Die Welt entdecken – das Ethnologisches Museum in Dahlem

Wie wäre es mit einem Ausflug auf eine entlegene Inseln in der Südsee? In ein Königreich in Afrika? Zu den Indianern Nordamerikas? Zu den Mayas und Azteken? Nach Myanmar? Zu den Eskimos? Oder ein Blick auf schon längst ausgestorbene Völker? All das ermöglicht das Ethnologische Museum in Dahlem.

Besser ist jedoch, man überlegt sich vorher, was man sehen möchte, denn es gibt zahlreiche Ausstellungsräume, die nach geografischen bzw. thematischen Schwerpunkten angelegt sind. So gibt es z.B. die „Amerikanische Archäologie“ mit Objekten aus den vorspanischen Kulturen Meso-, Zentral- und Südamerikas.  Die „Indianer Nordamerikas“ zeigt die Kultur der Prärie- und Plainsindianer Nordamerikas und wie sich das Bild des edlen / blutrünstigen Indianers in den Köpfen der Europäer festsetzte. In der Südsee-Abteilung geht es um die verschiedenen Völker Ozeaniens. Hier werden auch von ihnen genutzte Boote im Original sowie Nachbauten von „Männerhäusern“ gezeigt. Weiter Richtung Afrika findet man im Moment u.a. eine Sonderausstellung über den Niedergang des Königreichs Benin. Die Ausstellung „Mythos Goldenes Dreieck“ im asiatischen Teil gewährt  Einblicke in die Kultur ethnischer Minderheiten Südostasiens. Daneben gibt es noch die Abteilung für Musikethnologie. Für die Kleinen gibt es ein Juniormuseum.

Gezeigt wird nur ein Bruchteil der umfassenden Sammlungen des Museums, die aus mehr als 500.000 Objekten, 200.000 Dokumente, 140.000 Tonaufnahmen, 285.000 Fotos und 20.000 Filme besteht. Damit gehört das Museum zu einem der größten dieser Art in der Welt mit der umfangreichsten Sammlung in Europa. Die Afrika-Sammlung ist neben der des British Museum in London die bedeutendste der Welt, die mexikanischen und altperuanischen Sammlungen sind die größten außerhalb ihres Herkunftsgebietes. Das Phonogramm-Archiv wurde 1999 in das UNESCO-Programm „Memory of the World“ aufgenommen.

Den Ursprung hat das Museum in dem 1886 eröffneten Museum für Völkerkunde. Die Sammlungen sind teilweise jedoch wesentlich älter und gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden die Sammlungen von den Sieger-mächten beschlagnahmt. Die westlichen Alliierten gaben sie in den 50er Jahren zurück, während die Sowjets den größten Teil als Beutekunst nach Leningrad brachte. Nach Fertigstellung  des Berliner Stadtschlosses soll das Museum im Rahmen des Humboldt-Forums dorthin umziehen

Öffnungszeiten des Ethnologischen Museums: Montag geschlossen, Die – Frei 10 – 18 Uhr, Sa und So 11 – 18 Uhr

Eintrittspreise: 8 EUR, ermäßigt 4 EUR

Hier noch ein paar Fotos aus der Museum:

About sunnykat

War 4 Jahre lang "Berliner" - im Moment hat es mich ins Rheinland verschlagen. Aber mein Herz geht immer noch auf, wenn ich nach Berlin komme! :-)

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