In Berlin steht immer noch das ein oder andere halbverfallene Gebäude aus DDR-Zeiten. Doch dieses ist etwas besonderes – eine alte verlassene Botschaft. Inmitten einer Wohnstraße in Pankow stehen etwas nach hinten versetzt vier weiße dreigeschossige Plattenbauten – eines davon war früher zu DDR-Zeiten seit 1974 die irakische Botschaft. In der Nachbarschaft lagen die Botschaften von Frankreich, Italien, Australien und Polen.
Heute wird das Gebäude seinem Schicksal überlassen. Der Irak besitzt immer noch ein Nutzungsrecht für das Gebäude, das Grundstück gehört Deutschland. Aber so, wie alles aussieht, war hier schon lange keiner mehr tätig. Nachdem die Botschaft 1991 im Verdacht stand, ein Rückzugslager für Terroristen zu sein, zogen der irakische Botschafter und seine Diplomaten aus. Mitgenommen haben sie aber längst nicht alles.
Im Gebäude stehen leere Schränke, alte Schreibmaschinen stehen auf Schreibtischen. Papiere und Bücher voller arabischer Schriftzeichen, leere Aktendeckel und alte Diplomarbeiten liegen auf dem Boden oder im Regal. Hier ein alter kaputter Röhrenfernseher, dort ein Sessel. Ein alter Staubsauger, ein Kühlschrank, ein Herd. Es ist wie ein Eintauchen in die Vergangenheit. Nur Portraits von Hussein sind nicht mehr zu sehen – dafür schmücken Graffiti die Wände. Der Blick aus einem der zahlreichen zerstörten Fenster lässt erahnen, dass das Grundstück nicht besser aussieht – verwahrlost und verwildert. So verfällt das Gelände mehr und mehr.
Die folgende Galerie zeigt euch ein paar Impressionen aus dem Inneren, aufgenommen Anfang des Jahres. Zum Vergrößern einfach auf ein Bild klicken.
Etwas für die Bucketlist: Eine Tour durch Berlin und verlassene Häuser besuchen. Solche Bilder faszinieren mich einfach immer wieder…