True Italian Food Festival (06-09.04): Genießen auf Italienisch reloaded!

Das Lebensgefühl wird zum Frühlingsanfang erneuert. Nach zwei Jahren zwischen Lockdowns und erhebliche Einschränkungen rund um das Zusammensein, ist die Sehnsucht nach einer unbeschwerten Zeit, verständlicherweise, sehr groß. Der Sommer in Berlin verspricht ein guter zu werden. Die Weichen hierfür sind gestellt. Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) – als Verantwortlicher für den Berliner Kultursommer – ist auf einem guten Weg. Dieses Jahr im Rahmen von der Plattform DRAUSSENSTADT kuratiert wird und hoffentlich kostenlose, barrierearme und spontan zu erlebende Kulturveranstaltungen in alle Bezirke Berlins bringen wird. Starttermin ist der 18. Juni, enden wird der Kultursommer Mitte September.

Aber bevor der Sommer kommt, kehrt bereits jetzt ein sehr beliebtes Event zurück: Das True Italian Food Festival, zum wiederholten Mal organisiert von Berlin Italien Communication (BIC). Die Unternehmen Pelegrino, Aperol Spritz und das Berlino Magazine, die Italien-Fans über die Events in der Hauptstadt auf dem laufenden hält, sind einige Geschäftspartner des Events, das sich seit 2016 großer Beliebtheit in Berlin erfreut.

Zwischen dem 6. und 9. April kann in ausgewählten Restaurants überall in der Stadt, eine kleine Portion einer italienischen Spezialität plus 1 Getränk wieder dieses beliebte Event. Dann können Besucher*innen/Gäste für 8 Euro genossen werden. Zur Auswahl stehen Aperolspritz: Wein, Bier oder aber der alkoholfreie Aperitif Crodino.

InBerlin hatte schon im Vorfeld des Events und im Rahmen einer Verkostung für die Presse, Zeit einige Spezialitäten zu probieren.

Diesmal habe ich die Grenzen meines Bezirkes verlassen und habe an einer Tour durch das beschauliche Charlottenburg teilgenommen. Die erste Station war „Vinoteca Berlin“, in der Windscheidstraße. Noch letzten Sommer war das Lokal in den Händen eines Paares aus dem Südtirol. An einem sommerlichen Nachmittag 2021 beim Spaziereingang erfuhr die heutige Besitzerin, Bettina Neuser, dass der Laden, damals Alto Adige (Südtirol) genannt, bald frei werden würde. Die Inhaber sind zurück nach Südtirol aber die von ihnen angebotenen Spezialitäten blieben. Die sehr sympathische Besitzerin hatte vorher schon Wein aus der italienischen Region Trentino, eine Provinz in Norditalien und Veneto (die achtgrößte Region Italiens) in Berlin verkauft. „Das war eine Bauchentscheidung“, erzählt sie der anwesenden Presse.

Der Eingang ist sehr schmal und der erste Raum ebenso. Der zweite Raum am Ende des Ladens hat eine Wohnzimmeratmosphäre, was mir sonst im gastronomischen Umfeld gar nicht liegt. Bei „Vinateca Berlin“, auch wenn die Gäste auf einer sehr harten Bank saßen, so aber kam die Gemütlichkeit durch die Herzlichkeit und Natürlichkeit der Besitzerin.

Dort werden Liebhaber*innen der italienischen Gastronomie, nicht das klischeehafte Laute und Großspurige vorfinden, sondern ein Ort der Begegnung, des bodenständigen Services und ein Ort der italienischen Kultur. Bei Vinoteca finden Weinverkostungen ein Mal monatlich statt. Aber der Hauptgrund für unser Kommen war die Spezialität aus dem Norden Italiens, die wir dort in den Varianten Käse, Spinat und rote Bete mit Salat als Beilage, probiert haben, „Canederlo“ ist der Südtiroler Knödel.

Spezialität aus Norditalien "Canederlo"
Spezialität aus Norditalien „Canederlo“

Zunächst war ich aus Kreuzberger Perspektive heraus skeptisch, das Wort Knödel hört sich bayerisch an und ja…Aber auch bei der Gastronomie ist es nicht ratsam, sich von Klischees oder Vorurteilen leiten zu lassen. So wurde also mein Knödel-Experience ein wahrer Genuss. Die Varianten Käse und Rote Beete habe ich probiert. Während die Käsevariante ein Hauch zu glitschig war, so war aber die Variante rote Beete eine Offenbarung für den Gaumen. Perfekt in der Konsistenz aber ohne pedantisch oder gar großspurig zu werden. Es empfiehlt sich den Genuss in kleinen Stückchen, da die Portion minimal ist.  Andere Kolleg*innen schwärmten von der Variante Spinat, die vom Aussehen her sehr ansprechend wirkte.

„Vinoteca“ ist ein kleiner Ort mit vielen Überraschungen und perfekt für kleine Runden mit gutem Wein (inzwischen sogar vegane Sorten), viel Gesprächskultur und eine Gastgeberin, die immer ein Lächeln als Begrüßung, parat hat. In der Servicewüste Berlin ist das. viel Wert.

Knesebeckstraße – Eine edle Ecke

Unsere zweite Station war in der Knesebeckstraße. Das Lokal Enoteca L’Angolino ist zwar ein anderes, der geographische Schwerpunkt aber ebenfalls Norditalien, diesmal geführt vom freundlichen und charmanten Besitzer, Claudio Bragato. Hierher kommen die Charlottenburger*innen und Gäste aus aller Welt um haben ein edles Lokal mit fantastischem Essen. Der Koch, Nico, ist neu. Ich kam in den Genuss, das Tiramisu zu probieren. Zugegeben, diese Speise der Götter war noch nicht lange im Kühlschrank gleichwohl kann ich sie Euch empfehlen. Wer den Weg nach Charlottenburg geht oder sogar dort wohnt, sollte dieses Restaurant unbedingt besuchen.

Claudio, der Chef von Enoteca L'Angolino beim Tischgespräch
Claudio, der Chef von Enoteca L’Angolino beim Tischgespräch

Enoteca L’Angolino gibt es zwar erst seit 10 Jahren aber zuerst an einer anderen Stelle nicht weit von der jetzigen Adresse. Claudio ist ein sehr angenehmer Gastgeber. Er ging von Gast zu Gast am langen Tisch und erzählte über seine Region in Italien, über seine Tochter, die in Berlin geboren wurde und präsentierte uns das „Sarde in saor“, d.h. marinierte Sardellen mit Rosinen und Zwiebeln.

Zuerst lagen beide Schüssel auf dem Tisch, ein wahrer Augenschmaus. Doch für Gaumen, wie meine, die unter keinen Umständen Zwiebel ertragen ist dieses Gericht nicht geeignet, aber das Restaurant hat eine Menü-Karte, die sich sehen lassen kann, und beim Blick auf die Nebentische überflogen habe, sah alles sehr lecker und künstlerisch angerichtet aus.

Wer die authentische italienische Gastronomie genießen möchte, sollte NICHT dem Prinzipien nach schnell, billig und satt folgen, sondern sich das Lokal gut aussuchen, sich Zeit nehmen um auch mal (so machen es die Italier*innen) Zeit für Tischgespräche für zwischen den Menügängen zu finden.

True Italian Food Festival“ ist die Gelegenheit, einem dieser beiden Häuser einen Besuch abzustatten, von dem günstigen Angebot zu profitieren. Bei einem anderen anderen Anlass wie zum Beispiel Geburtstag oder wenn die Schwiegereltern nach Berlin kommen und als Mensch eine gute Figur machen möchte, sind beide eine gute Adresse für italienische Esskultur.

Auf der Karte, die der U-Bahn-Karte nachempfungen ist, lassen sich die Restaurants die sich beteiligen, leicht finden.

Auch zu empfehlen, die Restaurants in Mitte:

About Fatima Lacerda

Kultur, Fußball, Musik sind meine Leidenschaften. Reiseberichte sind ein Genuss!

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