Ein Spaziergang an der Havel in Spandau

Unser Stadtspaziergang beginnt am S-Bahnhof Berlin-Spandau und wird nach zirka 4,5 Kilometern an der Heerstraße im Ortsteil Wilhelmstadt enden. Dazwischen liegt ein abwechslungsreicher Weg an der Havel entlang bis zum Grimnitzsee.

Wir verlassen den Bahnhof am Ausgang Seegefelder Straße, halten uns rechts und überqueren die Klosterstraße. Schon ein paar Meter weiter geradeaus sind wir in Höhe der Bahnbrücke an der Havel.

Rathaus Spandau
Rathaus Spandau

Bei schönem Wetter kommen uns auf der Promenade, die wir rechts weiter schlendern, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer entgegen, die das Treiben neben und auf dem Wasser verfolgen. Am Kai liegen schwere Lastkähne und im Sommer zusätzlich Ausflugsboote und Flusskreuzfahrtschiffe. Im Fahrwasser trainieren Wassersportler mit ihren Ruderbooten und am Ufer werfen Angler ihre Köder aus. Oft haben sie Besuch von einem Fischreiher, der lieber auf ein Zubrot wartet, als selbst auf Jagd zu gehen. Die Plötze, auch Rotauge genannt, eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische ist dabei seine Leibspeise.

Angler mit Beobachter
Angler mit Beobachter
Havel in Spandau
Havel in Spandau

An der Seniorenanlage Havelgarten vorbei geht unser Weg bis zur Betckestraße. Dort müssen wir das Ufer verlassen und nach rechts einbiegen bis zur Götelstraße, die wir links weiterlaufen. Wir erreichen nach wenigen Minuten eine Siedlung, die durch ihre rot-weißen Bauten in dem kleinen Wäldchen besonders auffällt. Die denkmalgeschützte Anlage aus den 20er-Jahren wurde von Architekt Richard Ermisch entworfen und gebaut. Der kleine Park weitet sich bis zum Grimnitzsee aus, der natürlich nichts mit dem namensgleichen See im Barnimer Land bei Joachimsthal zu tun hat. Der Berliner Grimnitzsee ist mit seinen 7,22 Hektar wesentlich kleiner. Das neben der Havel gelegene und mit dem Fluss verbundene rund 200 Meter breite und 400 Meter lange Gewässer ist seit 1955 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und auch nicht überall zugänglich.

Grimnitzsee
Grimnitzsee

An der Heerstraße, im Ortsteil Wilhelmstadt, beenden wir unseren Spaziergang und werfen vorher noch einen Blick auf eine Statue, die auf einer Wiese vor dem See ins Blickfeld rückt. Wer die Bronze-Skulptur geschaffen hat, ist leider nicht bekannt. Nur so viel gibt die einschlägige Literatur her, Hermann Göring, nationalsozialistischer Politiker und Kriegsverbrecher, soll die Statue, die Apoll mit der Kithara zeigt und seit 1964 hier steht, in seinem Besitz gehabt haben.

Die Kithara ist ein fünf- bis zwölfsaitiges Saiteninstrument aus der griechischen Antike. Sie war eines der vornehmsten Instrumente, das vorzugsweise zu feierlichen Anlässen gespielt wurde.

Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Apoll mit Kithara
Apoll mit Kithara

About KT-Berlin

Hallo! Mein Name ist Klaus und ich bin seit einigen Jahren im Ruhestand. Ich bin gern unterwegs, genieße die Natur oder erkunde auf Reisen Land und Leute. Der Schwerpunkt der Unternehmungen liegt in Berlin und Brandenburg. Ich will von Stadtspaziergängen und Radtouren durch den „Dschungel“ der Großstadt berichten und dabei Tipps geben und Hintergründe erklären. Berlin hat viele Persönlichkeiten, deren Spuren ich aufnehme, Geschichten die erzählt werden müssen und unzählige Ansichten, die es lohnt im Bild festzuhalten.

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