Fliegender Kaffee bedeutet in diesem Falle nicht die Variante, bei der die Kellnerin über das Bein des Nachbarn stolpert und das Heißgetränk sich seiner aerodynamischen Fähigkeiten gegenwärtigen muss, sondern ein soziales Projekt nach neapolitanischem Vorbild. Leute mit wenig Euro haben die Gelegenheit bei Leuten mit mehr Euro mitzutrinken. Und das mehr oder minder ohne Einladung. Und zwar so: Person A bezahlt einen reduzierten Preis für zwei Tassen Kaffee – eine zum Selber trinken und eine als Fliegenden Kaffee, der nicht ausgeschenkt, sondern auf einer Tafel im Lokal verzeichnet wird. Der wird dann an jemanden spendiert, der reinkommt und danach fragt. (Wenn es denn auch genug Frager gibt.)
Die Cafés befinden sich derzeit ausschließlich in Kreuzberg und Neukölln, aber die Urheber hoffen auf rege Teilnahme von anderswo. Bis dahin kann man hier 1 zum Preis von 2 schlürfen.