Im Kino SPUTNIK am Südstern findet jeden 3. Mittwoch im Monat etwas statt, wovon Filmemacher in China, Iran usw. nur träumen: Eine Präsentation von Kurzfilmen ohne jegliche Jury oder Zensur, also nicht nur für Zuschauer sondern auch für Macher! Der nächste Termin wäre also der 16.9.15, weitere Details bitte der Homepage entnehmen (Formate, Länge etc.). Und nebenbei kann man noch ein ziemlich ausgefallenes Kino aus den Zeiten der Hausbesetzungen kennenlernen.
Schon der Name verrät, dass die Gründung des Kinos aus den Zeiten linker Schwärmerei oder Provokation stammt (1988), denn im westlichen Lager hatte der Name nach dem Sputnik-Schock von 1957 kein positives Image. Auch verstehen Ex-DDR-Bürger unter Sputnik zumeist immer einen Doppelstockwagen. Hier folgende Erklärung: Um West:Berlin zu Umgehen, baute die Reichsbahn seit 1951 den Berliner Außenring, gut sichtbar am Bahndamm über den Templiner See, und setzte dort überwiegend die bekannten Dosto-Wagen ein, die eben wie der Sputnik um ein Zentralgestirn (= Westberlin ? Haha) kreisten.
Na, diese Geschichte wusste die Betreiberin des Sputniks noch nicht, als sie das Kino übernahm, außerdem gab es damals sogar noch ein Sputnik 1 und 2, und nunmehr wird Sputnik einfach mit Begleiter gleichgesetzt – ganz unpolitisch !?
Die nunmehr verbliebene Numero 2 ist jedenfalls ein typisches Indi-Kino mit ausgefallenen Filmen und einer gemütlichen Bar über den Dächern von Kreuzberg, ersetzt zugleich auch den Besuch im Fitness-Studio (über 100 Stufen ohne Fahrstuhl) und verfügt wohl als einziges Kino über fest gemauerte Sitze, die nicht knarren. Ein Besuch lohnt sich allemal.
Nachtrag zum Teaser(Beitragsbild): Der arme Hund im Sputnik 2 hieß Laika (= Kläffer), war ein Promenadenmischung und ist wohl im Weltraum verglüht. Die Leute von Peta sollten ihm ein Denkmal setzen.
Hallo Wolfram, das machst Du schon gut – weiter so! am 15.8 können Renate und ich leider nicht dabei sein. wir habe schon einer runden Geburtstagsfeierlichkeit zugesagt. Liebe Grüße von Pit