Eine der größten Grabanlagen in Stahnsdorf gehört der Unternehmer-Familie Siemens, mit ihrem „Oberhaupt“ Werner von Siemens. Bekannt als Unternehmer, Erfinder und Elektroingenieur, lebte ursprünglich im Königreich Hannover.
Ernst Werner Siemens, ab 1888 von Siemens, wurde am 13. Dezember 1816 in dem kleinen Ort Lenthe, im damaligen Königreich Hannover, geboren und starb am 6. Dezember 1892 in Berlin-Charlottenburg. Er war ein deutscher Erfinder, Elektroingenieur und Industrieller.
Er entdeckte das dynamoelektrische Prinzip, auch elektrodynamisches Prinzip genannt, und gilt als Begründer der modernen Elektrotechnik, speziell der elektrischen Energietechnik.
Zusammen mit Johann Georg Halske gründete Siemens 1847 die Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske in Berlin, aus der die heutige Siemens AG hervorging. Das Unternehmen entwickelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte von einer kleinen Werkstatt zu einem der weltweit größten Elektro- und Technologiekonzerne.
Vier seiner Brüder wirkten ebenfalls als Unternehmer und Erfinder, überwiegend im Bereich Elektrizität.
Siemens entstammte dem alten Goslarer Stadtgeschlecht Siemens (1384 urkundlich erwähnt, mit dem Siemenshaus in Goslar als Stammsitz) und wurde als viertes von vierzehn Kindern des Gutspächters Christian Ferdinand Siemens geboren.
Das Geburtshaus auf dem Obergut in Lenthe, wo auch ein Erinnerungsstein steht, enthält heute eine Dauerausstellung, die anhand zentraler Dokumente und Exponate die wichtigsten Stationen im Leben des Erfinders und Unternehmers nachzeichnet.
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Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
Hintergrundinfos:
Der größte und wohl auch schönste Berliner Friedhof liegt außerhalb der Stadtmauern auf Brandenburger Gebiet in Stahnsdorf. Der Südwestfriedhof wurde bereits 1909 eröffnet, weil im Stadtzentrum der Platz knapp wurde. Mit einer Gesamtfläche von rund 206 Hektar ist der Stahnsdorf Friedhof südwestlich von Berlin, (daher der Name) der zehntgrößte Friedhof weltweit.
Der Friedhof hatte einen eigenen Bahnanschluss, der nach den Kriegsereignissen von 1945 bis 1948 stillgelegt wurde, weil die Teltow-Kanal-Brücke zerstört war.
Später stellte die Deutsche Reichsbahn mit dem Mauerbau am 13. August 1961 den Verkehr ein und kappte die Verbindung von West-Berlin in die DDR nach Stahnsdorf.
Nach der Wende wurde für alle Berliner und Brandenburger der Friedhof wieder zugänglich, auf dem prominente Politiker, Musiker, Schriftsteller, Dichter und Filmemacher, also vor allem Künstler ihre letzte Ruhe gefunden haben.