Das Rote Rathaus ist eines der Wahrzeichen Berlins. In Nachbarschaft des Fernsehturms und des alten Nikolaiviertels gelegen ist der große 94m hohe Turm schon von weitem zu sehen. Seinen Spitznahmen bekam es von der roten Klinkerfassade. Hier sitzt der regierende Bürgermeister, tagen der Senat von Berlin und der Rat der Bürgermeister. In den offiziellen Räumlichkeiten finden Staatsempfänge und Eintragungen in das Goldene Buch statt.
2x im Jahr zur „Langen Nacht der Museen“ können sich Interessierte das Rathaus etwas genauer ansehen. Am vergangenen Samstag habe ich die Möglichkeit genutzt und mal einen Blick reingeworfen. Oben in der ersten Etage stehen rund herum Vitrinen mit den Gastgeschenken für Wowereit. Jede Menge Dinge aus Glas und Porzellan, Teller mit Wappen oder Symbolgegenstände wie der Miniatursattel aus der Mongolei. Ganz ehrlich – kein einziges würde ich bei mir ins Wohnzimmer stellen! Im Rahmen des Rundgangs konnte man auch einen Blick in das Arbeitszimmer unseres Oberbürgermeisters werfen. In einem der großen Empfangssäle war das Goldene Buch der Stadt mit den Einträgen der Berliner Eisbären zu sehen.
Insgesamt verfügt das 99 x 88 m große Rathaus über 247 Räume. Erbaut wurde es von 1861–69 im Neo-Renaissancestil nach den Entwürfen des preußischen Königlichen Baurats Hermann Friedrich Waesemann. Der Turm wurde dabei der Kathedrale von Laon (Picardie/Frankreich) nachempfunden. Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt und ab 1951 wieder aufgebaut. Aufgrund der Teilung Berlins tagte hier zu Zeiten der DDR nur der Ost-Berliner Magistrat, der West-Berliner Senat im Rathaus Schöneberg. Erst seit 1991 ist das Rathaus wieder gemeinsamer Regierungssitz.
Berlin hat keinen Ober-, sondern einen Regierenden Bürgermeister.