Im Interview: der Berliner Fotograf Marcus Klepper

Wer bei Facebook unterwegs ist und ein Faible für Berlin hat, ist sicherlich schon Fotos von Marcus Klepper begegnet. Diese befinden sich mittlerweile auch auf Ansichtskarten oder individuell als Wandschmuck in diversen Wohnungen/Gewerberäumen. Einen kleinen Querschnitt bietet die am Ende des Artikels befindliche Bildergalerie. Letztendlich ist ein Fotograf auch ein Mensch, mit dem man audiovisuell kommunizieren kann. Daher haben wir uns ganz klassisch getroffen bei einem kleinen Stadtteilspaziergang in Prenzlauer Berg. Hier unser Interview.

Berlin am Abend - Marcus Klepper
Berlin am Abend – Marcus Klepper

inBerlin.de: Hallo Marcus, stell Dich am besten mal kurz vor!
Marcus: Ich bin Marcus, 38 Jahre alt und lebe schon mein ganzes Leben lang in Berlin und fotografiere gerne!

inBerlin.de: Bist Du hier geboren?
Marcus: Nein, ich wurde auf dem Weg von Frankfurt/Oder nach Berlin „rausgeworfen“, in meinem Ausweis steht Rüdersdorf bei Berlin! Meine Eltern waren bei meiner Großmutter und ich wollte halt zwei Wochen früher raus! Sonst wäre ich in Friedrichshain geboren worden!

inBerlin.de: Wir kennen Deine Fotos, welche uns sehr gut gefallen! Wie bist Du dorthin gekommen?
Marcus: Los ging es im Jahr 2002, als ich mir meinen ersten digitalen Fotoapparat gekauft habe, so eine kleine Canon Powershot. Dann folgte ungefähr alle drei Jahre ein Modellwechsel, welche eine Verbesserung mit sich brachte.

inBerlin.de: Was ist Dein Antrieb?
Marcus: Anfangs waren es Fotos, welche ich im Internet gesehen habe, diese wollte ich nachmachen. Das hat sich dann in bestimmte Richtungen entwickelt wie HDR-Fotografie. Dafür brauchte ich dann über die Jahre besseres Equipment. Letztendlich steht das Geld verdienen nicht an erster Stelle, sondern es soll einfach nur ein schönes Hobby sein.

inBerlin.de: Hast Du Vorbilder/Idole!
Marcus: Nein, eher nicht! Ich hatte viele Stile ausprobiert und möchte dies weiterhin tun!

inBerlin.de: Welche Rolle spielt Berlin bei Deinem Fotografie-Hobby!
Marcus: Das ist relativ naheliegend, da ich hier lebe und es in einer großen lebendigen Stadt wie Berlin immer wieder viel Neues zu entdecken gibt! Obwohl es aktuell ein bisschen stagniert und ich das Gefühl habe schon alles gesehen zu haben!

inBerlin.de: Du bist auch öfter auf Reisen wie zum Beispiel nach Finnland, wie ist es da mit der Fotografie!
Marcus: Hmmm, es ist nicht so zu vergleichen wie mit Berlin! Mit der Fotografie kann ich mir sinnvoll die Zeit vertreiben und die Stadt Helsinki mit Ihren Menschen gefällt mir sehr gut! Des Weiteren liegt die Stadt am Wasser (Anm. der Redaktion: die Ostsee), was ich an Berlin vermisse.

inBerlin.de: Wie wäre es dem Beruf „Reise-Fotograf“?
Marcus: Wäre schön, aber aktuell steht nur Berlin und Finnland auf dem Programm.

inBerlin.de: Wie schaut es aus mit dem Bundesland Brandenburg?
Marcus: Im Sommer bin ich gerne in Brandenburg, gerade morgens bei Nebel kann man schöne Impressionen einfangen. Es gibt viele schöne Orte in Brandenburg u.a. in Dammsmühle steht ein schönes altes barockes Schloss, was ich schon oft weiterempfohlen habe. Ich bin aber auch ein Fan von Lost Places (verlassenen Orten).

Regen in Berlin - Marcus Klepper
Regen in Berlin – Marcus Klepper

inBerlin.de: Was waren bisher Deine schönsten Erlebnisse mit der Fotografie?
Marcus: Da fallen mir die Beelitzer Heilstätten ein, war bestimmt schon sieben- bis achtmal vor Ort gewesen und möchte gerne noch mal vorbeischauen. Dort ist es ruhig, kühl und man kann sich dort stundenlang aufhalten ohne fertig zu werden. Mittlerweise beginnen dort Restaurierungsarbeiten, was ich begrüße, denn es wäre schade wenn es ganz zerfallen würde.

inBerlin.de: Was sind Deine Highlights in Berlin!
Marcus: Die Sehenswürdigkeiten stehen nicht mehr ganz oben auf der Agenda. Lieber die Stadtteile Friedrichshain, Kreuzberg und Prenzlauer Berg und alles was an der Spree gelegen ist. Gerade Nachts gibt es immer schöne Reflektionen im Wasser.

inBerlin.de: Was zeigt Du Deinen Gästen!
Marcus: Alles was ich eben gesagt habe, natürlich unterscheide ich dabei zwischen Fotografie und Stadtbummel.

inBerlin.de: Wie wichtig ist Dir das Feedback zu Deinen Bildern?
Marcus: Begrüßen tue ich tiefergreifende Kommentare, freue mich aber generell über Feedback, was auch einfache Fragen mit einschließt „wie, was und wo“ gemacht wurde. Wie die Menschen dann mein jeweiliges Bild betrachten überlasse ich jeden selbst.

inBerlin.de: Wo soll die Reise als Fotograf hingehen?
Marcus: Ich würde es gerne weiter ausbauen und Neben- oder Hauptberuflich machen. Aber ich möchte auf alle Fälle nicht den Spaß dran verlieren und es soll kein Krampf werden.

inBerlin.de: Wie hat sich die Technik in der Fotografie in den letzten Jahren in Deinen Augen verändert, was zum Vor- oder Nachteil?
Marcus: Die Technik hat sich soweit verändert, dass jeder sehr schnell reinkommen kann in die Fotografie, wenn man es will. Ich selbst habe zugegeben 4 bis 5 Jahre gebraucht um dort zu sein, wo ich jetzt bin. Andere schaffen diese Entwicklung in ein oder zwei Jahren mit Unterstützung der heutigen Technik, primär unter dem technischen Gesichtspunkt, die Optik ist jedoch noch ein anderes Thema.

inBerlin.de: Welche Rolle spielt dabei das Internet?
Marcus: Eine große Rolle, man denke nur an die Reichweite über Facebook und andere Plattformen.

inBerlin.de: Wie würdest Du die Berliner Fotografencommunity beschreiben.
Marcus: Es ist ein herzliches und freundliches Miteinander, wir treffen uns immer wieder, machen Bilder und landen dann oft im Biergarten.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin gute Bilder!
Link: marcus.klepper.photography

Bildergalerie / Querschnitt (alle Bilder Copyright Marcus Klepper):

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Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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2 comments

  1. „Es ist ein herzliches und freundliches Miteinander, wir treffen uns immer wieder, machen Bilder und landen dann oft im Biergarten.“

    Haha. Das gilt wohl nur für die elitären Kreise. Als Anfänger hat man gar keine Chance da überhaupt rein zu kommen. Du wirst hart ignoriert und bei Nachfragen kalt abgewatscht, wenn du für diese Leute nicht gut genug bist. Nicht gut genug bedeutet: du kannst dir vielleicht kein so teures Equipment leisten, kannst aus gesundheitlichen Gründen nicht stundenlang an einem Spot auf den „richtigen Moment“ warten, oder du findest „naturbelassene“ Fotos evtl. besser als diese ganzen zu Tode gephotoshoppten Hochglanz-Bilder… Es ist keine Community, sondern nur ein Haufen eitler Gockel, die sich ausschließlich im eigenen Dunstkreis bewegen und sich nur mit denjenigen abgeben, die auf Facebook ebenfalls Likezahlen im Tausenderbereich vorweisen können.

    Damit bezieht sich nicht ausdrücklich auf den Herrn Klepper, es ist eher ein Gesamteindruck.

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