Für Touristen + Berliner gleich wichtig

…nämlich der Notfallplan in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dankenswerterweise hat die BVG in ihrem Heft BVG-PLUS 1/2020) ein übersichtliche Grafik abgedruckt, die man nur jedem Berliner ( und Touristen natürlich) zur Durchsicht empfehlen kann.

Aber da ich nicht die Klappe halten kann, muss ich noch ´n paar Bemerkungen nachlegen:

Ich komme noch aus einer Zeit (gefühlte frühe Steinzeit), in der jeder Bus und jede Bahn mit 2 Personen (ich hätte fast geschrieben : 2 Mann Personal, aber das ist nicht korrekt) bestückt war, und auf den Bahnhöfen wimmelte es von Funktionsträgern : Fahrkartenverkäufer, Fahrkartenentwerter, Zugabfertiger (volkstümlich Schaffner genannt), Bahnhofvorsteher u.v.m.

Bei der S-Bahn musste man sogar beim Verlassen des Bahnhofs zeigen, dass man die richtige Fahrstufe bezahlt hatte, bei der Fernbahn (DB und RB gleichermaßen) brauchte man zum Betreten des Bahnhofs eine Bahnsteigkarte – um z.B. Jemanden abzuholen.

Im Notfall hätte man also immer einen Ansprechpartner gehabt. Dank der gestiegenen Löhne sind diese Stellen nun alle wegrationalisiert worden, und wenn auf den Bahnhöfen jetzt etwas schiefgeht, muss man sich selbst behelfen. „Dafür hab´ ich doch mein Handy“  werden jetzt manche denken, aber das Handy kann nicht alles regeln, manchmal muss man auch selbst handeln.

Deshalb hier jetzt mal ein ganz wichtiger Tipp, den man bei einer Notfallübung der BVG als erstes hört :

Sollte auf einem U-Bahnhof infolge einer Rangelei oder einer geistigen Wirrnis Jemand aufs Gleis gelangt sein, bitte sofort den Nothalt-Schalter betätigen. Dann wird der Strom auf dem Gleis abgestellt und die Signale auf rot. Wer jetzt erst telefoniert und den Notfall an die Zentrale stammelt, erlebt dann anschließend die Einfahrt eines Zuges – mit all ihren Begleiterscheinungen !

Und wer das in guter Absicht macht, wird auch nie belangt werden – ein bisschen Courage gehört aber dazu. Aber die haben wir doch alle, oder ?

So sieht´s von weitem aus

Alle restlichen Hinweise entnehmen Sie aber bitte der Grafik von Maria-M. Covelo Boente, da findet sich der Nothalt-Schalter unter Nr. 11 – ein bisschen weit hinten.

BVG PLUS 1/2020

Und noch ein Tipp zum Handy:

Bei vielen Nummern (S-Bahn + BVG) landet man zuerst in einem Verteilmenü und im Notfall hat man bestimmt nicht die Zeit, sich die Datenschutzhinweise anzuhören. Deshalb am besten direkt den Notruf der Polizei = 110, wenn man nicht an die Notrufsäule (P. 7) kommt. Bei der Bahn ist übrigens die Bundespolizei zuständig. Die Nummer 0800 6888000 sollte man sich am besten gleich einspeichern.

Die Notrufsäule

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Uralter Urberliner. Taxifahrer, Eisenbieger, Schneeschipper, Student, Wagenwäscher, Bananenverkäufer, Bauleiter, Ausbilder, Dozent, Hilfsarbeiter, Operator, Systemanalytiker, Autor, Stadtführer, SES-Experte, Seniorenfahrer, Berliner Schnauze, usw. usw. Ich glaub´, ich habe nichts vergessen . . . . . .

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2 comments

  1. Die Videoüberwachung kann man sich übrigens schenken. Wie sagte der Beamte so hübsch, als ich Strafanzeige wegen Körperverletzung stellte: „Ick mach da nich viel Hoffnung, die Bänder werden 6 Monate aufbewahrt, wir ham aber 6 Monate Zeit, bis wir mit dem Ermitteln anfangen müssen…“
    Kann man sich denken, was dabei rauskam.
    Das mit dem Not-Aus sollte allerdings tatsächlich jede:r wissen.

  2. Niederhaus Alexander

    Danke für den Tipp.
    Hoffentlich werde ich nicht davon gebraucht machen.
    Und es stimmt früher war alles anders. Man war sehr erfreut darüber das überhaupt ein Bus kam. Und heute ärgerte uns wenn der 5 min. zuspät kam

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