Für Freunde der Fotografie ist ein Städtetrip eine willkommene Gelegenheit, auf die Jagd nach ungewöhnlichen Motiven zu gehen. Wer die Kamera immer griffbereit hat, kann im Urlaub interessante Schnappschüsse auf der Straße machen. Aber vor allem die Architekturfotografie bietet immer wieder spannende Fotomotive, bei denen es sich lohnt, etwas genauer hinzuschauen.
In einer Großstadt wie Berlin wimmelt es nur so von Fotomotiven. Mit Bildern im Stil der Street-Fotografie ist es faszinierend, dem Alltagsleben der Berliner nachzuspüren, während die Architekturfotografie dazu taugt, die Lebenswelten einer Stadt zu charakterisieren. Wer nach dem Urlaub hier ein Fotobuch seiner besten Bilder zusammenstellt, verwandelt diese in ein schönes Souvenir und gleichzeitig in ein persönliches Stadtporträt.
Techniktipps
Ob analog oder digital – das Modell der Kamera spielt für die Architekturfotografie eigentlich keine Rolle. Viel wichtiger ist das Objektiv. Durch die enge städtische Bebauung hat man bei vielen Motiven nicht viel Raum, um Abstand vom Gebäude zu nehmen und es so komplett aufzunehmen. Daher sollte man auf jeden Fall ein Weitwinkelobjektiv dabeihaben. Aber auch mit einem „normalen“ Reiseobjektiv im Bereich von 40-70 mm oder einem Teleobjektiv bieten sich in der Architekturfotografie spannende Möglichkeiten. Große Fassaden geben unzählige Optionen für interessante Bildausschnitte und Detailfotos. Architekturfotos laden besonders zu einem Spiel mit Farben und Formen ein. Bei den Detailbildern sollte man besonders auf die Symmetrie achten – oder man setzt bewusst asymmetrische Kontraste durch eine durchdachte Linienführung im Bild.
Besonderheiten bei der Bildbearbeitung
Ein großes Problem, das häufig bei Architekturfotos auftritt, ist das Phänomen der stürzenden Linien. Durch Nutzung eines Weitwinkelobjektivs verlaufen die Linien auf dem Foto nicht parallel zu den Bildrändern, sondern treiben in spitzen Winkeln auf einen Fluchtpunkt zu. Die Linien „fliehen“ also in eine bestimmte Ecke des Fotos und müssen bei der Bildbearbeitung dementsprechend entzerrt werden. Das folgende Video erklärt die Grundlagen der Perspektivenkorrektur mit dem Bearbeitungsprogramm Photoshop.
Die meist farbschwachen, aber kontrastreichen Architekturfotos eignen sich sehr gut für eine Umwandlung in Schwarz-Weiß-Aufnahmen. So wirkt klassische Architektur noch zeitloser und eine moderne Fassade noch futuristischer. Am besten schießt man Fotos im Raw-Format, denn dann fällt die Komprimierung geringer aus und man hat bei der späteren Belichtungskorrektur noch Spielraum.
Architektur-Fotos in Berlin
Berlin ist groß, und spannende Orte für die Architekturfotografie finden sich zuhauf. Besonders beliebt ist der Regierungsbezirk mit seinen vielen ikonischen Gebäuden. Das Reichstagsgebäude mit seiner Glaskuppel eignet sich hervorragend für spannende Spiegelmotive. In der Nähe liegen das Brandenburger Tor und das Holocaust-Mahnmal, das sich hervorragend für minimalistische Schwarz-Weiß-Fotos anbietet. Weiter Richtung Mitte zieht die Museumsinsel mit ihren klassischen Bauten alle Architekturfotografen in ihren Bann. Dahinter wartet der Alexanderplatz mit dem Fernsehturm und dem Roten Rathaus. Spannend ist weiterhin der historische Kontrast der Stadtarchitektur zwischen Osten und Westen. Vom Alexanderplatz aus gelangt man über die Karl-Marx-Allee nach Friedrichshain. Hier überwiegt der Stil des sozialistischen Klassizismus aus DDR-Zeiten. Somit hat Berlin für jeden Architekturfotografen etwas zu bieten.
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