Britisches Start-up Adaptavate mit dem Green Alley Award 2015 ausgezeichnet

Das Britische Start-up Adaptavate ist in Berlin mit dem Green Alley Award 2015 ausgezeichnet. Die atmungsaktive Wandverkleidung überzeugte die  Expertenjury im Pitch-Finale in Berlin. Mit seinem innovativen Ansatz, herkömmliche Wandverkleidung aus Gips durch atmungsaktive und recycelbare Platten zu ersetzen, konnte das Start-up Adaptavate  die Jury des Green Alley Awards 2015 überzeugen und wurde mit dem einzigen europäischen Gründerpreis der Circular Economy ausgezeichnet. Ihr Produkt „Breathaboard“ wird zu 75 % aus Getreideabfällen der Landwirtschaft hergestellt und ist vollständig kompostierbar. Adaptavate erhält mit dem Award Geld- und Sachleistungen im Wert von bis zu 20.000 Euro, darunter sechs Monate freien Co-Workingspace in der Start-up City Berlin, wo das Start-up die Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Gründern der Branche bekommt.

Green Alley Award 2015 - Pitch von Adaptavate
Green Alley Award 2015 – Pitch von Adaptavate

„Das smarte Produkt hat uns mit seinen Vorteilen gegenüber herkömmlichen Baustoffen überzeugt: Breathaboard wird größtenteils aus einem natürlichen Abfallprodukt hergestellt, verbraucht weniger Ressourcen und lässt sich durch die Kompostierbarkeit leichter entsorgen. Zudem fördert seine atmungsaktive Eigenschaft das Raumklima“, sagt Jan Patrick Schulz, Geschäftsführer der Green Alley Investment GmbH. „Letztendlich waren aber alle Ideen herausragend. Die Entscheidung für nur ein Start-up ist uns natürlich nicht leicht gefallen.“ Jens-Uwe Sauer, Geschäftsführer von Seedmatch, unterstreicht, „dass in allen Finalisten ein unglaubliches Potential steckt, neue Trends in der Kreislaufwirtschaft setzen zu können. Ich bin gespannt, was wir von ihnen noch hören und lesen werden.“ In der Jury des Green Alley Awards sind Experten der Start-up und Kreislaufwirtschaft vertreten.

Circular Economy als Wirtschaftsmotor war das zentrale Thema des Green Alley Awards 2015, bei dem insgesamt sechs Start-ups aus ganz Europa ihre grünen Geschäftsideen vorgestellt haben. Nur drei Minuten hatten sie in dem Live-Pitch in den Berliner Osram-Höfen Zeit, die Experten-Jury von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Der Green Alley Award, Europas erster Gründerpreis der Circular Economy, regt dazu an,  den Umgang mit Abfall zu hinterfragen und Ressourcen zu schonen. Dieses Jahr hatten sich 100 Start-ups aus 17 verschiedenen Ländern für den Green Alley Award beworben. Den Finalisten des Live-Pitches standen verschiedene Experten zur Seite, u.a. Tom Szaky, Gründer und CEO des amerikanischen Unternehmens Terracycle, der die Teilnehmer und Gäste durch eine inspirierende Rede über den Umgang mit Abfall zum Nachdenken brachte. Seine Botschaft an die Start-ups: “It’s all about purpose and commitment – and the rest will follow.” Zusätzlich hatten die Start-ups die Möglichkeit, sich Tipps und Anregungen von den anwesenden Talkgästen, den erfolgreichen Jungunternehmern Waldemar Zeiler von Einhorn, Miquel Ballester von Fairphone und Christoph Müller-Dechent von FoodLoop einzuholen.

Green Alley Award 2015 - Alle Final Pitch-Teilnehmer mit der Jury
Green Alley Award 2015 – Alle Final Pitch-Teilnehmer mit der Jury

Zu den Finalisten des diesjährigen Green Alley Awards gehörten das britische Start-up Entocycle, das Tierfutter aus den Bioabfall fressenden Larven der Soldatenfliegen herstellen möchte, Votechnik aus Irland mit einer Technologie für das umweltschonende und automatisierte Recycling von LCD Bildschirmen sowie das Dresdner Start-up Binee mit einer smarten Abfalltonne für elektronische Geräte. In die letzte Runde des Awards haben es zudem auch das Berliner Start-up Infarm mit vertikalen Gewächshäusern für den nachhaltigen und lokalen Anbau von Lebensmitteln sowie der Design-Tisch aus  ausgedienten Solarmodulen des Singener Unternehmens Solstrom geschafft. Bereits am Vormittag hatten alle Start-ups die Gelegenheit mit Mentoren der Kreislaufwirtschaft und der internationalen Start-up Szene in Workshops und Einzelgesprächen an ihrer Geschäftsidee zu arbeiten.

Weitere Informationen zum Green Alley Award auf green-alley-award.com

Über den Green Alley Award
Der Green Alley Award wird jährlich an Gründer und Start-ups der Kreislaufwirtschaft verliehen. Ausrichter des Green Alley Awards ist ein Netzwerk aus Partnern der internationalen Green Economy- und der Europäischen Gründerszene. Mit Deutschlands führender Crowdfunding Plattform Seedmatch schloss sich Initiator und Green Economy Investor Green Alley bereits 2014 zusammen. In diesem Jahr erweitern Green Alley und Seedmatch ihre Suche nach grünen Ideen auf ganz Europa und blicken neben Berlin gezielt nach London, eine der führenden Start-up Metropolen weltweit. In UK konnten gleich zwei neue Partner gewonnen werden: Bethnal Green Ventures, das Londoner Accelerator-Programm für technologieorientierte Start-ups im Umwelt- und Sozialbereich, sowie die European Recycling Platform (ERP) UK, ein Recycling-Dienstleister für Elektroschrott und Batterien. Unter dem Motto „connecting green ideas from Berlin to London“ suchen Green Alley, Seedmatch, ERP UK und Bethnal Green Ventures gemeinsam nach innovativen Produkten, Dienstleistungen oder Technologien, die Abfall wiederverwerten, Ressourcen schonen oder Aufmerksamkeit für das Thema Recycling schaffen.

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3 comments

  1. Ich finde des Ansatz sehr interessant. Doch wie sieht es in diesem Fall mit Schimmel oder Verrottung aus. Auch wenn es atmungsaktiv ist, denke ich, dass diese Platten aus Abfällen dennoch anfällig sind. Auch mache ich mir hier gerade Gedanken was Schädlinge jeglicher Art angeht. Das Prinzip der Verarbeitung erinnert mich an ein aktuelles Projekt aus den Alpen. Hier will ein Bauer durch Getreide und dessen Abfälle umweltverträgliche Verpackungen produzieren.

  2. Eine wirklich interessante Idee! Habe mir über diese Problematik noch nie Gedanken gemacht – umso mehr Bewunderung für deren Bewusstsamkeit. Wobei ich mir derzeit nur schwer vorstellen kann, dass sich dich großflächig auf dem Markt durchsetzen wird.

  3. Wow, das ist mal ein innovativer Ansatz. Ich denke aber auch, dass es schwer wird, dass es sich großflächig durchsetzt. Ich denke Crowdinvesting wäre für das Projekt sehr interessant, so würde es auch noch mehr in den öffentlichen Fokus rücken und man könnte selbst auch etwas dafür tun, ein solch tolles Produkt voranzutreiben!