Die Insel der Jugend oder seit 2010 auch nur „Insel Berlin“ genannt ist eine Insel in der Spree und Teil des Treptower Parks. Die Insel erreicht man von der Seite des Parks aus über eine Fußgängerbrücke, die sog. „Abteibrücke“.
Ursprünglich wurde die Insel Rohrinsel genannt. In Vorbereitung auf die Berliner Gewerbeausstellung 1896 wurde sie aufgeschüttet und gestaltet und hieß dann Neu-Spreeland. Nach der Eröffnung einer als schottische Klosterruine (Abtei) gestalteten Gaststätte blieb jedoch der Name Abteiinsel.
Die Abtei brannte 1914 ab, daraufhin wurde die erste freitragende Stahlbetonbrücke Deutschlands gebaut und ersetzte damit die Fähre zwischen dem Spreeufer und der Insel. Die Brücke spannt sich in weitem Bogen ohne stützende Flusspfeiler über die Spree und wird an beiden Seiten von je einem Brückenturm gehalten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war auf der Insel ein Waisenhaus. Zu DDR-Zeiten diente das Brückenhaus auf der Insel als Jugendclubhaus, daher auch seit 1949 der Name Insel der Jungend. Im Sommer fanden auf der Insel viele legendäre Konzerte, Partys oder Freiluftkino statt. Vor zwei Jahren übernahm der Verein „Kulturalarm“ nach zwei Jahren Stillstand den Betrieb auf der Insel, investierte viel für den Aufbau eines Bootsverleihs mit Sandstrand, in das Brückenhaus mit Dachterrasse und Sonnendeck.
Neuerdings ist auf der Insel aber eher still. Die Nachbarn auf der gegenüberliegenden Uferseite fühlten sich gestört. „Die Schallwellen werden übers Wasser getragen, das stört die Ruhe“, sagte eine Anwohnerin auf der Halbinsel Stralau. Darum ist jetzt Schluss mit lustig – laut den Vorgaben des Umweltamtes Treptow-Köpenick dürfen tagsüber noch 55 Dezibel erreicht werden, das entspricht einem Radio, das in einem Meter Entfernung in Zimmerlautstärke dudelt (Vogelgezwitscher im Freien aus 15 Meter Entfernung hat etwa 50 Dezibel). Nachts sind 70 db erlaubt. Ritterspiele oder die die Fête de la Musique mussten daraufhin abgesagt werden. Der Untergang der Insel der Kultur…
Interessanter Artikel! Das wollte ich schon immer mal wissen.