4 Freunde im hohen Alter treffen sich, um einen Junggesellenabschied zu feiern und zwar dort, wo das Feiern keine Grenze kennt, will heissen, dort, wo gefeiert wird, als ob es kein Morgen gäbe: Las Vegas. Mit exzellenter Starbesetzung bestehend aus niemand geringerem als Michael Douglas, Robert de Niro, Morgan Freemann und Kevin Kline hat Regiesseur Jon Turteltaub eine gute, anderthalb Stunden dauernde, Unterhaltung vom Feinsten geschafften.
Es bereitet dem Zuschauer einen wahrhaftigen Genuss zu sehen, wie frei und ohne jeglichen Druck Oscar-Gewinner Michael Douglas seine Rollen spielt, seitdem er dem Krebs eine Absage erteilt hat (bei ihm wurde 2011 Krebs festgestellt). Die Rolle des Sunnyboys ist ihm auf den Leib geschrieben. Im Film bekommt er bei der Beerdigung seines Förderes so viel Panik vor dem Sterben, dass er vom Rednerpult aus und vor den gesamten Gästen der Trauerfeier seiner um mehrere Jahrzente jüngeren Freundin einen Heiratsantrag macht. Damit wird das Projekt „Jugendfreunde wieder zusammen trommeln“ losgetreten. Telefoniert wird gleichzeitig in Format einer Telefonkonferenz, bis auf den Krausigen der Truppe (herausragend gespielt von Robert de Niro), dem – aus gutem Grund – das Wochenendabenteuer mit besonderer Vorsicht beigebracht werden muss.
„Paddy (Michael Douglas) lädt seine Freunde ein, die sich alle von Kindesbeinen an kennen. Die vielen Jahre sind jedoch nicht spurlos an den vieren vorbeigegangen: Zum einen hatten sie Vegas ganz anders in Erinnerung, zum anderen zeigt sich, dass jeder der vier Jungs so seine Probleme mit sich herumträgt, die offensichtlich über viele Jahre unter der Oberfläche geblieben waren. Nicht zuletzt Griesgram Paddy bereitet Schwierigkeiten, da er etwas für Billys zukünftige Ehefrau übrig hat. Spätestens als der Alkohol in Strömen fließt, gerät der verspätete Junggesellenabschied außer Kontrolle“. (Quelle: Filmstars).
Im mondänen Vegas konnten die Klischees nicht fehlen. Die alten Säcke werden als Jury eines Beautywettbewerbs am Pool berufen. Lauter schräge Vögel laufen herum und wollen so viele Punkte wie möglich bei der Jury sammeln, eine regelrechte Fleischbeschau.
Zwischen den 4 Hauptdarstellern ist es Robert de Niro, der trotz der ewig gute Laune in Las Vegas Raum findet, um über schmerzhafte Erlebnisse nachzudenken und sie zu verarbeiten – allerdings nicht immer mit Erfolg.
Doch diese Vierergruppe ist nicht gänzlich allein. Ihr Betreuer, gespielt von Romany Malco, gewährt Einblicke, wie es bei den Reichen und Berühmten in Vegas aussieht. Mit political correctness hat das nicht viel zu tun. Wie der Betreuer einen weltberühmten Musiker abblitzen lässt stellt einen der köstlichsten Momente des Filmes dar.
Las(t) Vegas ist ein gelungenes Werk, erheitert den trüben November und ist ein Film für die ganze Familie.
Last but not Least: Schauspielerin Mary Steenburgen sticht aus der Menge lauter chaotischen Herren hervor und verzaubert in der Rolle der Diana mit wunderbaren Jazzsongs, die sie in einer der unzähligen oft menschenleeren Las Vegas Bars zum Besten gibt, während einsame Männerherzen erobert werden und das nicht zu knapp.
Sehenswert!
Hier noch Links zum Trailer: Trailer 1 und Trailer 2
Hört sich durchaus interessant an, vor allem ohne diesen in einigen Genres anscheinend immer größer werdenden Durst nach Gewalt und Blut.
Lieber Sebastian,
vielen Dank für Dein Kommentar.
Der Film ist empfehlenswert. Sich zurücklehnen, eine Starbesetzung bei der Arbeit zuschauen und dabei viel Spaß haben ist auch mal ganz nett.