Heute sind wir zu Gast in Krakau, eine Stadt mit einer langen Geschichte (Im Jahr 965 erstmalig urkundlich erwähnt), schließlich war sie auch bis zum Jahr 1596 Hauptstadt des Königreichs Polen. Von einigen Mitbürgern immer noch als heimliche Hauptstadt Polens bezeichnet und zum Glück im zweiten Weltkrieg weitestgehend von Zerstörungen verschont geblieben. Heute die zweitgrößte Stadt in Polen mit 780.000 Einwohner und 250 km südwestlich von Warschau gelegen. Tatsächlich haben wir für die Anreise ab Berlin das Flugzeug benutzt, die Flugzeit ist mit 1h 15 Min angegeben, in der Praxis weniger.

Die Altstadt entdecken
Anschauen sollte man sich unbedingt die Altstadt, das jüdische Viertel (Kazimierz) und die Wawel, eigentlich ein großer Kalkfelsen. Darauf trohnt die Burganlage, auf welcher lange Zeit die polnischen Könige lebten und regierten. Die Ansicht dieses Areal ist sehr gut auch von einem Boot möglich, mit welchem man auf der Weichsel entlang schippern kann. Nicht nur in Wien gibt es Fiaker (Pferdekutschen) sondern auch in Krakau, eine andere Möglichkeit die Stadt zu entdecken.
In der Altstadt werden die unrenovierten Häuser immer weniger, Highlight sind sicherlich der Hauptmarkt mit einer Größe von 40.000 qm, Anlaufpunkte sind die schöne Marienkirche außen wie innen, die mittig stehenden imposoant wirkenden Tuchhallen mit dem Rathausturm und das Adam-Mickiewicz-Denkmal.
Das Jüdische Viertel (Kazimierz) am linken Ufer der Weichsel, welches bis zum 18. Jahrhundert eine eigenständige Stadt war, hat einen eigenen Charakter. Kleine Häuser, Restaurants, Kunstobjekte und jüdische Geschichte sind hier ersichtlich – daher ein sehr populärer Ort bei Studenten und natürlich für Touristen. Tipp: einfach ohne Plan durchschlendern.
Insgesamt wirkt die Stadt sehr lebendig, kein Wunder bei 170.000 Studenten in 20 Hochschulen und mit viel fühlbarer Geschichte, vielen Museen (aktuell 40 in der Anzahl), Kulturleben und unzählige Cafés, Bars und Restaurants. Nicht zu vergessen, am Rande der Innenstadt befindet sich die ehemalige Emaillefabrik von Oskar Schindler, was heute ein Museum ist.
Ausschwitz – Nie wieder
Der deutsche Name dieses Ortes ist weltbekannt und mit den tiefen Abgründen der Menschheit verbunden. Von Krakau beträgt die Fahrzeit mit dem Auto ca. 90 Minuten. Es ist das meistbesuchteste „Museum“ in Polen, der Eintritt an sich ist kostenlos, die Besucher bezahlen den (relevanten) Guide. An sich ist das Areal zweigeteilt, zuerst das Arbeitslager Ausschwitz mit dem bekannten beschrifteten Eingangstor aus Metall. Die Vernichtungsmaschnerie fand hauptsächlich im daneben liegenden (Vernichtungs-)lager Birkenau statt. Die dortigen einfachen Holzbaracken sind mehrheitlich über die Zeit kaputt gegangen oder wurden als Baumaterial nach dem zweiten Weltkrieg verwendet. Es erfolgte eine Rekonstruktion einiger Baracken.
Zakopane / Hohe Tatra
Die Hohe Tatra liegt zu 2/3 in der Slowakei und zu einem 1/3 in Polen und ist quasi die kleinere Version der Alpen aber nicht minder schön. Der Ort Zakopane (aktuell ca. 27.000 Einwohner) ist im Vergleich – das was Garmisch-Patenkirchen in Deutschland ist, eine zentrale Anlaufstelle für Fans der Berge, egal ob im Winter oder im Sommer. Angereichert mit vielen Lokalitäten zum Shoppen und der Kulinarik, mittlerweile auch für internationale Touristen.
Mit der Gondelbahn geht es gemütlich hinauf zum höchsten Skigebiet Polens – Kasprowy Wierch. Die Fahrt hinauf ist schnell und abwechslungsreich und natürliche Berglandschaften sind immer schön. Dort erwartet den Gästen eine Baude mit Verpflegungsmöglichkeiten und im Winter die Option mit den Skiern eine Abfahrt zu tätigen.
Information: Dies ist eine lose Reihe über unseren Nachbarn Polen. Deutschland und Polen verbindet eine wechselhafte Geschichte, wir gehen punktuell darauf ein bei den jeweiligen Stadtbesuchen. Wir wünschen uns für die Zukunft einen harmonischen nachbarschaftlichen Austausch. Diese Artikel sind eine Eigenproduktion von inBerlin.de ohne weitere Unterstützung.