Der FC St. Pauli: Herz und Widerstand im Hamburger Kiez

Es ist Sommer und der Blog ging wie gewohnt auf Reisen. Im Nordosten und im Norden lagen die Reiseziele in diesem außergewöhnlichen Jahr. Ein Jahr das alles auf den Kopf stellt und die Reiseziele außerhalb der Landesgrenzen auf unbestimmte Zeit verschob. Aber es gibt hierzulande viel zu entdecken, weit über die Grenzen von Berlin und Brandenburg hinaus.

Einer dieser Reiseziele war die Hansestadt Hamburg. Während im Beitrag vergangenen Jahres eher Stadtplanung und Architektur den thematischen Fokus der Berichterstattung ausmachten, ist dies Jahr die Themenpalette eine andere. Wir beginnen mit dem Kult-Verein FC St. Pauli.

Gerade mal zwei Stunden von Berlin mit dem ICE entfernt erblickt man die ganz weite Welt. Das Motto „Hamburg ist das Tor zur Welt“ spiegelt sich überall in der Stadt wieder. Während man im Flachland Berlin verzweifelt nach einer Weitsicht oder ein bisschen Skyline sucht um die Gedanken schweifen zu lassen, bietet ein Spaziergang in der Hansestadt Einheimischen und Besuchern in fast jeder Ecke einen Blick aus der Perspektive eines Luxuswolkenkratzers, aus der Hafenperspektive oder aber auf dem Plaza, dem schönsten Balkon der Stadt. Der befindet sich im Gebäude der Elbphilharmonie, inzwischen das Zugpferd in Sachen Tourismus.

Solidarität groß geschrieben

Die schönste Nebensache der Welt hat in Hamburg zwei Vertreter die, wie könnte es anders sein, Erzfeinde sind. Zum einem die Fans des konservativen HSV, der schon glorreiche Zeiten hatte aber inzwischen in der zweiten Liga vergammelt. Der andere Verein, links-autonom gerichtet und mit ausgeprägter sozialen Ader heißt FC St. Pauli. Der Totenkopf als Symbol ist weltweit bekannt und der Titel Weltpokalsiegerbesieger ist für die Ewigkeit. Dazu später mehr.

Auch wenn die Photos vom Stadion aus dem Jahr 2017 einen ganz anderen Himmel zeigen, am 15.08. machte ich mich um 10 Uhr früh, auf den Weg in einer Mischung aus Flugzeug im Bauch Bange, nicht pünktlich anzukommen und den Beginn zu verpassen.

Das Thermometer kletterte bereits auf 32 Grad und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Sonst ist die Stadt eher bekannt für Dauerregen. Diesen Ruf kann ich nur schwer bestätigen. Immer wenn ich mich dort befinde ist die Hitze größer als in Berlin und die Sonne noch gnadenloser. Es gibt Ausnahmen.

Mit dem Fahrrad begab ich mich zum Millerntor Stadion. Dort war ich für eine Stadiontour mit Dauer von zwei Stunden angemeldet. Seit 3 Jahren hatte ich diesen Wunsch und diesmal sollte es klappen. Um das Stadion herum liegt eine große Brachfläche, dazu eine Baustelle. Auf dieser sehr großzügigen Fläche strahlt ein Stadion, das viel mehr bedeutet als eine bloße Bühne zum Fußballspielen. Für die Fans, für die Region und, insbesondere, für den Kiez verkörpert es pure Identifikation.

Auf der Suche nach dem Treffpunkt bin ich erst zum Haupteingang, dann zum anliegenden Parkplatz, bevor ich dort endlich den richtigen Hinweis bekam: „Links am Fan laden vorbei“. Also zurück in Richtung Brachfläche, ein bisschen Staub einatmen, ein bisschen fahren und ich erblickte ein Café wie im Szenario eines amerikanischen Films der Siebziger Jahren. Weit und breit nichts und dann dieses Cafè, von dem aus alles startete.

Dort eingetroffen, kommt mir ein großer dunkelblonder Mann entgegen. „Ich suche den Treffpunkt zur Tour!“ sage ich etwas gestresst..Schließlich wartete ich 3 ganze Jahre auf diesen Tag. „Ist alles richtig hier“ erwidert er mit hanseatischer Gelassenheit. Später, beim Gespräch vorm Beginn der Tour erfahre ich, dass der Mann Uwe heißt, eigentlich Münsteraner ist und vor Jahren, bei einem Spiel von St. Pauli sein Herz an den Verein verlor. So wurde die Stadt im Norden sein Revier, seine Heimat und sie ist, wie könnte es anders sein, fest verknüpft mit einem Verein, der lebt, weint, stolpert, schreit, liebt und kämpft!. Seit 4 Jahren führt Uwe die BesucherInnen aus aller Welt durchs Stadion. Auf die Frage, was für ihn die Essenz von St. Pauli ausmache, heißt es: „Das hier Menschen aus der Gegend und in der Südkurve für ihre Werte zusammenstehen.“ Woher kommt die weltweite Begeisterung für den Verein wollte ich auch wissen: „Autonom, Punk. Gerade Punk verbindet sehr viele Menschen, anders zu sein und dies auch zu leben“, erläutert er gleichermaßen trocken wie authentisch. Selbst auf den Weg zur Toilette werden die Fans auf die Werte aufmerksam gemacht.

Allmählich trudeln die Gäste ein, während der andere nette Herr meine Mineralwasserflasche in den Kühlschrank stellt. Für die Hanseaten sind solche kleine alltägliche Gegebenheiten kein großer Akt. Die Paulianer wissen wie man Gäste empfängt. Als es mit der Tour losging, zog Uwe in vorausschauender Manier in Betracht, die Tour „ein wenig“ anders zu machen“ aufgrund der stechenden Sonne. Als wir aber herausgingen, sagte er: „Also, mit der Brise geht doch, oder?“. Und so ging es los ohne Veränderungen und Uwe erzählte während der zwei Stunden viel mehr als über die Erfolge auch über die Niederlagen und Stolpersteine des Vereins; er machte dessen Seele und seine Essenz sinnlich erlebbar.

Wir haben in Hamburg auch einen anderen Verein“ fängt der Tourguide gleich mit einem Seitenhieb an. Er spielt auf den HSV an, zunächst aber ohne ihn zu nennen. Später, während der Tour, wird er das doch noch tun und das irritiert mich. Dort wo ich herkomme, kennen wir den Erzfeind nicht, geschweige seinen Namen auszusprechen? Für manche Fans dürfte das die Überquerung des Rubicons bedeuten aber die Neugierde über die Geschichte des FC St. Pauli, im Zusammenhang mit dem Stadion und Fankultur überwiegt stärker als die Verwunderung über das Brechen eines Rituals. Bevor wir nach außen gehen, erzählt Uwe stolz über die Wiederherstellung des Kneipentresens, letzter Bestandteil aus dem abgerissenen Vereinsheim.

Braun und Weiß

Der FC St. Pauli ist ein linksgerichteter Fußballverein mit Herz, Verstand und mit sozialer Ader. Das war nicht immer so. Vor den Achziger Jahren waren die Rechten auf den Tribünen rund um das Millerntor-Stadion herum zu sehen. Auf die Frage, ob es eine besondere Bedeutung in der Kombination zwischen den Farben Braun und Weiß gab, zumal die Farbe Braun politisch höchst problematisch ist) verneinte Uwe. Schon zur Gründung, am 15. Mai 1910, standen die Farben Braun und Weiß fest.

Mit der Hausbesetzerbewegung und dem Kampf um bezahlbare Wohnungen kam die Veränderung. „Der Geist des Widerstandes streckte sich bis hin zum Stadion und wie der Totenkopf dorthin gelange und das Logo des Vereins wurde ist allein schon ein Besuch wert beim Stadion und, anschließend bei der Multimediale Dauerausstellung „Kiezbeben – Die zweite Geburt von St. Pauli„, im Museum.

Den Paradigmenwechsel von rechts nach links beschreibt sehr genau ein Artikel von 2009, der in der Zeitung, „Die Welt“ erschien:

Der Geist des Kampfs um die Mietshäuser in der Hafenstraße schwappte ins Stadion. Plötzlich wehten dort Piratenflaggen als Symbole für Nonkonformität und Widerstand. Sie nannten sich „Freibeuter der Liga“ und malten Plakate, auf denen in kommunistischem Jargon stand: „Vorwärts im Kampf um den Klassenerhalt!“ Das Millerntor wurde zum Treffpunkt für Autonome, Neohippies und Altlinke. Es entstand eine alternative Fußballkultur mit sozialpolitischer Dimension.“

Es lebe der Punk und der Widerstand!

Es war einmal ein Punk-Rocker einer Band in der Hansestadt. „Doc Mabuse“. Auf dem Weg vom Stadion bis nach Hause entdeckte eine Totenkopfflagge. Beim nächsten Gang auf die Südkurve brachte er die Flagge mit, befestigt an einem Besenstiel und inspirierte damit andere Anhänger des Vereins.

https://www.youtube.com/watch?v=DcRyY_iZyh4

Wie der Totenkopf als Dauersymbol von Pauli werden würde ist ein Highlight in der bewegenden Geschichte des Clubs.

https://www.youtube.com/watch?v=DcRyY_iZyh4

Der Totenschädel auf der schwarzen Fahne wurde DAS SYMBOL des Kiezvereins und des Fußballklubs ohne zügellosen Kommerz. Zum Selbstverständnis gehört das Einlauflied „Hells Bells“ von AC/DC und nicht etwas Weichgespültes wie bei einem gewissen Berliner Verein, wo bis 2018 „Nur nach Hause“ von Frank Zander oder jetzt „Dickes B“ gespielt wird. DAS ist Schaurig!

Zum Selbstverständnis vom Pauli gehört auch die Tafel, die die Gegenmannschaft als „Gäste“ schon von vornherein deklassiert. Wir durften vom Eingang aus den Spielertunnel erblicken und bestaunen. Aufgrund der Corona-Bestimmungen durften wir nicht hinein. Der Eindruck von der Tür lässt auf den knallroten Ton blicken und ist, hanseatisch ausgedruckt und gelindert gesagt: Angsteinflößend. Eins ist sicher: Um hier als „GAST“ einzulaufen, braucht man Cojones!

Der „andere“ Titel und ein historischer Tag

Bei dem nächsten Stop erklärt Uwe dass: „Pauli hat „einen anderen Titel“. Und bevor das Mysterium für die ganze Gruppe gelüftet wird presche ich hervor und sage dezent und unbeirrt: “Weltpokalsiegerbesieger“. Uwe signalisiert zustimmender Haltung.

Der „indirekte“ Weltpokalsieg

Beim nächsten Stop erklärt Uwe: „Pauli hat „einen anderen Titel“. Und bevor das Mysterium für die ganze Gruppe gelüftet wird presche ich vor und sage dezent und unbeirrt: “Weltpokalsiegerbesieger“. Uwe signalisiert zustimmende Haltung.

David gegen Goliath

Es war ein kalter Tag am 06. Februar 2002 und der 21. Spieltag der Bundesliga Saison 2001/2002. Der FC Bayern München wurde Monate zuvor zum Weltpokalsieger, im Finale besiehte man den argentinischen Traditionsverein Boca Juniors. Die Münchner kamen in Hamburg an, stolz wie Spanier.

20.735 Zuschauer haben im Millerntor Stadion die lädierte Mannschaft (die gerade eine Niederlage gegen Hansa Rostock zu verdauen hatte) teils angefeuert teils provoziert. Der damalige Trainer, Dietmar Demuth, erzählte später in einer Dokumentation beim NDR:“ „Wir haben eine sehr riskante Taktik gewählt. Aber ich wusste, dass die Bayern vorne ein Riesenpotenzial, aber hinten Schwierigkeiten haben“.

Ausgerechnet ein waschechter Münchner, Thomas Meggle brachte das Netz in der 30. Minute zum vibrieren. Der Gegenpart, „Kampfstern Bavaria“, provozierte mit. „So spielt ein Absteiger!“ sangen sie. 3 Minuten nach dem ersten Tor schoss Nico Patchinski das zweite und schickte die Münchner einen Kopf kleiner in die Halbzeitpause. In der 87. Minute konnte Willy Sagol für den FCB nur noch ein wenig Schadensbegrenzung betreiben, aber epochale Geschichte war bereits geschrieben. Der lädierte FC St. Pauli, der Underdog unter allen Fußballvereinen im Lande besiegte vor heimischem Publikum die Gladiatoren aus München zu 2 zu 1.

Noch im Mannschaftsbus wurde das Team samt Trainer Ottmar Hitzfeld, der seine besten Männer für das kommende Spiel gegen Borussia Dortmund schonen wollte (Paulo Sérgio, Giovane Elber), von Uli Hoeneß zusammengefaltet mit dem inzwischen legendären Spruch „Ihr habt Dreck gespielt. Und fügte erstaunlich selbstkritisch hinzu: „Die Paulianer sind gerannt, ich glaube, da liegen heute noch welche unterm Sauerstoffzeit. Und bei uns werden 30 Minuten nach Spielschluss schon wieder Sprüche geklopft und Karten gespielt. Die Spieler essen Scampis und ich habe eine schlaflose Nacht“. (Quelle: „FC St. Pauli – Alles Drin“).

Nach dem Spiel

Und was als wenig später, nach dem Abpfiff als ein Späßchen begann, wurde der Marketingschlager des Vereins und ist es bis heute. Angeblich soll „Carlo 1“, ein Brandy mit 40% die nötige Inspiration und Kreativität hervorstechen lassen. „Es war dann wie immer, wenn St. Pauli-Fans zusammen sitzen und Alkohol trinken, dann fängt man an, in anderen Sphären zu denken“, gab er gegenüber der Zeitung „Die Welt“ an.

„Hendrik Lüttmer, damals fürs Marketing zuständig und Heiko Schlesselmann (Fanbeauftragter) saßen zusammen in der Vereinskneipe Jolly Roger. Bevor Uwe Podratz den Verkaufsschlager entwerfen konnte, wurde die Bezeichnung. „Weltpokalsiegerbesieger auf der selben Ebene genannt wie die Ereignisse „Schmach von Cordoba“, oder Maradona‘s „Die Hand Gottes“ oder Das Wunder von Bern“.

Lümmer war zu diesem Zeitpunkt Produktchef. Heute übt er das als Geschäftsführer der „Upsolut Merchandising GmbH.

Die erste Auflage von 400 T-Shirts mit der Schrift „Weltpokalsiegerbesieger“ war schnell vergriffen. Allein für die Mannschaft wurden 200 sichergestellt. Bis heute sind die T-Shirts mit dem Totenkopf und mit der legendären Schrift die meistverkauften Artikel der Paulianer.

Kein Fußbreit den Faschisten

Der nächste Schritt der ausgiebigen Tour war die Pressetribüne. Davor durften wir durchs Station. Vorbei an der Fischstäbchen-Bude und an den Wandmalereien vorbei, die extra Portion Unterhaltung und Schmunzeln bietet. Che Guevara durfte (natürlich!) nicht fehlen. Feministisch couragierte Sätze, nicht jugendfrei (wie denn auch?) gehören zum Fanprofil dazu. Während wir die Runde machen kommt Danni vorbei. Mit einem T-Shirt „Antifaschistisch“ ist sie Tour Guide von einer Gruppe mit ausschließlich Männern. „Auch das ist St. Pauli„, sagt sie mir später als ich ihr im Korridor des Museums zufällig begegne.

In der Pressetribüne angekommen durfte man nicht zimperlich sein. Die Stühle waren sehr verstaubt aber auch das ist ziemlich schnell vergessen. Von dort blickt man direkt auf die Gegentribüne und dort steht: „Kein Fußball dem Faschismus“. Auf der linken Seite (und dort blickt man auch auf die Skyline von Hamburg noch dazu) steht geschrieben: „Kein Mensch ist illegal“.

Uwe erzählt vom Kindergarten „Piratennest“, der Platz bietet für 200 Kinder. Und der Service endet nicht nachdem die ErzieherInnen Feierabend haben. An Spieltagen hat der Kindergarten offen, damit die Eltern gemeinsam das Spiel genießen können. Auch hier wird Teilhabe und Rollenverteilung großgeschrieben. Auf die Frage, welche Kinder dort Platz finden können lässt die Antwort nicht allzu sehr auf sich warten. Der Fokus liegt auf den Kindern aus dem St. Pauli Kiez. In den oberen Rängen gibt es Separès (bewusst so genannt und nicht Loge). Eins gehört ASTRA, dem Hauptsponsor vom FC, andere werden an Unternehmen vermietet. Ich wollte wissen ob es eine Einschränkung in der Auswahl gibt, wegen Corporate Identity und so. Einmal soll es einen Fauxpas gegeben haben mit einer Firma, die nun gar nicht mit den Werten des Vereins übereinstimmte, aber seitdem werde sehr akkurat geschaut wer mieten möchte, versichert der Guide.

Auf der anderen, rechten Seite oben zeigt er uns ein Schild, auf dem „Music School“ steht. Dort können Kinder und Jugendliche deren Familien zu wenig Geld haben ein Musikinstrument zu kaufen kostenlos Musikunterricht bekommen. Dort, wo wir gerade sitzen sind die schönen Polstersessel der Mannschaft. Auf den Rasen darf man nicht gehen. Ich finde es schade um das fehlende sinnliche Erlebnis, barfuß auf den Rasen zu gehen. Aber für ein Photo schaffe ic es aber doch barfuß an dem Rasenrand, noch vor der weißen Markierung. Der Überzug der Sessel, auf denen wir später sitzen hat einen Überzug dessen Schrift zeigt: „Kiez Küche“.

Was es mit diesem Namen auf sich hat, will ich wissen. Uwe erklärt, es sei die Cateringfirma, die für die Mannschaft koche und nebenbei, zu Corona-Zeiten, für die Bedürftigen vom Kiez, Essen vorbereitet. Quasi als Fußnote und schon am Gehen, über „den Unterschied“ zu den Sesseln der „Gäste“ sagt er lapidar: „Die sehen gleich aus, machte eine Sprechpause und fügt hinzu: „Sind aber nicht beheizt“ und erntet Schmunzeln und lautes Lachen aus der bunten Runde.

der ehemalige Flakturm IV/Hochbunker in Hamburg St. Pauli
der ehemalige Flakturm IV/Hochbunker in Hamburg St. Pauli

Die Tour geht nicht zu Ende bevor Uwe uns einen Bunker zeigt. Direkt hinter dem Stadium steht ein Bunker (Hamburger Flacktürme) in angsteinflößender Größe. Dessen Geschichte führt zum II Weltkrieg.

Die Hamburger Flaktürme sind zwei große, in Betonbauweise mit Stahlarmierungen errichtete Luftabwehr- und Luftschutzbauten in den Hamburger Stadtteilen St. Pauli und Wilhelmsburg. Ursprünglich wurden während des Zweiten Weltkrieges, genauer in den Jahren von 1942 bis 1944, vier Türme erbaut, von denen zwei als Hochbunker mit aufmontierten Flugabwehrgeschützen und zwei als kleinere Leitstände konzipiert waren. Die Türme konnten die militärischen Anforderungen an eine Kampfstellung nur teilweise erfüllen; sie waren aber als Schutzraum für die Bevölkerung und in propagandistischer Hinsicht umso erfolgreicher, da sie als nahezu unzerstörbare Festungen ausgelegt waren. Wegen ihrer autarken Bauweise hätten sie eventuell eine langfristige Verteidigung gegen angreifende Bodentruppen bestreiten können. Von den vier erbauten Türmen sind die beiden Gefechtstürme erhalten“. Er ist jetzt ein Energiezentrum mit einem Biomasse-Blockheizkraftwerk, einem Wärmewasserspeicher, einer Solarthermieanlage über dem Bauwerk und einer Photovoltaikanlage an der Südseite„. (Quelle: Wikipedia)

Nie vergessen!

Auf dem Parkplatz auf einer grünen Wiese blickt man auf zwei Tafeln, die an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnern. „An jedem 27.01. gedenken wir an den Holocaust (…) Ihr habt das große Banner gesehen „Kein Vergeben, kein Vergessen“. Darum geht es. Wir wollen hier jedes Jahr daran erinnern, was zur Nazizeit passiert ist.“, erzählt Uwe.

Ab ins Museum

Von der Metamorphose eines Vereins, der sich von anderen kaum unterschied, zu einem, der in Deutschland seinesgleichen sucht, erzählt die multimediale Ausstellung „KIEZBEBEN – die zweite Geburt des FC St. Pauli“.Es ist nicht so dass wer schon mal in Hamburg ist, sollte dahin gehen.

Die Stadion Tour ist ein Musst, selbst für die, die ihr Herz an ein anderes Verein verloren haben. St. Pauli ist ein wichtiger Puzzleteil um die deutsche Fußballkultur, in ihrer Vielseitigkeit, Mentalität und Selbstverständnis, bestens abgebildet auf diesem Schild.

About Fatima Lacerda

Kultur, Fußball, Musik sind meine Leidenschaften. Reiseberichte sind ein Genuss!

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