„Und jetzt Alle“ Sing-Spaß für alle Berliner

„UND JETZT ALLE !“ bringt Berlin zu Singen: Analoger Echtzeitspaß in Moabit und Kreuzberg. Alle tun es, in allen Kulturen in allen Zeitaltern: Singen. Menschen singen, um sich zu spüren, auszudrücken, zu entspannen und sich ihren Emotionen hinzugeben und darüber hinaus erzeugt Singen ein Gemeinschaftsgefühl. Leider wird seit den 70er Jahren nur noch wenig gesungen. Einerseits fehlen die Anlässe: Dorffeste, Singen bei der Arbeit, Gottesdienste, oder die Menschen stört das klerikale oder manchmal sogar völkisch-militärische Image des Singens. Und dann kam dazu der Siegeszug der mobilen Musikkonserven durch die technologische Entwicklung. Wer nicht singt, hat auch keine Lieder.

"Klassischer" Chor - Symbolbild Foto: Everett Collection / Shutterstock.com
„Klassischer“ Chor – Symbolbild (Foto: Everett Collection / Shutterstock.com )

Doch der Mensch WILL singen und jeder Mensch kann singen: Es ist gesund, stärkt das Immunsystem und die durch das Singen im Körper ausgelösten Schwingungen helfen gegen Stimmungstiefs. Singen erzeugt eine Kraft, die Menschen vereint, und besonders gemeinsames Singen geht „direkt in die Seele“.

Langsam holen sich die Menschen die Anlässe zum Singen zurück; auch im Zeichen der Suche nach einer analogen, realen und emotionalen Echtzeiterfahrung. Ein erstes Zeichen hierfür war die Karaoke-Kultur: Die geht aber eindeutig einher mit der Performance und dem Wettbewerb des Einzelnen auf einer Bühne und wird damit zur Mutprobe. Das Erlebnis des gemeinsamen Singens kommt bei Karaoke zu kurz.

Doch das neue Format „Singalong“ holt den Menschen bei seinem Wunsch zu singen perfekt ab: Alle Hürden werden beseitigt: Das gesamte Publikum singt gemeinsam, die Lieder sind im Voraus gewählt, die Texte werden bereitgestellt, die Sänger werden mit Live-Musik begleitet und durch einen Vorsänger geführt. Keiner muss auf die Bühne: keine Mutprobe, und Textkenntnis und Talent sind auch nicht wichtig. Im Unterschied zum organisierten Chor handelt es sich um eine Veranstaltung, die eben nicht zur regelmäßigen Teilnahme verpflichtet. Auch nimmt das Singalong die Hürden „Disziplin“ und „Perfektion“ galant: Die Erfahrung des gemeinsamen Singens, der Spaß und die Emotionalität sind das Ziel.

Im Norden, Süden und Westen der Republik gibt es schon in vielen Städten regelmäßige Veranstaltungen und viele lokale Initiativen zum gemeinsamen Singen. Berlin hinkt noch hinterher – aber auch die Menschen in Berlin wollen singen. Dem hat sich nun das Team von „UND JETZT ALLE !“ angenommen: Sonja Merz und Norbert Lübben veranstalten regelmäßig in Moabit (Zunftwirtschaft) und demnächst auch in Kreuzberg (Max und Moritz) Singalongs:

Sonja Merz: „Bei meiner ersten Veranstaltung war ich erstaunt, dass die Menschen sofort „mitgehen“. Sie benötigen einfach nur die Texte, der Wille zu singen ist einfach und direkt da. Und das Können auch! “

Norbert Lübben: „Wichtig ist uns, ein breites Repertoire zu bieten. Da kommt dann auch schon mal die Oper vor, das Volkslied, der Schlager, das 60er Jahre Chanson und der aktuelle Hit aus dem Radio – alle Genres in vielen Sprachen – und es funktioniert“.

Die nächsten Events finden am 20.5.16 in Moabit (20:00 Uhr in der Zunftwirtschaft, Arminiusstr. 2-4-, 10551 Berlin) und am 24.5.16 in Kreuzberg (19:30 Uhr im Max und Moritz, Oranienstr. 162, 10969 Berlin) statt. Mehr Infos unter undjetztalle.com. Die bisherigen Veranstaltungen zeigen: Ein generationsübergreifendes Bedürfnis hat wieder seinen Raum gefunden. Die Menschen sind begeistert – und kommen wieder, in einer wachsenden Anzahl. Und so wird wieder gesungen: Einfach zum Spaß, frei, alleine oder mit Freunden. Und Freunde finden sich beim Gesang eh schnell.

Straßenszene - Fete de la musique
Straßenszene – Fete de la musique

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2 comments

  1. Super Sache,

    ich bin zwar kein Berliner und mein Gesang kann man glaub ich auch niemanden zumuten. Aber die Idee „Square-Singen“ finde ich klasse.

    LG der Dresdner

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