Bedingt durch die Länge der Kantstr, folgt heute der zweite Teil der Reihe, diesmal der östliche Abschnitt ab der Schlüterstr. Um den ersten Teil zu lesen und die Bilder anzuschauen, bitte hier klicken. Nachdem der westliche Teil der Kantstr einen durchschnittlichen Eindruck hinterlassen hat, hebt sich nun das Niveau der Geschäfte und des Publikums erheblich. Bekannte und populäre Lokalitäten befinden sich auf diesem Strassen-Abschnitt. Zum Beispiel das Schwarzcafé, Hausnr. 148, welches einen leicht französischen Charme versprüht. Der Eingang ist sehr klein, die Größe offenbart sich später und einen Hinterhof gibt es für die Sommeranbeter auch noch. Und als Bonus, das Schwarzcafé kann 24 Stunden lang besucht werden. Die Paris Bar ist nicht weit entfernt, im Haus No. 152 und war angeblich eines der Lieblingslokalitäten von Gerhard Schröder. In die Richtung geht auch das Publikum: Intellektuelle, Politiker, Künstler, halt Gott und die Welt. Gegenüber, auf dem schmalen Mittelstreifen, stehen 3 bemalte Mauerstücke. Zusätzlich mit französischen Wörtern und einem Pissoir versehen, und das bringt die Passanten zum wundern: tag ein, tag aus. Zwischendrin befindet sich der Savignyplatz, eine kleine grüne Oase mit vielen Lokalitäten drumheraum u.a. das Hefner, über diesen Platz wird bestimmt ein anderes Mal mehr erzählt werden!
Fürstlich einrichten kann sich der betuchte Berliner im Stilwerk, dort tumeln sich seit über 10 Jahren viele Einrichtungsshops, aktuell über 50 in der Anzahl. Angefangen von Bang und Olufsen mit hochwertiger Technik bis hin zum Tollhus, welches skandinavisches Holz in allen Kunstveredelungen anbietet, quasi IKEA deluxe. Für Kinogenuss sorgt der alte Delphi Filmpalast mit einem großen Kinosaal und Programmkino. Oftmals hat dieses Kino am Haupteingang große überdimensionale Bilder, welche wie handgemalt wirken. Und für hoffentlich berauschende Theaterabende steht nebenan das Theater des Westens bereit, siehe auch aktuelles Programm: „We will rock you“. Das Theater des Westens, erbaut 1895/96, ist für viele Berliner und Auswärtige das schönste Gebäude in der Kantstr, es strahlt etwas imposantes und großes aus. Und hat zum Glück die letzten 100 Jahre gut überstanden.
Nun geht es zum Endspurt der Kantstr, gegenüber vom Theater des Westens ist das „Segelhaus“ zu bestaunen, welches wie der Name offenbart oben ein Segel hat. Zusätzlich mit Werbung eines Energieunternehmens versehen. Es war mal geplant gewesen, das Gebäude aufzustocken, was sich aber leider zerschlagen hat. Unter der Eisenbahnbrücke hindurch incl. Imbissbude und Supermarkt, kommen wir am neuen Kranzler Eck vorbei. Auf dem Innnenhof des neuen Kranzler Ecks gibt es seit einiger Zeit ein großes Outdoor-Vogelvolier, was sich gerade für Kinder und Junggebliebene lohnt, anzuschauen. Nebenan ist Karstadt Sport in einem exotischen Gebäude untergebracht. Am Ende der Straße können wir hinauf zum neuen Hochhaus am Zoo schauen, welches ein Hotel beherbergen wird und kurz vor der Gedächtniskirche geht es in die Budapester Str. Die Krönung darauf ist ein City Pissoir;o) Zu guter Letzt kann dies auch alles wieder vissuell in der folgenden Bildergalerie erschlossen werden!
Weitere „Straßen von Berlin“-Beiträge sind über folgenden Link zu finden.
Das Schwarze Cafe ist ideal, wenn man gern ein Maximum an Reiseführern an den Nebentischen mit einem Minimum an Kochtalent verbindet, andererseits schon immer mal seinen Pops auf ein Sofa setzten wollte, auf dem schon Iggy Pop und Davie Bowie ihre Popse hatten. Und es hat wirklich 24h offen.
Das Kant-Kino die Straße runter und das Delphi sind allerdings wirklich knorke.
Schöner Bericht über ne schöne Ecke.