Bericht zum FFF Favourites Film Festival Berlin

Die Rahmenbedingungen hätten nicht besser sein können: Nach endlosen Tagen Herbstwetter, wurde es pünktlich zum Start des mittlerweile 4. Favourites Film Festival Berlin wieder sommerlich war und sommerlich trocken von oben. Da hat entweder jemand den Regentanz gegen den Uhrzeigersinn getanzt, oder der Regenverwantwortliche ist einfach ein Filmfan. Wie dem auch sei, am Mittwochabend war es soweit, in der Moabiter Kulturfabrik in der Lehrter Straße, wurde groß das FFF Berlin eröffnet.

Groß im Sinne von roter Teppich, Bezirksbürgermeister Dr. Hanke und Hauptsponsor, aber auch unglaublich sympathisch mit Teelichtern, selbst gemachtem Buffet und einem Menschen, der Decken verteilt hat. Das war der erste Eindruck, und welchen besseren dieser Sorte kann man haben, als in einem Freiluftkino an einem so wunderbaren Ort mitten in Berlin (an dem die Züge im Hintergrund leise und zum Film passend ihrem Ziel entgegenfahren) von einem Menschen gefragt werden: „Möchten Sie noch eine Decke?“ Ja!, weil ich ja nicht richtig vorbereitet war und keinen Gedanken an die Abendgestaltung verschwendet habe, als ich morgens das Haus verließ. Und Ja!, weil es irgendwie der Anfang eines tollen Filmabends war.

Aber zum Festival an sich. Das gibt es nun schon das vierte Mal in Berlin, nebenher noch in Bremen und bald auch in Bergen. Es werden nur Filme gezeigt, die auf anderen Festivals schon Publikumspreise gewonnen haben, eben die Favourites. Genre, Länge, oder Thema sind egal, Hauptsache irgendein Publikum hat diesen Film als den besten ausgezeichnet. Als Publikum des FFF Berlin bekamen wir also nur das Beste vom Besten zu sehen.

Eröffnet wurde das Festival von Paula, Anna und Feliks, den drei Hauptorganisatoren. Denen war die Aufregung und Anspannung anzumerken, was aber nicht weniger sympathisch gemacht hat. Eher im Gegenteil, menschlich halt. Nach ein paar Worten zum Festival, seiner Entstehung und den Hürden, die es dieses Jahr zu überwinden galt, ging es auch schon mit dem Trailer los und dem zahlreich erschienenen (und in Decken gehülltem) Publikum wurden verschiedene Sequenzen der Festival Filme gezeigt.

 Los ging es zur Eröffnung mit „Des Etoiles“ aus dem Senegal handelte von verschiedenen Menschen, die alle auf der Suche waren. Sei es, um ihr Heimatland zu entdecken, ihm zu entfliehen, es verlassen zu müssen auf der Suche nach der großen Liebe, oder genau deswegen dahin wieder zurück kehren zu wollen. Das Publikum wurde mit auf die Reise genommen und konnte tief in das Gefühlsleben der Reisenden eintauchen.

Zu viel sei gar nicht über den Film verraten. Es war ein guter, aber auch nachdenklich stimmender Auftakt und nicht wenige Grüppchen blieben noch eine Weile eingehüllt in ihren Decken sitzen und diskutierten die Zusammenhänge, eigene Erfahrungen oder die Verwandtschaftsbeziehungen der Akteure. Und genau das haben Paula, Anna und Feliks wohl beabsichtigt, denn nach dem Film boten sie noch an für weitere Diskussionen bereit zu stehen. Das wurde auch rege genutzt und es war schön zu sehen, das Kino Menschen animiert über solche Themen nachzudenken und angeregt Meinungen auszutauschen. Danke dafür!

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  1. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf das Filmfestival in Locarno hinweisen. Sicherlich sehenswert, vielleicht etwas weit von Berlin, aber die Reise lohnt sich auf jeden Fall.

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