Die heutige Buchbesprechung dreht sich um den „Architekturführer Berlin“ aus dem Reimer Verlag, mittlerweile in der siebten Auflage, was dann schon als etablierten Standard angesehen werden kann. 937 Gebäude werden in diesem Kompendium behandelt. Das Werk beginnt mit einer Einführung in die bauliche Entwicklung der Doppelresidenzen Berlin und Cölln, die folgende preußische Hauptstadt Berlin, die von den Nazis geplante Weltstadt Germania und dann der große Schnitt in der Nachkriegszeit, die Mauerzeit bis in die heutige Gegenwart.
Wie ist das Werk inhaltlich aufgebaut? Die Gliederung erfolgt nach den Berliner Bezirken/Stadtteilen, begonnen wird natürlich mit der Berliner Mitte. Zu Beginn zeigt eine Karte die nummerierten Standorte der Objekte. Diese werden dann auf den Folgeseiten auf einer halben bzw. ganzen Buchseite vorgestellt. An erster Stelle folgt ein Foto, sowie oftmals darunter ein aufschlussreicher Grundriss. Dann folgt in Kurzform die Adresse, die Bauzeit, und der Architekt des jeweiligen Werkes. Abgerundet wird dies mit einem ausführlichen Text zum Aufbau und zur Geschichte des Gebäudes/Ortes bis in die Gegenwart.
Es werden nicht nur klassische Gebäude vorgestellt wie die prachtvollen Bauten von Schinkel, Stüler und Chipperfield sondern auch bekannte und weniger bekannte Orte wie der Flughafen Tegel, das Badeschiff in Treptow, Strandbad Wannsee, Siedlung Onkel-Toms-Hütte, SEZ, Filmtheater KOSMOS, der wieder sichtbare Leipziger Platz oder das berühmte Olympiastadion werden vorgestellt. Sogar S-/U-Bahnhöfe wie Krumme Lanke, Hackescher Markt oder Friedrichstraße halten Einzug in dieses Werk.
Insgesamt hinterlässt das über 600 Seiten umfassende Werk einen sehr kompetenten Eindruck. Im Anhang sind unterstützend zur Findung der Objekte ausführliche Architekten-, Straßen-, Baugattungs- und historische Register vorzufinden. Die Haptik ist etwas gewöhnungsbedürftig, vllt. würde eine Erhöhung der Seitenbreite und Verringerung der Seitenhöhe dem Nachschlagewerk gut tun. Dies trifft aber auf einige solcher Nachschlagewerke zu, evtl. Branchentypisch. Der „Architekturführer Berlin“ sei Allen ans Herz gelegt, welche sich schon immer intensiver mit der baugeschichtlichen Entwicklung von Berlin befassen wollten oder auch das ideale Geschenk suchen idealerweise für junge/alte Architekten in Berlin und anderswo. Erhältlich im guten Buchhandel oder direkt beim Verlag.
- Titel: Architekturführer Berlin
- Autor: Martin Wörner, Karl H Hüter, Paul Sigel und Doris Mollenschott
- erschienen im Verlag: Reimer; Auflage: 7., überarbeite und erweiterte Auflage. (20. September 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN: 978-3496013808 bzw. 349601380X (10stellig)
Guter Tipp, aber was kostet der Spaß denn ?
(Preisbindung bei Büchern funktioniert ja wohl noch ?)