Mobile Living: Dating digital

Die Digitalisierung und Vernetzung durch das Internet erobert immer mehr Lebensbereiche in unserem Alltag. Besonders in der sozialen Vernetzung hat sich einiges in den letzten Jahren getan. Anfangen vom Austausch mit den Freunden und der Familie auf Facebook bis hin zum Dating und einer möglichen Partnerschaft. Gerade beim letzteren Bereich entwickelt sich ein Trend weg von den webbasierten Angeboten hin zu flexiblen Datingapps, welche auf dem Smartphone genutzt werden können. Wie verändert das Digitale Dating das Kennenlernen und hat dies auch Einfluss auf die Liebe? Zu diesen Fragen gab es im BASE_camp in Berlin-Mitte am 4. Februar eine interessante Diskussionsrunde.

Diskussionsrunde im BASE_camp: Thema "Dating Digital" aus der Reihe mobile living
Diskussionsrunde im BASE_camp: Thema „Dating Digital“ aus der Reihe mobile living

Die Themenankündigung „Ins Netz gegangen – Dating Digital?“, so scheint es, hat eine große Resonanz hervorgerufen. Vor einem vollen Haus begrüßte TV-Moderator Ali Aslan seine Teilnehmer auf dem Podium und fragte zugleich ins Publikum, wer denn digital datet? Daraufhin gab es nur wenige Handzeichen, was so ziemlich alle überrascht hat, denn die Statistik besagt dass ca. vier Millionen Deutsche auf Onlinedating-Portalen angemeldet sind.

Zu Auftakt der Diskussion gab der Autor Michael Nast ein paar Auszüge aus seinem aktuellen Buch „Ist das Liebe, oder kann das weg?“ zum Besten. Er erzählt von den Erfahrungen über das Kennenlernen, der Liebe und das Single Dasein seiner Freunde, Ex-Freundinnen oder Bekannten. Ein Buch-Schwerpunkt war ein guter Freund, welcher mittels der App „Tinder“ über die Zeit ein regelrechtes Suchtverhalten entwickelt hat. Es ist eine ziemlich erfolgreiche Dating-App bei der Singles Vorschläge von anderen Singles, die sich in der unmittelbaren Nähe aufhalten erhalten. Anhand des Fotos entscheidet man ob man interessiert ist – oder eben nicht. So kann man schnell neue Leute in direkter Nähe kennenlernen und spontane Dates erleben. Das Ganze ist natürlich unverbindlich und irgendwie auch effizienter als sich Nächte lang in Club rumzuhängen, aber birgt auch viele Gefahren.

Die Diskussionsrunde war sich ziemlich schnell einig, dass Onlinedating in der Mitte der Gesellschaft längt etabliert ist – allerdings mit einigen kritischen Untertönen. Die Onlinewege bieten für viele Nutzer eine Alternative, jedoch tummeln sich auch viele schwarze Schafe bei den Kennenlernen-Services rum. Gerade bei kostenpflichtigen Diensten kann es vorkommen, dass Kennlern-Garantien, Fake-Profile und eine erhöhte Mitgliederzahl den Dienst in einem besseren Licht erscheinen lassen wie Chris Pleines vom Verbraucherportal „zu-zweit.de“ erläuterte. Dr. Sascha Krause (Mitarbeiter bei Google) merkte an, das sich vor allem die Geschwindigkeit beim Kennenlernen ändert. So ist es nicht unrealistisch sich innerhalb von Minuten mit einer vormals unbekannten Person zu treffen wie beim App „Tinder“.

Im Folgenden ein paar Fragen, welche in der Runde zum Tragen gekommen sind:

  • Welche Ziele haben die Konsumenten? (kann das ein Flirt, eine Beziehung oder ein Sexual-Dating sein).
  • Wie authentisch ist es?
  • Ist es letztendlich ein Spiel mit Illusionen und Emotionen?
  • Wann ist der Anwender gesättigt?

Alle waren sich einig es ist erst mal viel Neugierde dabei und es werden Erfahrungen gesammelt, der Rest bringt die Zeit. Ein guter Abschluss der Diskussionsrunde war der Schlusskommentar vom Moderator: „Alles ist im Wandel – Auch die Liebe“.

Publikum in der Diskussionsrunde im BASE_camp: Thema "Dating Digital" aus der Reihe mobile living
Publikum in der Diskussionsrunde im BASE_camp: Thema „Dating Digital“ aus der Reihe mobile living

Hier noch ein kleiner Exkurs in Richtung Datingapps, am bekanntesten dabei dürfte Tinder sein, welche oben im Text schon erwähnt wurde. Mbrace, eine App aus Berlin geht weiter und stellt Challenges zum Kennenlernen zur Verfügung. Es werden Fragen in den Raum gestellt, wenn die Beantwortung dem Gegenüber gefällt, gibt es ein Like. Aber nicht nur das Kennenlernen wird durch Apps im Alltag beeinflusst, sondern auch die Beziehung kann mit Hilfe von Portalen gepflegt werden. Ist eine neue Beziehung entstanden, egal ob online oder offline, so helfen die Apps „Between“ und „iThinkOfYou“ weiter, um eine direkte und ungestörte Kommunikation zu gewährleisten. Die BroApp sieht sich als Helfer, wenn der Mann mit seinen Kumpels (engl. Brothers -> Bros) um die Häuser zieht und die liebe Freundin zu Hause auf ein Lebenszeichen wartet. So sendet die BroApp zu definierten Zeiten entsprechende Nachrichten, was sonst mangels Zeit und Nüchternheit nicht möglich gewesen wäre. Die App KillSwitch beschäftigt sich mit der Zeit nach einer Beziehung und eliminiert alles digitale was an den Ex-Partner/in erinnert. Wie man sieht, sind dem Digitalen Einfluss auf unseren Alltag sind keine Grenzen gesetzt und und entwickelt sich stetig weiter.

Welche Erfahrungen habt ihr bereits mit solchen Portalen bzw. Apps?

Datingapps - Übersicht
Datingapps – Übersicht

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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