Hauptberuflich führte er eine Dampfkessel- und Maschinenfabrik, doch seine Liebe galt schon immer dem Fliegen. Mit seinen Flugmodellen wollte sich Otto Lilienthal frei wie ein Vogel in der Luft bewegen. Seine Leidenschaft musste der besessene Flugpionier allerdings 1896 nach einem Flugunfall mit seinem Leben „bezahlen“.
Dem in Anklam 1848 geborenen Lilienthal gelangen in Derwitz und den Rhinower Bergen 1891 die ersten sicheren Gleitflüge der Geschichte. Drei Jahre später ließ er sich in Berlin-Lichterfelde an der Schütte-Lanz-Straße den 15 m hohen „Fliegeberg“ errichten, auf dem er seine Versuche durchführte.
Lilienthal war der erste Mensch, der mit einem Flugapparat erfolgreich war und dem Flugprinzip „schwerer als Luft“ damit zur ersten menschlichen Anwendung verhalf. Er war der Wegbereiter zu späteren Erfolgen in der Luftfahrt.
Heute dient die Anlage mit dem künstlich angelegten Teich als Erinnerungsstätte, neben einem weiteren Denkmal in Lichterfeld-Ost. Im Park an der Bäkestraße wurde ihm zu Ehren 1914 ein Denkmal errichtet, das 2012 saniert wurde und seitdem im neuen Glanz erstrahlt.
Fliegen wie ein Vogel
Eine lebensgroße Ikarusfigur auf einem 4 Meter hohen Sockel erinnert an den Pionier, der kontinuierlich seine Flugversuche verbesserte und schließlich Flüge von unglaublichen 250 Metern absolvierte. Die Plastik von Bildhauer Christian Breuer zeigt Ikarus als nackten Jüngling mit ausgestreckten Armen, an denen Flügel befestigt sind. Die griechische Sage von dem Sohn des Dädalos, der nicht dem Rat seines Vaters folgte und sich mit seinen in Wachs gestärkten Flügeln zu sehr der Sonne näherte und abstürzte, soll das tragische Schicksal Lilienthals versinnbildlichen.
Der kleine Park, in dem das Denkmal steht, wurde eigens für das Denkmal angelegt. Hier war früher ein sumpfiges Gelände, das erst mit dem Bau des Teltowkanals trockengelegt werden konnte.
Das Grab Otto Lilienthals befindet sich auf dem Berliner Friedhof Lankwitz. Es ist ein Ehrengrab des Landes Berlin. Auf der Grabplatte steht der Satz: „Opfer müssen gebracht werden“.
Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
Den Satz auf dem Grabmal „Opfer müssen gebracht werden“ ganz schön heftig. Schöner Artikel, auch mit Hintergrundwissen. Das finde ich gut! Auch die Bilder sollen an der Stelle gewürdigt werden!