Die Vielfalt Berlins bietet Gesundheitsspezialisten für jeden Fachbereich

In Berlin gibt es laut den offiziellen Daten der Ärztekammer Berlin (AEKB) 34.452 Ärztinnen und Ärzte. Die häufigsten Fachgebiete und Tätigkeitsarten der Ärztinnen und Ärzte sind die Innere Medizin (5.091), die Allgemeinmedizin (2.804), die Chirurgie (2.782), die Anästhesiologie (1.933), die Frauenheilkunde und Geburtshilfe (1.561), die Kinder- und Jugendmedizin (1.462) und die Psychiatrie und Psychotherapie (1.018).

Ein großer Vorteil von Berlin ist zudem, dass es auch in seltenen Fachgebieten und Tätigkeitsarten Ärztinnen und Ärzte gibt, darunter etwa die Anatomie (12), die Biochemie (15), die Humangenetik (25), die Physiologie (30) sowie die Rechtsmedizin (37). In vielen kleinen Städten sind Gesundheitsspezialisten aus diesen Fachbereichen nicht vorhanden. Patientinnen und Patienten müssen deshalb oft lange Anfahrtszeiten in die nächste Großstadt in Kauf nehmen, während Berlinerinnen und Berliner entsprechende Ärztinnen und Ärzte meistens in wenigen Minuten erreichen können.

Symbolfoto (Foto von unsplash)
Alle Blicke zum Patienten – Symbolfoto (Foto von unsplash)

Therapeuten, Heilpraktiker und Co.

Neben den fast 35.000 Ärztinnen und Ärzten sind in Berlin auch zahlreiche Therapeuten, Heilpraktiker und andere Gesundheitsspezialisten niedergelassen. In der deutschen Hauptstadt finden somit auch Patienten mit eher seltenen Gesundheitsproblemen entsprechende Hilfe, etwa in einer Spezialpraxis für Ängste & Phobien.

Die medizinische Versorgung in Berlin ist somit insgesamt sehr gut. Neben der hohen Anzahl an Spezialisten aus den unterschiedlichsten Bereichen der Medizin ist laut Statistiken auch die Wartezeit auf einen Termin bei einem Facharzt überdurchschnittlich gut.

Höchste Psychotherapeuten-Quote des Landes

Dies belegt auch der Barmer-Arztreport, laut dem in Berlin 72 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten pro 100.000 Einwohner arbeiten. In anderen Bundesländer ist die Quote deutlich geringer.  Sie liegt in Sachsen-Anhalt und Brandenburg etwa nur bei einem Drittel.

Es ist somit nicht überraschend, dass der Anteil der Bevölkerung Kontakt zu Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten hatte, in Berlin (5,1 %) am höchsten ist. Darauf folgen Bremen (5 %) und Hamburg (4,7 %) sowie die Flächenländer Hessen (4,6 %) und Nordrhein-Westfalen (4,3 %). Abgeschlagen sind Mecklenburg-Vorpommern (3 %), Brandenburg (2,9 %) und Sachsen-Anhalt (2,7 %). Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 3,9 Prozent.

Wie Joachim Szecsenyi, Professor beim Göttinger Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen, erklärt, sind die regionalen Unterschiede „gravierend“, obwohl sie in den vergangenen Jahren bereits abgenommen haben. Laut Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, gibt es für die unterschiedliche Versorgungsdichte „keine fachliche Begründung“. „Menschen sind auf dem Land nicht seltener psychisch krank als Menschen in Städten“, so der Kammerpräsident.

Insgesamt zeigt die Studie anhand der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten exemplarisch, dass in Berlin die Versorgung durch Gesundheitsspezialisten überdurchschnittlich gut ist. Auch Menschen mit Krankheiten wie einer Schizophrenie, die in kleineren Städten lange auf eine Behandlung warten müssen, können in Berlin also zeitnah therapiert werden. Ähnlich verhält es sich auch bei Ärztinnen und Ärzten, Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern sowie Therapeutinnen und Therapeuten aus anderen Bereichen.

Regionale Unterschiede in Berlin

Antwort von Gesundheitsstaatsekretär Thomas Götz auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Jan Lehmann (SPD) zeigt, dass Berlin sogar zu viele niedergelassene Mediziner hat. Trotzdem sind laut Statistiken über die Arztverteilung, die Hausärzte, Internisten, Urologen, Frauenärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Hautärzte, Augenärzte, Radiologen, Nervenärzte, Chirurgen, Kinderärzte, Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater und Orthopäden erfassen, einzelne Stadtteile unterversorgt.

Am besten ist der Versorgungsgrad bei Hausärzten in Charlottenburg-Wilmersdorf (131,5 %). Eigentlich sollen in diesem Stadtteil lediglich 201 Hausärzte arbeiten. Niedergelassen sind dort tatsächlich aber 264. Am schlechtesten ist der Versorgungsgrad bei Hausärzten in Lichtenberg (80,8 %). Statt der vorgesehenen 173 Hausärzte arbeiten dort lediglich 149.

Fazit – Hohe Anzahl an Gesundheitsspezialisten mit problematischer Verteilung

Zusammenfassend wird somit deutlich, dass es in Berlin eine hohe Anzahl an Gesundheitsspezialisten aus nahezu allen Fachgebieten gibt. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist daher überdurchschnittlich gut. Problematisch ist lediglich die teilweise ungleiche Verteilung, die dazu führt, dass Berliner lange Anfahrten in andere Stadtteile in Kauf nehmen müssen.

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One comment

  1. Im Prinzip ist es gut, eine grosse Auswahl an Fachärzten zu haben, egal, ob man eine Augen OP benötigt oder einen Internisten. Sowohl Ärzte, als auch Patienten haben weniger Anfahrtsweg zur Praxis oder Klinik, wenn man selbst aus Berlin kommt. Das Problem besteht eher in der lädnlichen Gegend.

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