Wie Sie sehen, sehen Sie NICHTS

Der Ballast der Rebublig (das war die sächsische Aussprache) ist weg und das ICC (Internationales Congress Centrum = englische Aussprache oder so) steht nunmehr unter Denkmalsschutz. Da verstehe einer die Welt! Aber die Denkmalsschützer haben vielleicht übersehen, dass etwas nicht mehr zu sehen ist.

Hier stand mal was!

Vor dem ICC stand lange Zeit eine heftig umstrittene Skulptur von Jean Ipoustéguy (Aussprache unbekannt) mit dem ebenso umstrittenen Titel „Ecbatane – der Mensch baut seine Stadt“.  Umstritten deshalb, weil sie mit Berlin wenig gemein hatte, denn es war bereits eine vergrößerte Kopie eines 14 Jahre alten Entwurfs, der irgendwas mit Alexander dem Großen zu tun hatte. Die nachträglich angeklebten Berlin-Symbole (Berliner Bär & Eckensteher Nante) wirkten an den Haaren herbeigezogen. Zudem hat die Jury immer nur das kleine Modell von oben betrachtet, die Sichtweise eines Passanten von unten war eine ganz andere. Meine kleine Nichte hatte sich damals jedenfalls sehr über das männliche Genital in all seiner Pracht gefreut – hatte Alexander keine Hosen ??

Archiv-Bild vom Ecbatane

Dat Dingen hat den Steuerzahler immerhin 1,2 Mio DM gekostet – und nun ist es einfach weg. Was sagt der Denkmalsschutz eigentlich dazu ? Die kahle Stelle vor dem ICC erinnert mich ziemlich an die Stelle, wo in Ostberlin mal das Stalin-Denkmal stand. Das wird auch nirgendwo mehr erwähnt (außer in meinem Beitrag).

Kunst ist eben vergänglich, und alles ist im Fluss, sagt der Grieche. So werden in Berlin eben ständig Kunstwerke auf- und abgebaut, wie auf dem Skulpturen-Boulevard (Berlin-West) und in der Hauptstadt der DDR (Berlin-Ost).

Da habe ich eigentlich nichts dagegen, wenn das nur nicht immer so viel Steuergeld kosten würde. Und das originellste Kunstwerk Berlins, das sogar umsonst war – nämlich der Beton-Trabbi vom Rathenau-Platz, wurde vom humorlosen Senat Berlins abgeräumt.

Denn das war ein witziger Kommentar zu den dortigen (teuren) Beton-Cadillacs von Wolf Vostell , die auch einen sehr eigenartigen Namen (Biene Maja ?) haben. Die hätte man abräumen können, aber dazu waren sie vermutlich zu schwer. Auch eine Art von Absicherung ………..

About Wolfkamp

Uralter Urberliner. Taxifahrer, Eisenbieger, Schneeschipper, Student, Wagenwäscher, Bananenverkäufer, Bauleiter, Ausbilder, Dozent, Hilfsarbeiter, Operator, Systemanalytiker, Autor, Stadtführer, SES-Experte, Seniorenfahrer, Berliner Schnauze, usw. usw. Ich glaub´, ich habe nichts vergessen . . . . . .

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