
“Fluchthilfe nach dem Mauerbau 1961-1964“, „Fluchthilfe im Abseits 1965-1970“, „Fluchthilfe nach dem Transitabkommen ab 1972“, „Private Fluchthilfe 1961-1989“ und „Flucht undFluchthilfe 1989“ heißen die Touren. Sie beleuchten die verschiedenen Phasen der Fluchthilfe mit ihren spezifischen Formen im zeithistorischen Kontext. Die Nutzer erhalten Einblick in die Aktivitäten einzelner Fluchthilfegruppen oder Fluchthelfer. Anhand ausgewählter Biographien werden Motive und Methoden der Fluchthelfer verdeutlicht und Risiken aufgezeigt. Zur Veranschaulichung der Fluchthilfewege dienen zwei Karten, auf denen erfolgreiche Tunnelgrabungen und Grenzübertritte in Berlin sowie die Fluchtrouten über Osteuropa markiert sind. Außerdem können die Besucher relevante Gesetzestexte nachlesen, welche die gegensätzliche Bewertung und Behandlung der Fluchthilfe in der Bundesrepublik und der DDR verdeutlichen. Sie zeigen auch den Unterschied zur gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik auf, da DDR-Flüchtlinge nicht als Asylbewerber in den Westen kamen, sondern als Deutsche.
„Die Sonderausstellung zur Fluchthilfe für DDR-Bürger hat bei den Besuchern großen Anklanggefunden, so dass wir uns entschieden haben, diese Ausstellung auch nach Beendigung der Laufzeit einem breiten Publikum online zur Verfügung zu stellen. So haben wir sichergestellt,dass die umfangreichen Recherchen, eindrücklichen Objekte und Interviews mit Zeitzeugen, die in dieser ersten Ausstellung zur deutsch-deutschen Fluchthilfegeschichte gezeigt werden konnten, dauerhaft abrufbar und präsent sind“, erläutert Dr. Maria Nooke, die Leiterin der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde und stellvertretende Direktorin der Stiftung Berliner Mauer. „Gleichzeitig soll die Ausstellung anregen, vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Fluchthilfe- und Fluchtgeschichte gegenwärtige Entwicklungen zu diskutieren und Fragen nach Entscheidungsspielräumen und persönlicher Verantwortung in Konfliktsituationen zu stellen.“
Die Online-Ausstellung wird ebenso wie die Sonderausstellung „Risiko Freiheit – Fluchthilfe für DDR-Bürger 1961-1989“ mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.