Nicht die letzte Meile, die erste ist das Problem !

Irgendwie hat man das Gefühl, dass die Verkehrsplaner des Senats (und der Bundesverkehrsminister) zu oft mit dem Hubschrauber unterwegs sind. Das Verkehrsproblem Berlins wird jedenfalls nicht mit den E-Scootern gelöst, sondern mit Schnellbahnen ohne Schienenersatzverkehr ! Und dafür fehlen einfach an Berlins Peripherie ausreichend Parkplätze an Bahnhöfen.

Ganz hinten die Bahn (Bf. Rahnsdorf)
Ganz hinten die Bahn (Bf. Rahnsdorf)

Wer sich in Berlin einigermaßen flott gewegen will, hat eine Monatskarte AB abonniert. Die kostet ca. 64,- €, ist übertragbar und kann teilweise sogar zu zweit benutzt werden. (Für die 64 Euro kommt man im SUV gerade mal 120 km weit, das sind ca. 2 weitere Anfahrten).

In der Innenstadt sind die Mieten mittlerweile unbezahlbar, die Straßen voller Baustellen und Parkplätze gibt es nicht und sie kosten auch (ein bisschen) Geld  (zum Thema „Parkraumbewirtschaftung“ müsste man einen Extra-Beitrag verfassen). Hinzu kommt nunmehr das Oeko-Gewissen, ausgelöst durch die Feinstaub- und CO2-Debatte.

Das haben eigentlich viele Berliner schon beherzigt, indem sie ihr Auto am Stadtrand stehen lassen und in den ÖPNV (sprich VBB) wechseln. Doch es wird ihnen sehr schwer gemacht, weil die Verwantwortlichen den Trend verpennt haben. Das hieß vor Jahren schon mal P + R (Park and Ride = natürlich modern in englisch), aber die wenigen derart ausgewiesenen Plätze sind eine Katastrophe. Wer schon einmal morgens versuchet hat, am Bf. Erkner einen Parkplatz zu finden, weiß, wovon ich rede.

Am Bf. Rahnsdorf war jahrelang der Wald vollgeparkt, nunmehr geht auch das nicht, weil die Straße mit Bordstein erneuert wurde. Selbst an den Bahnhöfen für Regionalzüge (Karlshorst, Schöneweide, Wannsee, Spandau, Lichterfelde-Ost usw.) sind keine oder kaum Parkplätze, obwohl gerade die RB-Züge eine gute Alternative für Pendler wären (weil sie flotter in der Innenstadt sind).

Viel zu wenig Plätze !

Auch pendelnde Radfahrer stehen vor dem Problem, das oft nicht genug Fahrradständer vorhanden sind — von der Luxusversion, die ich am Bf. Henningsdorf gesehen habe, träumen die Berliner aber noch.

Eigentlich müssten die ausgestreuten E-Scooter an den Bahnhöfen der Peripherie stehen, dann kann der Pendler sie mit nach Hause nehmen, über nacht aufladen und morgens die erste Meile auf dem Weg zur Arbeit fahren. Aber diese Zielgruppe hatten die Betreiber und unser Herr Scheuer wohl nicht im Visier, als sie diese neue Seuche ausgelöst hatten.

Und mich fragt ja KeineR, obwohl ich für einen kleinen Beratungsvertrag zur Verfügung stehen würde …………

About Wolfkamp

Uralter Urberliner. Taxifahrer, Eisenbieger, Schneeschipper, Student, Wagenwäscher, Bananenverkäufer, Bauleiter, Ausbilder, Dozent, Hilfsarbeiter, Operator, Systemanalytiker, Autor, Stadtführer, SES-Experte, Seniorenfahrer, Berliner Schnauze, usw. usw. Ich glaub´, ich habe nichts vergessen . . . . . .

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2 comments

  1. Du hast 100% Recht! Ich hoffe, Du bekommst bald einen Beratervertrag. Außerdem sollten wir öfters für eine bessere Verkehrsplanung auf die Straße gehen. Vielleicht wacht dann der Berliner Senat bzw. die Bundesregierung auf.

  2. Hallo Wolfram,

    In berlin-nikolassee sieht es genauso aus , nirgendwo gibt es Parkplätze obwohl so viele mit der Bahn in die Innenstadt fahren wollen.
    Ulli

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