Zu Besuch im Industriemuseum Brandenburg (Stadt)

Bei Stahlwerk denken viele an den Ruhrpott / Salzgitter oder das Saarland bzw. in der ehemaligen DDR war dafür Eisenhüttenstadt präsent. Des weiteren war die Stadt Brandenburg auch ein Synonym für Stahl. Schließlich stand dort der letzte Siemens-Martin-Ofen Europas im einst größten Stahlwerk der DDR. Heute ist davon nicht mehr viel von übrig. Eine interessante und vielseitige Zeitreise bietet das dortige Industriemuseum an.

Im heutigen Technischen Denkmal gibt es auf ca. 4500 Quadratmetern viel zu sehen. Kräne und Lokomotiven schafften dort den „Schrott“ und die anderen „Zutaten“ für die Stahlschmelze heran. In der Gießhalle sorgte der gewaltige Gießkran mit seinen Riesenhaken für den Transport der 280 Tonnen schweren Gießpfanne. Mit der Diesellok wurden die Waggons mit den gefüllten Gießformen aus der Halle gefahren. Innerhalb der großen Hallen warten immer noch viele kleinere und größere Räume wie die ehemaligen Werkstätten, Labore, eine Schmiede und andere Nebenräume auf Besucher.

Blick in die Halle

Als Besucher überkommt einem das Gefühl in einem Handwerkerpuppenhaus zu sein, alles ist so groß oder ist der Mensch so klein? Um halbwegs einen Plan zu haben, wo es langgeht und was man gerade vor der Nase hat, gibt es zahlreiche durchnummerierte Stationen. Entweder zum lesen oder zum füttern des Audioguides mit der jeweiligen Nummer.

Schön anzusehen, sind auch die vielen ehemaligen DDR-Alltagsgegenstände wie Schulkreide, Geschirr, Getränkeflaschen, Waffelpackung bis hin zu einem typischen DDR-Wohnzimmer in einer „Platte“. Abgerundet wird die Dauerausstellung mit der Geschichte zu diesem Standort auf großen Schautaufeln inkl. Videovorführung. Ähnlich aufgebaut sind auch die Schautafeln im Erdgeschoss zur Entwicklung der Stahlerzeugung von Anbeginn zur Gegenwart. Einen umfangreichen visuellen Einblick bietet unsere umfangreiche Bildergalerie am Ende diesen Artikels.

Wir können es nur empfehlen, dort mal vorzuschauen, egal vom jung oder alt bzw. groß oder klein. Die Anreise kann bequem mit der Bahn, der Linie RE1 erfolgen, alle 30min fährt ein Zug von/nach Potsdam und Berlin (von Potsdam dauert die Bahnfahrt nur 20 Minuten). Ab Brandenburg Hauptbahnhof geht es weiter mit der Straßenbahn. Nicht zu vergessen, befindet sich Vor-Ort auch eine Ausstellung des ehemaligen Fahrzeugherstellers Brennabor, zur Produktion gehörten damals Kinderwagen, Fahrrädern, Kraftwagen und Motorräder.

Industriemuseum Brandenburg an der Havel
August-Sonntag-Straße 5
14770 Brandenburg an der Havel

Internet: industriemuseum-brandenburg.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen:
10.00 − 17.00 Uhr (Nov. – Febr. 10.00 – 16.00 Uhr)

Bildergalerie

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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