Wer das Jüdische Museum nahe der Friedrichstraße besucht, hat entweder die Wahl zwischen dem Verzehr des mitgebrachten Brotes mit Ei im phänomenalen Garten auf einem Liegestuhl oder dem Einnehmen einer warmen Mahlzeit im hauseigenen Café Schmus. Dabei stößt man dann sofort auf das generelle Problem der Museumsgastronomie: die ist in Berlin zwar durchweg freundlich zum Gaumen, aber auch leider recht grausam zum Portemonnaie. Wie schon im Bodemuseum (das Café ist in der Rotunde und so still wie die Ausstellungssäle) schmerzt dies auch hier umso mehr, als Räumlichkeiten und Angebot durchaus einiges zu bieten haben. Frühstück, Obst im Glas und Herrentorte sollen im runderneuerten Café Schmus inmitten möbelgeschreinerter Behaglichkeit mit obligatorischem Sofa zur Stärkung beitragen. Das original koschere Geschmackserlebnis lässt sich zwar leider nicht erleben, aber alle Gerichte sind als kleines Zugeständnis an den Kontext ohne Schwein und Schalentiere. Was dem eingangs erwähnten Gaumen nichts vorenthält, denn der Kaffee hat Mumm und der Lammeintopf ist kräftig.
Rein kommt man auch ohne Museumsbesuch – was man tunlichst lassen sollte, schließlich verpasst man dann eines der spannendsten Gebäude Berlins.
Jüdisches Museum, Lindenstraße 9-14, Cafe und Museum geöffnet von Mo bis So 10 bis 20 Uhr, Montags bis 22 Uhr Torten 3,80; Suppen ab 5,00; Warme Gerichte ab 8,00; Espresso 2,00; Cafe Latte 3,60; Tee 2,90
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