Es ist wieder Berlinale und das erste Wochenende des Publikumsfilmfestivals in unserer Stadt ist schon wieder vorbei. Eröffnungsfilm war „Django“, ein Film über den Gitarristen und Komponisten Django Reinhardt, der mit seinem Gypsy Swing 1943 das Pariser Publikum begeistert, bis er flüchten muss, weil er sich sträubt seine Kunst politisch missbrauchen zu lassen, und sich weigert eine Tournee durch Deutschland zu machen. Die Berlinale war schon immer politisch und so ist es nicht verwunderlich, dass sich das Thema Flucht vor Verfolgung auch im Eröffnungsfilm wiederfindet. Die Aktualität wird von den Hollywood-Stars in Ihren Statements unterstrichen.
Richard Gere, im Wettbewerb mit dem Thriller „The Dinner“ vertreten, greift die Stimmung in Hollywood auf und verbreitet die Protesthaltung vieler amerikanischer Schauspieler gegen den US-Präsidenten Trump: „Das Schlimmste, was Trump gemacht hat, dass er zwei Wörter zu einem verschmolzen hat – Flüchtling und Terrorist. Es bedeutet für viele inzwischen das Gleiche“, sagt er. „Hass erzeugt Angst. Und Angst bringt uns dazu, wirklich schreckliche Dinge zu tun“. Und Maggie Gyllenhaal, Mitglied der Berlinale-Jury sagt auf der ersten Pressekonferenz: „Ich habe das Gefühl, dass es eine spannende Zeit ist, als US-Bürgerin an einem internationalen Festival teilzunehmen. Ich habe das Bedürfnis, jeden wissen zu lassen, dass es in meinem Land viele Menschen gibt, die bereit zum Widerstand sind.“
Natürlich sind die Filme der Berlinale in Wettbewerb, Panorama, Forum, Perspektive Deutsches Kino, Berlinale Gala Spezial und Generation nicht nur politisch, sondern auch unterhaltsam, so fanden die Premieren zu „T2 Trainspotting“, die Fortsetzung des Kultfilms „Trainspotting“ aus den 90er Jahren oder aber auch zu „Wilde Maus“, dem Regiedebüt des Kabarettisten und Schauspielers Josef Hader bereits statt. Eine Auflistung von Filmempfehlungen und sehenswerter Filme folgt wie immer am Ende des Festivals hier im Blog!
Am Samstag fand traditionell der Empfang des Medienboard Berlin und Brandenburg statt, der uns als Stadtmagazin natürlich besonders interessiert, um zu lauschen, welche Filmproduktionen in unserem „Sendegebiet“ entstanden oder gefördert wurden.
Das Medienboard ist mit 21 geförderten Produktionen im Festivalprogramm der Berlinale dabei, davon 5 im Wettbewerb. Aber nicht nur das war Grund zu feiern, traditionell finden auf dem Empfang des Medienboard zur Berlinale auch die Scheckrückgaben der Förderung statt: diesmal bedankten sich die Teams von „Willkommen bei den Hartmanns“, „Toni Erdmann“, „Bibi & Tina 3“ und „You Are Wanted“. Zudem präsentierte die Variety wieder die „10 Europeans to Watch“, mit dabei vier deutsche Künstler bzw. Filmschaffende: Produzentin Janine Jackowski, Regisseur Edward Berger, Schauspieler Jonas Nay aus u.a. „Deutschland 83“ und Schauspielerin Liv Lisa Fries aus u.a. „Babylon Berlin“. Nach viel Blitzlichtgewitter und Ehrungen bleib dann auch Zeit zum Plaudern mit Kollegen und zum Feiern.
Was alles vom Medienboard auf den Straßen von Berlin und Brandenburg gedreht wurde, sieht man in diesem Trailer. Wenn es 2017 wieder etwas Aktuelles über Dreharbeiten zu berichten gibt, sind wir natürlich dabei!