Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt

Das Konzerthaus steht auf dem Gendarmenmarkt, eingerahmt vom Deutschen und Französischen Dom und war schon Komödienhaus, Nationaltheater und Staatstheater. Das Französische Komödienhaus wurde 1776 eröffnet und 1786 als Nationaltheater wieder eröffnet. Der Architekt war Karl Gotthard Langhaus, der Baumeister des Brandenburger Tores. 1789 besuchte Wolfgang Amadeus Mozart eine Aufführung seiner Oper „Die Entführung aus dem Serail“, 1804 Friedrich Schiller mehrere Aufführungen seiner Stücke.

Das Nationaltheater stand nur 15 Jahre, 1817 brannte er nieder. Es folgte der Bau des Schauspielhauses von 1818-21 nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel. Der nördliche Eingang wird von 6 Säulen flankiert, zu dem eine Freitreppe führt. Unter der Freitreppe befindet sich eine Passage, die ursprünglich als Durchfahrt für Kutschen diente. Der Mittelteil barg den großen Theatersaal, im Nordtrakt waren die Proben-, Garderoben- und Magazinräume untergebracht, im Südtrakt der kleinere Konzertsaal.

Auf der Dachspitze thront Apoll, der Gott der Künste, auf einem von zwei Greifen gezogenen Wagen. Auf der  Westfront zur Charlottenstraße steht ein geflügelter Pegasus, rundherum die neun Museen. In den Giebeln sind weitere Szenen aus der griechischen Mythologie abgebildet. Am Anfang der Freitreppe thronen seit 1851 musizierende Amoretten auf einem Löwen und einem Panther.

Amorette am Ende der Freitreppe
Amorette am Ende der Freitreppe

 

 

 

 

 

 

 

1821 fand im Schauspielhaus die Uraufführung von Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ statt, 1826 die Berliner Erstaufführung von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie, 1838 die Berliner Erstaufführung von Johann Wolfgang Goethes „Faust I“. Weitere Berühmtheiten, die hier auftraten, waren Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt und Richard Wagner. Theodor Fontane verfolgt von 1870 – 1894 als Theaterkritiker die Premieren und Gastspiele. 1919 erfolgte die Umbenennung in Staatstheater.

Nach der Zerstörung durch den 2. Weltkrieg wurde die Außenfassade von 1979 – 1984 detailgetreu rekonstruiert. Das Innere ist eine völlige Neuschöpfung. Die DDR-Führung beschloss damals, den Schinkelbau zur Philharmonie Ost-Berlins auszubauen, da es in Ost-Berlin zwar mehrere Theater, aber kein Konzerthaus gab. . Es entstanden der Große Konzertsaal mit 1600 Plätzen, der Kleine Konzertsaal mit 400 Plätzen, ein Musikklub mit 80 Plätzen und ein Orchesterprobensaal. 1992 wurde der Bau dann entsprechend in „Konzerthaus Berlin“ umbenannt.

Der Große Saal des Konzerthauses gehört akustisch zu den besten symphonischen Konzertsälen der Welt. Nach dem Wiederaufbau dirigierten hier u.a. Leonard Bernstein und Kurt Masur. Durchschnittlich werden im Konzerthauses 550 Veranstaltungen im Jahr aufgeführt. Das aktuelle Programm könnt ihr hier finden.

Konzerthaus bei Nacht
Konzerthaus am Gendarmenmarkt von oben

About sunnykat

War 4 Jahre lang "Berliner" - im Moment hat es mich ins Rheinland verschlagen. Aber mein Herz geht immer noch auf, wenn ich nach Berlin komme! :-)

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