Der Zauber der „Botanischen Nacht“

Salsa, Calypso, Reggae – die Flaneure im Botanischen Garten fühlen sich in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 2016 in die Karibik versetzt. Der Duft kulinarischer Köstlichkeiten schwebt durch die Abendluft und bunte Illuminationen erhellen diesen Sonnabend im schönen Südwesten Berlins. Karibik ist das Motto der „Botanischen Nacht“, die wieder tausende Berliner und Berlin-Besucher hierher gelockt hat. Mit karibischen Klängen, Live-Musik, vielen kostümierten Komparsen und jeder Menge Tropical Feeling wird das grüne Juwel Berlins zum Urlaubsort für eine Nacht. Brasilianische Sambatänzerinnen und waschechte „Piraten“ mit Dreispitz sorgen für karibisches Flair.

Die Besucher genießen die warmen Sommernacht unter den vielen Palmen und lassen sich gerne verzaubern von der Exotik des über hundert Jahre alten Botanischen Gartens. Die Gewächshäuser, vor allem das großen Tropenhaus und das subtropische Mittelmeerhaus, faszinieren mit ihrer Architektur aus der Kaiserzeit. Hier kann man Orchideen, Kakteen, den Riesen-Bambus mit einer Wuchshöhe von 25 m und echte fleischfressende Pflanzen bewundern. Draußen bieten Wege mit 16 km Länge auf einer Fläche von 43 Hektar in Deutschlands größtem Botanischen Garten die Möglichkeit zu einer Weltreise durch alle Kontinente mit 22.000 verschiedenen Pflanzenarten.

Botanische Nacht
Botanische Nacht

Pinien, blühende Artischocken, versteckte Pfade und die wärmende Abendsonne machen das Entdecken zum Erlebnis. Am Chinateich schweben Elfen in den Baumkronen und verzaubern die Besucher mit Akrobatik, Gesang und märchenhaften Traumklängen. Überall wird gewandert, gestaunt und gefeiert. Bacchus, der Gott des Weines, und die ihn begleitende Bacchantin verführen die Besucher des Rebengartens zu einer kleinen Pause bei einem Glas guten Weins. Zwischen Baumriesen und exotischen Farnen ist mit unheimlicher Beleuchtung für diese eine Nacht eine Feenlandschaft mit leibhaftigen Fabelwesen entstanden.

Im Rosengarten unterhält das Improvisationstheater die Besucher und auf einer anderen Bühne singt ein Trio im Stil der Zwanziger Jahre. Erstrahlen die sommerlichen Landschaften am späten Nachmittag noch in sattem Grün, so taucht die blaue Stunde des Sonnenuntergangs die illuminierten Gewächshäuser in eine feierliche Atmosphäre. Vor dem großen Tropenhaus laden die vielen Liegestühle zur einer kurzen Siesta ein. Der Lichterglanz der Illuminationen verzaubert diese Oase der Natur und taucht alles in wechselnde Farben.

Im weit entfernten Obstgarten wird Gitarre gespielt, während die Besucher an den Tischen unter den Bäumen sitzen und die herrliche Sommernacht genießen. Das kulinarische Angebot ist groß und wer lieber flanieren möchte, dem sei der gewundene Pfad zum Japanischen Pavillon empfohlen. Ob Konzerte, Theater, thematische Führungen oder einfach nur lustwandeln in der Natur mit großen und kleinen Pflanzen aus allen Erdteilen – die „Botanische Nacht“ lässt jeden für ein paar Stunden ein Sommermärchen erleben.

Text und Fotos: Stefan Schnoor

Bildergalerie:

About Stefan Schnoor

Stefan Schnoor ist gebürtiger Berliner, lebt in einem schönen Altbau in Kreuzberg, arbeitet professionell als Texter für Marketingkommunikation und bloggt hier über Startups, Wirtschaft, Kultur, Entertainment, Brandenburg-Touren und spannende Entdeckungen in der wunderbaren Metropole Berlin.

Check Also

Berlin, die Stadt an der Spree

Berlin on a Budget: Berlin erleben ohne viel Geld auszugeben

Ein Ausflug in eine Stadt voller Geschichte, Kultur und Leben kann ganz schön ins Geld …

2 comments

  1. Die Botanischen Nacht ist an sich eine super Veranstaltung. Ohne dass es zu voll ist, kann man im Grünen mit in der Stadt in einem sehr gemischten Publikum Musik hören und Kunst genießen. Nur der Eintrittspreis (ich glaube über 30€) ist etwas abschreckend. Mit Essen und Getränken ist man zu zweit schnell bei 100€, das kann sich nicht jeder leisten.

    • Manche Besucher lieben den kulinarischen Boulevard mit den vielen Ständen, andere mögen lieber die Natur draußen mit den exotischen Pflanzen und die großen Gewächshäuser. Viele bringen sich Proviant mit und setzen sich auf eine der Bänke oder direkt auf eine Wiese.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.