Vier Tage – so lange verwandelten sich Hotspots wie die Dachterrasse des Weekend-Clubs für die Fashion Week in Laufstege. Vom 28. Juni bis 1. Juli tummelten sich zahlreiche Models, Social-Media-Stars und Promis wie Kate Boworth, Susan Sarandon und Goldie Hawn in der Hauptstadt, um auf 70 Modeschauen die neuesten Kreationen der Designer für den Sommer 2018 zu bestaunen. Fashion Week ist schließlich nur zweimal im Jahr! Dass Berlin weltweit bekannten Modestädten wie Paris, Mailand, New York und London in nichts nachsteht, zeigen aber nicht nur die Designer an vier Tagen im Jahr. Auch die ausgefallenen Alltags-Outfits der Berliner können sich sehen lassen. Jeder Bezirk steht dabei für einen ganz eigenen Stil und kreiert seine eigenen Trends – schon lange bevor die Kleidung der Fashion-Week-Designer in die Läden kommt.
Berlin ist wie ein Puzzle, das aus vielen verschiedenen Einzelteilen besteht: So unterschiedlich und bunt die Stadtteile sind, so verschieden sind auch ihre Bewohner. Es fällt daher schwer, den Look der Berliner zu beschreiben. Einen Versuch ist es jedoch wert – denn jeder Bezirk hat seine Besonderheiten.
Bildrechte: Flickr 100710_Comp Knut Hebstreit CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Dit is Berlin: Individualität ist alles
Allgemein sagt man Berlinern nach, im Gegensatz zu deutschen Großstädtern in Hamburg, München oder Köln einen natürlicheren und zugleich rebellischeren Stil zu pflegen. Individualität ist hier das Stichwort. Dass dieses Klischee vorwiegend auf alternativere Szeneviertel wie Wedding, Friedrichshain und Kreuzberg zutrifft, in denen Vintage-Mode in dunkle Farben sowie Oversize-Schnitte dominieren, zeigt sich vor allem in Mitte und im Prenzlauer Berg: Hier tragen Fashion-Kings und -Queens eher luxuriöse, maßgeschneiderte Markenkleidung zur Schau.
Wie der Stadtteil, so die Mode?
Kastanienallee, Kurfürstendamm, Friedrichstraße, Bergmannstraße – von kleinen Boutiquen über Second-Hand-Läden bis hin zu den Megastores internationaler Labels gibt es in diesen angesagten Kiezen alles, was die Herzen von Fashion-Liebhabern höher schlagen lässt. Allerdings haben die Kleidungsstücke, die teils in großen Fabriken, teils als Unikate von Jungdesignern hergestellt werden, auch ihren Preis. Wer sein Geld also lieber in Moscow Mule, aufregende Partys im Watergate oder ein Ticket für das Lollapalooza Berlin investiert, shoppt auch in Berlin online. Um in der City richtig angezogen zu sein, ergattern die Herren der Schöpfung ihre Jeans, Blousons und Schuhe am besten in High-End-Fashion Stores im Netz, die auf angesagte Kleidungsstücke aus früheren Kollektionen von Labels wie Diesel oft satte Rabatte gewähren.
Da kiekste, wa? – die Trends
Der Vorteil: In der nächsten Saison sind Röhrenjeans – genauso wie legere, weit geschnittene Hosen und Blousons, wie sie etwa Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz zum Auftakt der Fashion Week vorführte –, immer noch so angesagt wie im letzten Jahr. Ein neues Motto gibt es jedoch bereits: Der Teufel liegt im Detail. Außerdem wird es bunt und schillernd: Bei den 70 Modeschauen funkelten auf den Laufstegen paillettenbesetzte Herren-Jacketts in kräftigem Blau, während weite Jeans-Hosen mit aufgesetzten, ausgefransten Taschen im Sommer 2018 um feine, schmale Gürtel oder Schnüre ergänzt werden. Wie die Berliner diese Trends interpretieren, ist jedoch von Stadtteil zu Stadtteil unterschiedlich: In Mitte gilt es, aus zeitlos eleganten Basics wie unifarbenen Blousons, Jogging-Pants und Jeans trendige Geheimwaffen zu machen, in Friedrichshain und Kreuzberg hüllen sich Fashion-Queens und Fashion-Kings in Streifen-, Blumen- und Animalprints. Alle Looks von der Berliner Fashion Week gibt es hier noch einmal im Überblick.
Das ist das Tolle an der Mode. Verschiedene Leute, verschiedene Mode. Kultur trifft auf Formen, Farben und Materialien. Interessant anzusehen, wie es auch in verschiedenen Bezirken verschiedene Modetrends gibt.
Jeder sollte dazu angehalten sein sich selbst zu entfalten, auch modisch. Gebt euch einen Ruck und macht euer eigenes Ding. H&M, C&A und andere tun leider nicht viel dafür. So endet es dann meistens im Mainstream-Look.
Danke für den tollen Beitrag 🙂