Steigt man die Stufen zum U-Bahnhof Westhafen in Moabit runter, fällt der Blick schnell auf die Wände des U-Bahnhofs. Viele der weißen Kacheln sind mit je einem Buch-staben versehen und diese ohne Punkt und Komma aneinander gereiht. So verbringt der ein oder andere seine Wartezeit damit, zu entziffern, was hier steht.
„Jeder Mensch hat das Recht auf Leben Freiheit und die Sicherheit der Person“ ist auf einer Wand zu lesen. Mit „Alle Menschen sind frei und gleich“ fängt einer der nächsten nummerierten Texte an. Es handelt sich um die 20 Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ den UN von 1948. Im Jahr 2000 wurden diese im Rahmen des Projekts „INSCRIRE – die Menschenrechte schreiben“ nach Plänen der belgischen Künstlerin Françoise Schein und der Philosophin Barbara Reiter dort angebracht.
Das Projekt von Schein hat zum Ziel, die Erklärung der Menschrechte in das öffentliche Bewusstsein zu bringen, in dem sie gut sichtbar in öffentlichen Räumen dargestellt werden. 1989 gestartet sind ähnliche Darstellungen inzwischen auch in U-Bahnhöfen in Paris, Brüssel, Stockholm und Lissabon und anderweitig in London, Haifa und Rio de Janeiro zu finden.
Die U-Bahnstation Westhafen wurde ausgewählt, weilt nicht weit entfernt die Hinrichtungsstätte Plötzensee liegt, in der ca. 3.000 Menschen aus politischen und religiösen Gründen sowie aufgrund ihrer Abstammung ihrer Freiheit beraubt und hingerichtet wurden. Zudem liegt über der U-Bahn Station die Putlitzbrücke, Ausgangs-punkt für die ersten Deportationen jüdische Bürger Berlins in die Konzentrationslager. Barbara Reiter hat daher die Artikel der Erklärung der Menschenrechte mit Abschieds-sätzen der Ermordeten kontrastiert.
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Es sgibt 30 (dreißig!!!!!) und keine 20 allgemeinen Menschenrechte