7 Tage durch den Regenwald: Mit „Tucano“ auf den Spuren von „Fitzcarraldo“

Berliner*innen wollten schon immer die weite Welt erkunden, hatten schon immer Sehnsucht nach der Ferne. Weit über die Grenzen hinaus schauen ist als Leidenschaft geblieben. Auch nach 2 Jahren Reise-Pause bedingt durch die Pandemie ist der Reisehunger nach wie vor ungebrochen. Die Zahl der Aussteller bei der diesjährigen ITB-Tourismus-Messe (7.-9-03.23) lässt diese These gut und gerne bestätigen.

Auf den Spuren von "Fitzcarraldo"
Auf den Spuren von „Fitzcarraldo“

Die Reise, über die es heute zu berichten gilt, sollte ein Erlebnis der Superlative werden. Sie benötigte mehrere Monate oder gar Jahre an Vorbereitungen, die zunächst vage begannen. Spontane Reisen sind  gut, aber die lang-vorbereiteten noch viel besser. Besonders genüsslich ist ja, wenn aus dem langen Traum endlich Wirklichkeit wird.

Eine Reise in den Regenwald! Ja!

Darüber redet die Welt

Das Ökosystem des brasilianischen Regenwaldes hat Aus- und Nebenwirkungen auf die ganze Welt. Der vor Kurzem stattgefundene Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Bundesstaat Manaus* (im Volksmund „Das Paris der Tropen“) zeigt, wie das Thema Klimawandel auch das politische Berlin bestimmt.

*Manaus ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaats Amazonas. Sie liegt ca 1300 Kilometer Luftlinie westlich von der Mündung des Amazonas in den Atlantik bei der Stadt Belém, 1500 km nordöstlich der Hauptstadt Brasilia und 1100 Kilometer östlich von Leticia, der Grenze zu Kolumbien. Mit drei Grad südlicher Breite liegt sie fast unmittelbar am Äquator. Außer der Straße BR 174, die über Boa Vista nach Venezuela führt, ist Manaus nur per Schiff oder per Flugzeug zu erreichen. Auch wenn sich in weiten Teilen Brasiliens die Vorstellung hält, dass Manaus ein kleines Dorf wäre, ist es doch eine große Stadt mit ca 2 Millionen Einwohnern. (Quelle: Brasilien-Expert Klaus Reuss).

Mitte März wird Vizekanzler Robert Habeck und sein Kollege Özdemir sich auf den Weg nach Südamerika machen. Brasilen und Kolumbien stehen auf der Agenda. In Brasilien ist u. a. ein Besuch im Bundesstaat Manaus und den Regenwald geplant, fast dieselbe Tour, die der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Dezember 2022 vorgelegt hatte. Laut kürzlich veröffentlichten Pressemitteilungen sehen die grünen Politiker Brasilien und Kolumbien in einer „Schlüsselrolle beim Klimaschutz“.

Normalität & Stolpersteine

Als in der Welt auf die langersehnte Normalität sich langsam aber sicher wieder blicken konntten, sollte es mit der Traumerfüllung meiner Reisepläne auf den Spuren „Fitzcarraldo“ – einer meiner Lieblingsfilme – soweit sein. Gute 2 Jahre lahm war die Reisebranche lahmgelegt, die ITB fand, wenn überhaupt, nur als Videokonferenz statt.  Die Reisebranche wurde ziemlich schnell nicht systemkompatibel.

Der Weg von Berlin über die Metropole Rio de Janeiro bis nach Manaus erfordert viel Logistik. Planung, Entschlossenheit, Vorkehrungen und ja, man braucht viel Glück. Was im Rahmen einer solchen langen Reise alles passieren kann. Sogar den großen Fehler machen, mit der KLM einen transatlantischen Flug buchen. Wie gut, dass aus Fehlern Lektionen fürs Leben gezogen werden. In diesem Fall heißt es nun: Nie wieder über Amsterdam!“, besser: „Next Time, Lufthansa!“.

Es gibt keinen direkten Flug von Rio nach Manaus und die Uhrzeiten des Abfluges sind nicht gerade human. Manche Maschinen landen mitten in der Nacht in der Provinz, was das Weiterkommen zum Hotel zu einer schier unlösbaren Aufgabe macht. Nach langem Suchen konnte mein Reisemanager eine halbwegs gute Verbindung finden, bei der ich um 10:30 Uhr in Manaus ankommen würde und so einen ganzen Tag Zeit hätte, mich buchstäblich zu akklimatisieren.

Tag des Abflugs

Um 3 Uhr morgens musste ich aufstehen, um Punkt 5 Uhr im Flughafen Santos Dumont zu sein. Es regnete in Strömen. Es gibt von Rio de Janeiro aus keine Direktflüge nach Manaus. Also musste ich zuerst nach Rio-Brasília (Hauptstadt, per neunzigminütiger Strecke) und von dort aus in die zweite Maschine nach Manaus (3,5 Stunden).

Meine Boardingkarte musste ich am Schalter selbst ausdrucken. Nicht etwa, weil der Flugverkehr in Brasilien besonderen Wert auf die Mündigkeit der Kund*innen legt, sondern schlicht wegen des chronischen Personalmangels. Nach einem Herren, der für eine gesamte Reisegruppe von über 20 Personen alle Karten beim Blättern seiner Whats-App-Gruppenliste vollständig bearbeitet hatte, war ich endlich dran. Aus lauter Eile, Unerfahrenheit und Bange, die Maschine zu verpassen und durch die Menschenmenge um mich herum, druckte ich nur eine Boardingkarte in der Gewissheit, diese sei für beide Verbindungen: Rio bis zur Hauptstadt Brasilia, dann weiter von Brasilia nach Manaus.

Zu blöd, dass ich die fehlende zweite Boarding-Karte erst beim Einsteigen in die erste Maschine bemerkte. Auch wenn die Zeit zum Umsteigen ausreichend war, wusste ich nicht, wohin ich gehen musste und wo der Stand der Fluggesellschaft LATAM war. Aber das Glück war auf meiner Seite. Der Gate nach Brasilia lag direkt auf der gegenüber liegenden Seite und der Glückseimer hatte noch mehr zu bieten: Innerhalb Brasiliens reicht die Vorlage des Personalausweises aus.

Weitblick
Hausboote mit Weitblick im Fluß Amazonas

Die Ankunft in Manaus war genau so, wie sie mir von Kollegen und Freunden avisiert wurde. Sobald der Fluggast aus dem Flughafengebäude herauskommt, kommt ihm eine Feuchtigkeitsmasse entgegen, die nur die gute Laune, es endlich bis Manaus geschafft zu haben, abmildern konnte. Es ist wie ein dauerhafter Aufenthalt in einer Waschküche bei 70 Grad! Eilig hatte ich es auch noch. Die Expedition sollte am folgenden Tag um 07 Uhr losgehen. Wir würden dann vom Hotel abgeholt. Bis dahin sollte ich mich an das heftige Klima gewöhnen und ein paar Erledigungen gemacht haben. Ich beschloss, die Variante der Schocktherapie zu nehmen und ging, nachdem ich mein Gepäck im Hotel untergestellt hatte und das Einchecken erledigt hatte, gleich zum Stadtmarkt. In einem Nebengebäude befindet sich auch der Fischmarkt. Aber auf die Sehenswürdigkeiten von Manaus werde ich in einem gesonderten Artikel eingehen. Hier soll es um meine Bootsreise durch den Regenwald gehen.

7 Tage und 6 Nächte OHNE Internet. Für mich und eine andere Reisende, Nadine, die von noch weiter wegkam wie ich (Australien), war es ein Schock, dass wir für 7 Tage kein Internet und kein Telefon haben würden. Mit eiskalter Stimme sagte Alex, einer der Tour-Guides, auf dem Deck des Schiffes „Tucanos“: „Ihr seid hier, um Urlaub zu machen, um abzuschalten“. „Ja, ja“, dachte ich, es werde sich schon ein Dorf finden, wo Telefon und Internet funktionieren. Wie sich später herausstellte, hatten nicht nur Nadine und ich so gedacht. Eine Gruppe aus Austin, Texas, war sicher, dass Internet vorhanden sein würde. Das totale Fehlen von Verbindung zur Außenwelt ganze 7 Tage lang, nahmen sie mit Fassung. Nach ein paar Stunden war das für sie kein Thema mehr. Im Gegensatz zu mir und der Australierin Nadine. Lediglich das Radio vom Kapitän hielt den Kontakt zur Außenwelt.

Mitfahrende aus Austin und Hawai
Mitfahrende aus Austin und Hawai

Schon bei der Begrüßungsrunde der Reisegruppe wurde uns klar gemacht, dass der Zeitplan sehr rigide sein würde. „Um 5 Uhr werden wir an die Tür eurer Kabine klopfen. Dann 05:30 Kaffee, Tee und Keks und um Punkt um 6 Uhr gehen wir auf Kajak-Tour für ca. 2 bis 3 Stunden, je nach Strecke.“ Nachts ruhte das Boot und fuhr erst weiter, nachdem, in einem köstlichen und täglichen Ritual, drei Männer dem Kapitän geholfen hatten, den Anker zu befestigen. Ich hatte zwar die beste Kabine um dieses Spektakel aus nächster Nähe zu sehen, aber ich hätteim Weg gestanden und  gestört. Also bewunderte ich das tägliche Ritual vom Balkon direkt vor der Steuerkabine oben.

Nach den 2-3 Stunden Kajak-Tour ging es zurück zum Boot. Dann erst mal ein reichhaltiges Frühstück auf brasilianisch. Alles frisch und abwechslungsreich. Dione, die Köchin, hat uns alle mit Hausmannskost regelrecht verzaubert. Jeden Tag eine neue Sorte Kuchen und dem Aussehen, Textur und Gesmack nach zu urteilen, könnte er glatt aus der Konditorei oder Kuchemanufaktur geliefert worden sein.

Zur Zeit der Reise Anfang November, Zeitpunkt der Berliner Tristesse oder gar Depression, war im Regenwald Sommer. Der Wasserpegel war so tief, dass die Wurzeln der Bäume in malerischer Schönheit zu sehen waren. Hätte mir jemand gesagt, ich wäre in der Lage, für Stunden mit dem Kajak OHNE Frühstück zu fahren, ich hätte ihn für verrückt erklärt.

Das sehr frühe Aufstehen machte es möglich, die unterschiedlichsten Lichtverhältnisse im Regenwald bewundern zu können. Auch die absolute Ruhe wurde nur „gestört“ durch exotische Vögel, Gruppen von Delfinen oder rustikal vorbeifahrende Fischerboote. Auch die faszinierenden Sonnenuntergänge sind fürs Leben gemacht. Kein Wunder, dass der deutsche Filmregisseur Werner Herzog sich den Regenwald für das Drehen seines Meisterwerks „Fitzcarraldo“ aussuchte. Der Sonnenuntergang bei der Rückkehr aus den Ausflügen kam sehr nah an das Licht im Werk vom Herzog.

Während Selena, die Schwester von Nadine, spezialisiert auf Fotografie exotischer Vögel war und während die Gruppe aus Texas vor allem durch ihre bis ins Detail durchdachte Kleidung auffielund einige Klischees über die Amerikaner auf Safari bestärkten, suchte ich bei den langen Fahrten durch den Fluss Amazonas (einige nennen ihn „Solimões), die Spuren von „Fitzcarraldo“, verewigt durch die Kameralinse von Thomas Mauch in dem Film von Herzog. Die Weite, die Unterschiedlichkeit der Wassertextur, die unterschiedlichen Landschaften ließen mir die Spucke wegbleiben. Aber sowieso sei bei diesen Fahrten, so sagten uns die Guides, totale Stille wichtig, denn die Vögel und Wassertiere erkennen die außergewöhnlichen Geräusche einer Menschengruppe und empfinden diese als Störung. Die Vogelgruppen unterrichten einander über die „Eindringlinge“.

Amis auf dem Safari-Trip (zumindest die Kleidung)
Amis auf dem Safari-Trip (zumindest die Kleidung)

Der Tour-Veranstalter Mark Baker ist nicht „nur“ ein ausgewiesener Naturliebhaber, er zeigt auch Parallelen zu „Fitzcarraldo“. In den Siebzigern besuchte er zum ersten Mal die Stadt Manaus in einer Zeit, in der Brasilien noch viel weiter weg war, als es heute ist. Er verliebte sich an die Stadt und fing an, sein eigenes Unternehmen zu gründen, um Naturliebhaber*innen die Einzigartigkeit des Regenwaldes sinnlich erlebbar zu machen.

Die der Geschichte, in der Klaus Kinski, die Rolle seines Lebens spielt, erzählt über die Zeiten, als alle die Rang und Namen hatten, in der blühenden Stadt Manaus sein wollten. „Fitzcarraldo“ wollte mitten im Urwald ein Opernhaus bauen. Der Cast war zu der Zeit, das Beste der europäischen und brasilianischen Schauspielkunst zu bieten hatte. Zwischen 1872 und 1883 war die Kautschuk-Industrie auf ihren Höhepunkt und machte aus Manaus eine blühende Kulturmetropole. Das ist zwar lange her, aber es lohnt sich auf die Spuren so glorreichen Tage der Kautschuk-Baronen zu begeben.

Herr Baker
Mark Baker  (CEO Amazon Cruises)

Mark Baker, im zwischenmenschlichen Umgang wesentlich einfacher als Kinski mit Regiessur Herzog ist Amerikaner. Anfang der 70er-Jahre aus Rhode Island (USA) ging als Rucksack-Tourist über Venezuela nach Manaus  und verliebte sich in die Stadt, vor allem aber an den Regenwald.

Noch bevor der Begriff „Öko-Tourismus“ der Branche Flügel verlieh, war er seiner Zeit weit voraus. Das Konzept des Bootes „Tucano“ ist umweltfreundlich und zeichnet sich durch hohe Technik aus. Die Utensilien für die Reisen selbst sind meist aus bester Qualität aus den USA. Mark scheut keine Kosten, seinen Kund*innen ein authentisches und unvergessliches Erlebnis zu bescheren.

Die Ausstattung des „Tucano“

Kabinen gibt es für Singles und Paare auf 2 Etagen und ganz oben. Witzigerweise hat die, die direkt hinterm Häuschen des Kapitäns ist, die Nummer null. Dort hausierte ein Paar aus Dänemark. Der männliche Part tat so, als würde er kein Englisch können. So konnte er sicher sein, keine lästigen soziale Kontakte zu Mitreisenden pflegen zu müssen. Das bisschen unbedingt Notwendige an Kommunikation erledigte seine Frau für ihn. Das exzellente geschulte Team, immer zuvorkommend und mit Leidenschaft und Spaß bei der Ausübung ihrer Aufgaben sorgte für ausgezeichnetes Essen und positive Energie am Bord. Wir hatten aber auch Glück mit der zufällig gewürfelte Gruppe. Es hätte auch ganz anders ausgehen können, mit einem Stänker dabei, zum Beispiel.

Vanuza (ehm. Cleaning), Dione (mit Premiumverdächtigen brasilianischen Spezialitäten), Paquito (der Allround-Talent und Regenwaldflüsterer), Alex, der Chef-Tourguide,  der erbarmungslos um 05 Uhr an die Türen unserer Kabinen klopfte: „Wer, nicht mitkommen möchte, bleibt hier und lies ein Buch„, sagte er lapidar ein Abend davor.  Samuel, der junge Kapitän und Chicão, der für die Maschinerie zuständig war und mit seiner Freundlichkeit und Sympathie, trotz Sprachbarrieren alle Reisenden mit seiner Herzlichkeit ansteckte.

Eine Szene aus meinem Reisetagebuch sticht mir noch heute besonders hervor: Der Amerikaner, der Däne und ich saßen nach dem Mittagessen auf dem Deck. Dem Amerikaner fehlte es nicht an Selbstbewusstsein. Voller Neugierde fragte er den Dänen mit Franziskaner-Sandalien, mit Brille und zerzaustem Haar: „Und, welche Reisen habt Ihr unternommen bis hierher?“.

Mit strenger Miene erwiderte der Mann aus Kopenhagen: „Ich spreche kein Englisch“. Schach-Matt. Dem Mann aus Austin, Texas stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Ich blieb diesmal nur als stille Beobachterin und lächelte in mich hinein.

Ansprache vom Chef-Guide (und alle hören gespannt zu)
Ansprache vom Chef-Guide (und alle hören gespannt zu)

Nachtausflüge

Während in Deutschland Menschen „spazieren gingen“ oder andere versuchten, der Novemberdepression zu entkommen, hatten wir nach dem Abendessen das Vergnügen, eine Bootstour zu machen. Krokodile, Eulen, Schlangen, Vögel und auch Delfine waren unsere Begleiter. Der schweigsame Däne hatte immer sein Fernglas dabei und ich machte mir Vorwürfe, warum ich nicht auf die Idee gekommen bin, mir eins als Reisebegleiter zu kaufen. Die beiden Sorten Repellent (eins aus Deutschland und eines aus Brasilien), die ich für teures Geld gekauft hatte, habe ich nicht einmal benutzen müssen. Der eine Tourguide meinte sogar, durch den Geruch der Sprays würden die Mücken erst recht wild werden. Auch die Medikamente für Malaria-Prophylaxe konnte ich nach 3 Tagen wieder absetzen, sobald ich erfuhr, dass wir „diese Region“ gar nicht besuchen werden. Die Australier haben das Zeug aber vorsichtigerweise weiter genommen.

Waldflüsterer "Paquito" nach dem Fischfang
Waldflüsterer „Paquito“ nach dem Fischfang

Der Blick auf ein regelrechtes Spalier von Krokodilen bescherte mir ein Abenteuer-Feeling. Ebenso die Touren mit dem rustikalen kleinen Boot ohne Motor, weil der Wasserpegel so tief war, dass es nur mit Rudern weiterging, bescherte uns Heiterkeit beim Bücken unter den Baumstämmen hindurch, um überhaupt weiter zu kommen. Das Fischen am frühen Nachmittag bescherte der Gruppe großen Spaß beim Wettbewerb, wer mehr und die größten Fische fängt. Paquito (im Bild), der Urwaldflüsterer, angelte im gefühlten Minutentakt einen riesigen Fisch. Ich beschloss mich an diesem Wettbewerb nicht zu beteiligen. Ich wanderte mit den Augen und mit der Kameralinse eher durch die überwältigende Landschaft und Idylle. Letztendlich hatte ich immerhin mit dem Fang eines mittelgroßen Fisches mein Erfolgserlebnis, welches sogar mit Foto für die Ewigkeit festgehalten wurde.

Der Höhepunkt

Ganz ohne Zweifel war der Höhepunkt der Reise den Zusammenfluss von Rio Amazonas, ein Weißwasserfluß, der mit einem schmutzigen lehmfarbenen Aussehen hervorsticht und Rio Negro mit seinen 720.114 Quadratkilometern ein wiederum Schwarzwasserfluss, verursacht durch einen hohen Gehalt an Huminsäuren und Fulvosäuren.

Zunächst sei erwähnt, dass sich hier der größte Fluss der Erde (Amazonas) mit dem zweitgrößten Nebenfluss der Erde (Rio Negro) begegnen. Doch diese gewaltigen Wassermassen fließen nicht sofort ineinander, sondern elf Kilometer im selben Flussbett nebeneinanderher, bevor sich ihr Wasser vermischt und der Fluss wieder eine einheitliche Farbe aufweist. Die farbliche Grenze der beiden Flüsse ist sowohl auf Satellitenbildern als auch von einem Schiff aus deutlich zu sehen„. (Quelle: Google).

Dieser Höhepunkt wurde mehrfach von den Guides angekündigt. Es war gegen 15:30 Uhr an einem extrem heißen Nachmittag, am vorletzten Tag der Reise. Der Naturspetakel dauert ca. 15 Minuten, bis die Wasser beginnen, sich zu mischen.

Esszimmer mit Aussicht
Esszimmer mit Aussicht

Öko-Tourismus mit Klasse

Das Portfolio vom Anbieter Amazonas-Tours ist nichts für Influencer oder klassische Tourist*innen, sondern für Naturliebhaber*innen, die nicht gänzlich auf Komfort verzichten wollen. Nach meinem Gusto hätte es ein paar mehr Ausflüge zu endlosen und verlassenen Stränden geben können. Die ganz andere, luxuriöse Variante, allein oder zur zweit von einem Guide im Tagesausflug geführt zu werden und abends immer zurück zur Luxus-Lodge inklusive aller Facilities eines Luxus-Hotels, wäre auch nicht meins.

Kein Wunder, dass es die Landschaft rund um den Fluss Amazonas dem deutschen Regisseur angetan hatte. Die Landschaft ist überwältigend. Die Ruhe, manchmal nur gestört durch den Motor des kleinen Bootes, ist ein Lebenselixier. Jeden Morgen ein Abenteuer ins Ungewisse und doch umgeben von einem exzellent geschulten Team mit Mitarbeiter*innen, deren größtes Anliegen es ist, für das Wohlbefinden der Reisenden zu sorgen.

Ganz gleich wie viele Stunden wir unterwegs waren, bei größter Hitze und überwältigender Luftfeuchtigkeit oder Regen. Wenn wir mit dem kleinen Boot an das große herankamen und „Paquito“am Parken war ganz gleich um welche Uhrzeit, wartete stets Chicão mit einem Lächeln im Gesicht auf uns und half uns wieder aufs Boot. Alle vollzählig, alle gesund und alle zufrieden von einem gelungenen Tag. Erst dann, war für Crew die Arbeit getan. Am nächsten Tag, Punkt um 05:30 Uhr klopfte Alex an unsere Türen „Bom Dia!! (Guten Morgen!) und ein neuer Tag voller Abenteuer konnte beginnen.

Link: naturetours.com

About Fatima Lacerda

Kultur, Fußball, Musik sind meine Leidenschaften. Reiseberichte sind ein Genuss!

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