Das Museum der Dinge in Kreuzberg

Ein Museum der Dinge – na da sind bestimmt jede Menge Dinge. Aber was genau? Auf jeden Fall jede Menge zum Schmunzeln 🙂

In vielen vielen Schaukästen werden Dinge gezeigt, die früher oder jetzt zu unserm Alltag gehören. Man sieht, wie sich Dinge im Laufe der Zeit entwickelt haben. Nicht nur das Ding an sich aufgrund der Weiterentwicklung der Technik / des Werkstoffs, auch die Verpackung, das Design. Es geht also um die Material-, Form-, Funktions- und Nutzungsgeschichte der Dinge. Man sieht, was früher schick und Mode war und als Neuheit angepriesen wurde. Vergleichen kann man auch die Alltagsgegenstände aus der DDR und der BRD. Dazu kommt jede Menge Kitsch (oder Schmuckstücke), Geschmacksverirrungen, Urlaubsmitbringsel, Devotionalien, Notprodukte aus dem Krieg,… Ob  Markenware oder No-Name-Produkte, Einzelstücke oder Massenware – alles in allem ein breites Spektrum.

Das „Werkbundarchiv – Museum der Dinge“ (so der offizielle Name) möchte diese ganzen Dinge bewahren und wissenschaftliche dokumentieren. Gesammelt wird seit den 1970er Jahren und der Bestand ist inzwischen auf ca. 35.000 Dokumente und ca. 25.000 Objekten angewachsen, die meisten davon dem 20. Jahrhundert. Kern der Sammlung ist das Archiv des Deutschen Werkbunds, eine 1907 von Künstlern, Industriellen und Kulturpolitikern gegründete Vereinigung. Ziel des Werkbundes war das Hinwirken auf eine modern-sachliche Gestaltung von industriell gefertigten Produkten und die ästhetische Bildung der Gesellschaft.

In den Schausammlungen des Museums werden immer wieder wechselnde Exponate gezeigt. Die sog. „Frankfurter Küche“ gibt es immer zu sehen – eine funktional rational gestaltete Modulküche aus den 1920er Jahren, die zehntausendfach in zahlreichen Varianten in den Frankfurter Siedlungen realisiert wurde. Sie ist der Vorläufer unserer heutigen Einbauküchen.

Noch bis zum 03.03.14 ist die Sonderausstellung „Scherben“ von Sonya Schönberger und Christof Zwiener zu sehen. Gezeigt werden Scherben von Alltagsgegenständen aus Keramik, Porzellan und Glas, die die beiden Künstler am Rande der 14 Berliner Trümmerberge gefunden haben. Es handelt sich um Relikte der Vergangenheit, die immer mal wieder ans Tageslicht gebracht werden. Die Ausstellung ist Teil einer künstlerischen Recherche mit dem Titel „641 objects without qualities“, in der es um das ungeplante Wiederauftauchen von Erinnerungsfragmenten geht.

Hier ein paar der Highlights aus der derzeitigen Schausammlung:

About sunnykat

War 4 Jahre lang "Berliner" - im Moment hat es mich ins Rheinland verschlagen. Aber mein Herz geht immer noch auf, wenn ich nach Berlin komme! :-)

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No comments

  1. Es gibt wohl gerade bei euch Berlinern fast nichts, was es nicht zu einem Museum geschafft hat 😀 Doch gerade diese skurrilen Ausstellungen, die sich vom üblichen Einheitsbrei abheben und eigentlich echte Insider-Tipps sind haben uns auf unseren Reisen immer besonders gut gefallen.

    Ich gehe von aus das „Museum der Dinge“ ist recht klein und überschaubar oder? Wir werden im März trotzdem mal einen Blick hineinwerfen, wenn wir in Kreuzberg sind.

  2. Hallo Alex,
    wenn ihr euch Zeit zum Lesen der Schautafeln nehmt, werdet ihr denke ich so in ner Stunde durch sein. Aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall! 🙂

  3. Wir waren gerade mit der Uni Seminargruppe da. Total toll gewesen wirklich! Kann ich nur empfehlen.

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