Selbstversuch: Schweben in Berlin

Der Autor des Artikels war mal wieder unterwegs im Selbstversuch. Diesmal in Schwebe-Mission, wer dabei an Fliegen denkt – egal ob nach oben oder unten – muss leider enttäuscht werden. Es geht um Floaten, auf gut Deutsch: Schwebebad. Das Geheimnis – eine erhöhte Salzwasserkonzentration ermöglicht dem Protagonisten das Gefühl zu haben – zu schweben.

Paar im Schwebemodus
Paar im Schwebemodus

Bekannt sind die zahlreichen Thermen, welche mit einer Salzwasserkonzentration von immerhin ca. 5-10% arbeiten, das Mittelmeer hat hingegen zum Vergleich nur 3,8%. Für den Schwebe-Effekt sind ca. 25% notwendig, was tatsächlich auch in der Natur vorkommt z.B. am Toten Meer. Um es dort vor Ort zu erleben, müssen nicht unerhebliche Reisekosten in Kauf genommen werden. Daher gibt es die Schwebeoption zum Glück auch in Berlin u.a. in Schöneberg in der Akazienstraße- Ganz wichtig vorab, floaten sollte man nur wenn keine offenen Wunden bzw. frische Rasuren vorhanden sind, Salz desinfiziert zwar in gewissen Maße (ein Vorteil) – kann aber auch sehr unangenehm brennen, daher evtl. ein großer Nachteil.

Vor Ort strahlt die ausgewählte Location schon eine gewisse Wellness-Atmosphäre aus, mit Badelatschen und Bademantel bewaffnet ging es zur Pyramide. Eine von zwei Möglichkeiten diese Schwebeaction zu erleben, entweder in einem kleinen offenen Pool oder halt in der Pyramide. Die Pyramide steht in einem licht gedimmten Raum mit nebenstehender Dusche und Handtücher. Die Pyramide hat jeweils eine Seitenlänge von ca. 2,5m und das Salzwasser (auch Sole genannt) steht ca. 27cm hoch mit einer Temperatur von ca. 35 Grad. Der Einstieg folgt über eine große Klappe, drinnen ist die Musikbeschallung und das Licht an- bzw. abstellbar. Außerhalb der Pyramide schaltet sich dann das Raumlicht ab bzw. später wieder an, dank eines Bewegungsmelders.

Schon kurz nach dem Einstieg im Adamskostüm stellte sich Entspannung ein, zu erst noch mit Musik und Licht, dann wahlweise nur Musik oder gar nichts mehr. Letzteres ist sehr ungewohnt und kann für einige unruhige Sekunden sorgen um evtl. wieder den Musik/Licht-Knopf oder den Ausgang zu finden, aber auf alle Fälle eine Erfahrung wert. Insgesamt schaltet bei diesem Schwebeeffekt nicht nur der Körper ab sondern auch der Kopf. Ein paar Gedankenfetzen kreuzen anfangs noch den Weg, werden aber mit zunehmender Zeit weniger und von der Außenwelt ist sowieso nichts mehr zu vernehmen. Nach einer Stunde ist eine Schwebesession vorbei, überraschenderweise ist die Haut dabei nicht ausgetrocknet sondern es hat sich eine samtig weiche Lotionschicht abgelegt, was auch vom Schwebebad-Betreiber so gewollt ist. Danach ist es absolut empfehlenswert sich einige Zeit (ca. 1 h) hin zulegen und um was zu trinken, dafür gibt es nebenan entsprechende Ruheräume. Auf Wunsch gibt es aber optional noch eine Massage danach.

Teil der Lounge - für davor oder danach
Teil der Lounge – für davor oder danach

Wer also der Großstadt entfliehen möchte, sei es gefühlt räumlich oder mental aber nicht viel Reisen möchte, demjenigen sei ein Schwebebad wärmstens empfohlen. Zu dem in Verbindung mit einem angenehmen Erholungseffekt! Das Angebot wird gerne von Pärchen angenommen, gemeinsam floatet sich besser.

Link zum Anbieter: Tranxx

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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