einem Dach. Sonne überredet Victoria zu einem Banküberfall, dessen abenteuerliche Flucht im Westin Grand Hotel endet. Wie dramatisch die Nacht für Victoria tatsächlich ausgeht, stellt sich erst im Bett der Schinkel-Suite heraus.

The Westin Grand wurde 1987 fertiggestellt – damals jedoch noch von Interhotel unter dem Namen Interhotel Grand Hotel Berlin betrieben. Seit 1997 liegt es in der Hand von Westin Hotels & Resorts und war neben “Victoria” bereits Schauplatz von “Papa ante portas” (1991) und “Die Bourne Verschwörung” (2004).

Station 3: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Von “Abenteuer des Odysseus” bis “Zauberer von Oz”. Einmal den Schminkkoffer von Marlene Dietrich bewundern, die Kostüme aus “Das Boot” bestaunen oder sich von den Set-Entwürfen zu “Metropolis” inspirieren lassen – welcher Film-Fan träumt nicht davon? 1963 öffnete die Deutsche Kinemathek als Filmarchiv in Berlin seine Pforten, um das nationale und internationale Filmerbe in all seinen Facetten zu erhalten. Heute gilt sie als eine der wichtigsten filmhistorischen Sammlungen in ganz Europa.

Als die Deutsche Kinemathek im Jahr 2000 vom Deutschlandhaus ins Filmhaus am Potsdamer Platz umzog, eröffnete sie zeitgleich das Filmmuseum Berlin, das 2006 durch den Bereich Fernsehen ergänzt wurde. Neben Dauerausstellungen und regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen im Museum für Film und Fernsehen kümmert sich die Kinemathek um die Archivierung, Rekonstruktion und Restaurierung von Filmmaterial. So sammelten sich über die Jahre bereits über 26.500 Filme, 9.000 Fernsehsendungen, hunderttausende Fotos, rund 25.000 Plakate und 20.000 Kostüme im Archiv. Ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte der bewegten Bilder interessiert!

Station 4: Filmpark Babelsberg

Uuund Action! Die vierte Station der Berliner Film-Tour führt uns etwas raus aus der Hauptstadt: Direkt vor den Toren Berlins entführt der Filmpark Babelsberg in Potsdam seine Besucher in die Welt des Films! Vielseitige Themenbereiche laden zum Träumen ein: Während große und kleine Abenteurer in der Westernstadt zum Cowboy werden, können sich die mutigsten Besucher im Horrorhaus das Fürchten lehren. Wer es lieber etwas ruhiger angehen möchte, ist in
Janoschs Traumland richtig: Hier tauchen Film-Fans in die Schönheit Panamas ein oder spazieren durch die künstlerischen Gärten des kleinen Muck.

Zwischen Attraktionen wie der Kleinen Bootsfahrt und dem 4D-Actionkino können Besucher außerdem hinter die Kulissen blicken. Vor allem die Stuntshow begeistert täglich mit actiongeladenen Szenen und adrenalinreichen Manövern.

Zoopalast und Bikini Berlin
Zoopalast und Bikini Berlin

Station 5: Zoo Palast

Der große Bruder der Filmkunst. Zum Abschluss der Berliner TV & Film-Tour können sich Fans der bewegten Bilder einen Film in Berlins größten Kinosaal gönnen; denn mit 850 Sesseln macht der “Große Saal” im Zoo Palast seinem Namen alle Ehre. Doch nicht nur Liebhaber der modernen Filmkunst kommen im Zoo Palast auf ihre Kosten, denn die Geschichte des Kinos reicht weit zurück: Bereits 1915 wurde hier unter dem Namen „Palasttheater am Zoo“ ein Lichtspielhaus errichtet.

1925 von der UFA übernommen und umgebaut, avancierte das Kino zu einem der wichtigsten Häuser der Hauptstadt: So wurde es Austragungsort vieler Filmpremieren, so unter anderem Fritz Langs “Metropolis” (1927). Sogar ein Orchester sowie eine Orgel nannte das Palasttheater sein Eigen. Die Geburtsstunde des Zoo Palastes: im Zweiten Weltkrieg wurde es allerdings von Bomben zerstört und 1955 gänzlich abgerissen. Doch schon 1957 lud der neu errichtete “Zoo Palast” zu Entertainment ein – zunächst aber nur mit zwei Sälen.

Umbauarbeiten zwischen 2010 und 2013 ließen den Zoo Palast wiederholt in neuem Glanz erstrahlen: Insgesamt sieben Säle mit 1.650 Ledersesseln zählt das Kino heute. Dabei behielt sich das Kino seinen altertümlichen Charme bei und kombinierte diesen mit dem Komfort moderner Premiumkinos; nicht umsonst gehört der Zoo Palast seit 2014 zu den Austragungsorten der Berlinale und damit zu den bedeutendsten Filmstätten Berlins.

Die “Thementouren auf eigene Faust” ist eine lose Reihe mit freundlicher Unterstützung von Travelcirus.

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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