Letzten Samstag kam ich den Genuss eines Auftritts des CJD-Orchesters im Kammermusiksaal der Philharmonie. Dieses Orchester des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland*) gilt als eines der besten deutschen Jugendorchester.
Unter der Leitung des Dirigenten und Musikpädagogen Christof Harr erarbeiten hier junge Menschen aus ganz Deutschland bis zum Alter von 30 Jahren gemeinsam die ausgesuchten Werke. Viermal im Jahr treffen sie sich zu mehrtägigen Proben. Hier lernen sie, ihre eigenen Fähigkeiten in das Orchesterspiel einzubringen, gemeinsam der Teil eines Ganzen zu werden und so auf hohem musikalischen Niveau zu spielen. Der Abschluss und Höhepunkt ist jedes Jahr ein Konzert in der Berliner Philharmonie. Dieses Jahr gab es Werke von César Franck, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms. Solistin war die 14-jährige Olivia Hyemi Comfort, Stipendiatin des CJD-Förderprogramms für Hochbegabte. Mit ihrem amerikanischen Vater und ihrer koreanischen Mutter hat sie bereits in Korea, Japan, den USA und Paris gelebt und unter anderem an der legendären New Yorker Third Street Music School studiert.
Das Konzert war ein sehr schönes Erlebnis. Die einzelnen Musiker waren mit großem Enthusiasmus am Werk, überall sah man hochkonzentrierte Mienen. Die Solistin hat einfach nur traumhaft gespielt, mit einer Sicherheit und Professionalität, die man einer 14jährigen nicht unbedingt zugetraut hätte. Tosender Applaus und Standing Ovations am Ende des Konzerts spiegelte die Begeisterung der Zuhörer.
*) Das CJD betreut jährlich mehr als 155.000 sozial, körperlich oder geistig benachteiligte Menschen und bietet Orientierung und Zukunftschancen. Zu den Förderprogrammen gehören Berufsvorbereitung und -ausbildung für Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen, Schulen für asthmakranke oder hochbegabte junge Menschen, Integrationsberatung für jugendliche Migrantinnen und Migranten, Werkstätten für behinderte Menschen oder Hilfe für gefährdete Jugendliche. Für mehr Informationen zum CJD-Orchester bitte hier klicken.