Jeder kennt sie und läuft fast täglich dran vorbei, gemeint sind die Litfaßsäulen! Aber seit wann gibt es diese Säulen und woher kommen sie? 1855 wurden die ersten 100 Säulen in Berlin aufgestellt, dafür sorgte ein Herr Litfaß, vom Beruf Drucker. Dieser störte sich daran, dass es soviel wilde Plakatiererei in der Stadt gibt, was zum Teil heute ja wieder auftritt (Stichwort: Guerilla Marketing & Co mit den entsprechenden Auswirkungen siehe hier). Sinn sollte sein, Werber und Behörden einen öffentlichen Platz zu geben, wo jedermann Zugang zu hatte. Eine großen Informationsdienst leisteten diese Säulen u.a. zu Kriegszeiten wie 1870/71 und 1913-18 in Form von Kriegsdepeschen.
Heute gibt es noch über 67.000 Litfaßsäulen in Deutschland und viele weitere Artgenossen auf der ganzen Welt verteil. Die meisten Exemplare sehen noch so aus wie Anno Dazumal, haben aber einige Funktionen hinzubekommen z.B. fungieren als Internetterminal oder Toilette. In Berlin finden sich auch zwei Andenken zu Ehren des Herrn Litfaß. Zum einen das Litfaßdenkmal in der Münzstraße nahe Alexanderplatz, diese Metall-Säule ist reich verziert mit Bildern und Schriftstücken versehen speziell zur Geschichte der Druckerei und das Leben des „Erfinders“ der runden Werbesäule. Der zweite Gedenkort ist der neue Litfaßplatz – seit Januar 2011 – am Hackeschen Markt (Bereich Süd), zudem auch mit einer Säule versehen, welche allerdings relativ schlicht gehalten ist.
Seine Grabstelle ist auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof , Chausseestr.