Berlin hat 20 grüne Hauptwege, auf denen man wandern, flanieren oder einfach nur spazieren gehen kann. Das Wege-Netz durch die grünen Korridore der Stadt umfasst mehr als 550 Kilometer, die weitestgehend vom fließenden Verkehr verschont geblieben sind und man den Lärm einer Großstadt nicht mehr als belästigend wahrnimmt.
1.Etappe S-Bahnhof Lichtenrade – S-Bahnhof Schichauweg
Der Wanderweg 5 verläuft in Nord-Süd-Richtung und begleitet die Panke bis zur Mündung in die Spree. Der insgesamt 45 Kilometer lange Hauptweg geht aber noch weiter bis nach Lichtenrade an die südliche Stadtgrenze Berlins. Wir wollen den Weg in kleinen Etappen erkunden und beginnen die Tour in umgekehrter Richtung.
Lichtenrade ist historisch ländlich geprägt, hat heute aber mehr als 50.000 Einwohner. Die Form des alten Dorfangers ist noch gut zu erkennen. Er ist von Bäumen umsäumt, sodass er wie ein kleiner Park wirkt. In seiner Mitte liegen die Dorfkirche Lichtenrade und der idyllische Dorfteich (Giebelpfuhl), der zu den größten Teichen Berlins zählt. Das ehemalige Angerdorf reicht bis an die Landesgrenze zu Brandenburg und dessen Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald heran.
Wir starten unsere Etappe am S-Bahnhof Lichtenrade (der gerade großräumig umgebaut wird) bzw. der Bahnhofstraße. Die 500 Meter lange Straße ist zugleich die Einkaufsmeile im Ortsteil. In Verlängerung der Bahnhofstraße beginnt die Prinzessinnenstraße, der wir bis zum Ende folgen. Hier beginnt der grüne Naturstreifen, der zum ehemaligen Grenzverlauf vor der Wende gehörte. Wir überqueren den asphaltierten Mauerradweg und halten uns am Feldrain rechts. Ein paar Meter weiter gehen wir noch einmal über den Radweg in den Wald hinein. Wir folgen dem ausgetretenen Waldweg rund 100 Meter, gehen rechts und am breiten Weg wieder links. Ein paar Meter weiter ist am Feldrand der Blick frei auf die Mariendorfer Feldmark, ein ausgewiesener schützenswerter Lebensraum für Mensch und Tier. Wir folgen dem Weg am Feldrand und biegen am Wäldchen links ein. Ein paar Meter weiter finden wir die erste Beschilderung für den Wanderweg 5 in den blau-weiß-blauen Streifen.
Im Wald am Königsgraben (ursprünglich ein Entwässerungsgraben) atmet man pure Natur und hört den Specht auf Holz klopfen. Wir durchstreifen den Wald und kommen am Schichauweg wieder ans „Tageslicht“. Gegenüber neben der Einfahrt zu einem Industriegelände setzt sich der Wanderweg fort. An der Brücke nehmen wir die Treppe nach unten und folgen dem Weg links (ehemaliger Güteraußenring) bis zur Motzener Straße. Wir überqueren die Straße und bleiben im grünen Gürtel, bis wir die S-Bahn erreicht haben. Dieser Streckenabschnitt ist knapp 5 Kilometer lang.
Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
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