Am 13. April wurde Fatou, die Grande Dame des Berliner Zoos, 58. Sie ist die der zweiälteste Flachlandgorilla der Welt – nur knapp geschlagen von Colo, einer Gorilla-Dame des Columbus Zoo in Ohio, USA, die 4 Monate älter ist.
Fatou wurde 1957 in Westafrika geboren und kam als Jungtier im Reisegepäck eines französischen Matrosen nach Marseille. Als dieser seine Zeche nicht zahlen konnte, übergab er Fatou der Besitzerin einer Hafenkneipe, über die der kleine Gorilla schließlich im Mai 1959 in den Zoo Berlin gelangte. Seit nun schon 56 Jahren lebt Fatou im Revier der Menschenaffen des Zoo Berlin.
1974 brachte sie den ersten in Berlin gezüchteten Gorilla mit dem Namen Dufte zur Welt, die leider am 13. Dez. 2001 aufgrund einer chronischen Gebärmutterentzündung verstarb. Noch heute lebt Fatous Enkeltochter, die 29 jährige M’penzi, auf der Gorilla-Anlage neben ihrer Großmutter.
Die wilden Zeiten von Fatou sind vorbei – meistens sitzt sie mit dem Rücken an einen Baumstamm gelehnt da und beobachtet gelassen das bunte Treiben um sie herum. Als alte Dame ist Fatou der Rummel in der Gorillagruppe mittlerweile zu viel, so dass sie seit 2010 ihr eigenes Gehege hat und die intensive Betreuung ihrer Pfleger genießt. Besonders hartes Gemüse wie Karotten und Sellerie, Kohlrübe und Rote Beete werden für die zahnlose, alte Dame vorgekocht.
Zum Geburtstag sagte Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem: „Wir sind sehr stolz, seit nun mehr als einem halben Jahrhundert ein Tier bei uns im Zoo beherbergen zu dürfen. Es freut uns, dass Fatou trotz ihres hohen Alters in einem so guten gesundheitlichen Zustand ist. Auch mit einem Jungtier trägt die Gorilla-Dame zur Arterhaltung dieser stark vom Aussterben bedrohten Tierart bei.“
In den letzten 20 bis 25 Jahren kam es zu einem dramatischen Rückgang der Gorillas in freier Wildbahn um etwa 60 %, hierzu tragen vor allem Wilderei, Krankheiten wie Ebola und die fortschreitende Zerstörung des Lebensraumes bei.
Im Zoo Berlin leben insgesamt 5 Flachlandgorillas: Fatou (58), M`penzi (28), Ivo (27), Bibi (18) und Djambala (13).
Wow… was ein stolzes alter. Hoffentlich bleibt sie noch lange der älteste Gorilla der Welt! Aber wie genau kann man eigentlich ausschließen, dass es noch ältere, wildlebende Tiere gibt? Oder sind die Bedingungen für so ein Alter dann nicht gemacht?
58 Jahre und die höhere Lebenserwartung für einen Gorilla erklären nicht die Zoohaltung für Tiere, vor allem von Großtieren. Das ist für mich nach wie vor legalisierte Tierquälerei. Gerade die vom Autor zitierte Jane Goodall hat die Tierhaltung in Zoo´s und vor allem im Zirkus scharf verurteilt. Das Argument der Arterhaltung lasse ich nicht gelten. Erst zerstören wir Menschen die Lebensräume dieser Tiere und dann sperren wir den Rest davon zur Arterhaltung ein. Wer noch einen Funken an Intelligenz und menschlichem Anstand hat, muß doch feststellen, dass die Institutionen Tierpark und Zoo eine perverse Abart der Menschen darstellt. Da muß man kein militanter Tierschützer sein.
Hallo Steffen, ausschließen kann man das natürlich nicht zu 100%. Aber im Zoo bekommen Gorillas ihr Essen „serviert“, sie werden gepflegt und sind weder Feinden noch irgendwelchen Naturereignissen ausgesetzt. Daher werden Gorillas in Gefangenschaft meistens älter als ihre Artgenossen in freier Wildbahn.