Berlin ist Deutschlands Stadt, die niemals schläft. Vielleicht schon deshalb, weil die Wenigsten genügend Zeit zum Schlafen haben. In zahlreichen Umfragen zum Kochverhalten gaben die Deutschen in der Vergangenheit Zeitmangel und Stress als Gründe für fehlende Kochlust an. Kein Wunder, dass auch in der Hauptstadt die Kochlöffel vergleichsweise selten zum Einsatz kamen. Gegenwärtig scheint sich genau das aber zu ändern.
Wie ernähren sich Berliner?
In Deutschland leiden nirgendwo mehr Menschen an ernährungsbedingten Erkrankungen wie Diabetes als in Berlin und Brandenburg. Auch in Sachen Cholesterin bekleckert sich die Hauptstadt nicht gerade mit Ruhm. Vielleicht deshalb, weil Berliner im Vergleich zu den Bewohnern anderer deutscher Regionen am meisten Fleisch konsumieren. Gesundheitsbewusste Ernährung erlebt seit jüngerer Zeit allerdings einen Aufschwung. Superfoods sind für viele Hauptstädter längst ein beliebter Trend – von Roter Beete bis hin zum Grünkohl. Auch abgesehen davon lässt sich Berlin relativ leicht von Food-Trends begeistern, denn Trendsetter gibt es in der hippen Metropole genug. In den vergangenen Jahren haben daher nicht nur Bewegungen wie Clean Eating ihre Anhänger in der Hauptstadt gefunden. Im Zeitalter der Nachhaltigkeit hat auch der Bio-Trend die deutsche Millionenstadt ergriffen. Das Schöne an dieser Entwicklung: Die gestresste Hauptstadt entdeckt im Zuge der Bio-Bewegung auch das Kochen wieder.
Keine Zeit zum Kochen?
In einer repäsentativen Umfrage der Techniker Krankenkasse wurde nirgendwo in Deutschland so selten gekocht wie in der Hauptstadt. Nur ein Drittel aller Berliner und Brandenburger servierte zu Zeiten der Umfrage fast jeden Tag Selbstgekochtes. Und das, obwohl sich ein Großteil aller Befragten im Hinblick auf die Ernährung gesunde Qualitäten wünschte. Die Hälfte bezeichnete sich selbst als übergewichtig und nannte als Grund für die fehlenden Gegenmaßnahmen Zeitmangel im Alltag. Sowohl Einkauf als auch Zubereitung frischer Lebensmittel nimmt mehr Zeit in Anspruch als Convenience Food. Aus Bequemlichkeit greift man daher gerne zu Fertiggerichten und Snacks, anstatt sich am Kochen zu versuchen. Eine schlechte Ausrede, denn heutzutage gibt es genügend gesunde und dennoch schnell gemachte Rezeptideen.
Immer mehr Kochkurse in Berlin
Immer mehr Berliner erkennen mittlerweile, dass Zeitmangel eine schlechte Ausrede für die Unlust am Kochen ist. Die stadtweit angebotenen Kochkursen erfahren zumindest immer größeres Interesse. Von Küchenprofis bis hin zu Lebensmittelexperten organisieren verschiedenste Spezialisten entsprechende Angebote in Feinkostläden, Studios und Schulungsräumen. Für jeden Geschmack findet sich der richtige Kurs, beispielsweise:
- die Kochkurse des Feinkostgeschäfts „Goldhahn und Sampson“ in Charlottenburg
- die nachhaltigkeitsorientierten Angebote des Kochstudios Kitchen Impossible in Schöneberg
- die internationalen Kochkurse des Kochhauses am Prenzlauer Berg
- die Kursangebote mit Bio-Produkten im Bio-Markt Biolüske in Lichterfelde
- die vegetarischen Kochkurse der Kochschule Berlin in Friedrichshain
- der Wildpflanzen-Kochkurs im Botanischen Volkspark Blankenfelde
Bei derart vielen Angeboten kann auch fehlendes Können Berlinern nicht mehr als Ausrede dienen, was das Kochverhalten betrifft.
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag, Selber Kochen ist in Zeiten von Coronavirus selbstverständlich.