Ähnlich dem „Walk of Fame“ in Hollywood, werden in Berlin auf dem „Boulevard der Stars“ am Postdamer Platz die Großen des deutschsprachigen Films und Fernsehens mit einem Stern auf dem Boden geehrt. Seit 2010, nachdem der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit den Boulevard im Rahmen der Berlinale eingeweiht hatte, kommen jährlich neue Sterne dazu. So jedenfalls war der Plan, aus dem leider nichts geworden ist, bzw. der nicht weiter ausgeführt wird.

Die Idee zum Boulevard der Stars hatte der Filmhistoriker Gero Gandert bereits im Jahr 2002. Ein erster Wettbewerb zur Ausgestaltung der Gedenkstätte scheiterte allerdings 2004 an den örtlichen Gegebenheiten.

In der Folge wurden die Rahmenbedingungen modifiziert und Auswahlverfahren durchgeführt, an denen sich 153 Bewerber aus Deutschland und vorwiegend dem europäischen Ausland beteiligten. Unter den verbliebenen sieben Teilnehmern wurde dann im Februar 2009 seitens des Berliner Senats ein Wettbewerb zur Gestaltung des künftigen Boulevards ausgeschrieben.
Tatsächlich wurden dann auch auf der kleinen Meile auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Straße bis hin zum Potsdamer Platz über 100 Messingplatten in den Boden eingelassen.

Die Grundfläche des Boulevards der Stars bildet ein roter Teppich aus gefärbtem Asphalt. Die einzelnen Sterne bestehen aus polierter Bronze und sind flächenbündig in den Teppich eingelassen. Auf dem Stern sind Name, Beruf, Lebensdaten und Unterschrift der geehrten Persönlichkeit eingraviert.
Marlene Dietrich war die Erste, die geehrt wurde. Aber auch Romy Schneider oder der Regisseur Fritz Lang, die Schauspieler Mario Adorf und Hardy Krüger, der Autor Wolfgang Menge, der Musiker Klaus Doldinger, der Produzent Artur Brauner sowie der Komponist Hans Zimmer gehören zu den Prominenten, die sich unvergesslich machten.

Das „Denkmal“ für die Künstler kann das ganze Jahr über besucht werden, doch wegen zunehmender Verschmutzung und aus ästhetischen Gründen geriet die Anlage bereits 2013 in die Kritik: „Der ‚Boulevard der Stars‘ ist ein Panoptikum der Schäbigkeit“, hieß es damals. Der Mittelstreifen sei ein unansehnliches, ungepflegtes Stück, das man freiwillig nur betritt, um schnell auf die andere Straßenseite zu gelangen. Leider hat sich bis heute (Anfang 2025) nichts geändert.
So sind Iris Berben, Helge Schneider, Matthias Schweighöfer und der Drehbuchautor Karl Heinz Willschrei die letzten Persönlichkeiten, die 2016 mit einem Stern auf dem Berliner Boulevard geehrt wurden.
Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
