Interview mit Minh-Khai Phan-Thi

Heute gibt es ein Interview mit der bekannten Schauspielerin und Moderation Minh-Khai Phan-Thi. Wir trafen sie im Rahmen einer Mobile Living – Veranstaltung im BASE_camp in Berlin-Mitte und nutzten die Gelegenheit für ein Interview über Berlin, Mauerfall usw.

Minh-Khai Phan-Thi
Minh-Khai Phan-Thi

Frage: Was magst Du an Berlin?
Antwort Minh Khai:
Ich bin in München groß geworden, habe aber Berlin lieben gelernt. Hier ist eine Freiheit und Vielfalt vorhanden, die ich so in München nicht kennengelernt habe. Das passt auch zur bekannten Rivalität zwischen den beiden Großstädten und scheint wohl dem klassischen Klischee der Bayern und Preußen entsprungen zu sein. Es sei aber noch gesagt, ich habe auch sehr gute Freunde in München. 🙂

Frage: Damals zu VIVA-Zeiten, warst Du ja in Köln! Wie würdest Du das Köln-Berlin Verhältnis beschreiben?
Antwort:
Ich habe zwar für VIVA in Köln gearbeitet, habe aber in der Zeit weiter in München gewohnt. Ich bin die ganze Zeit zwischen den Städten gependelt. Das war jedoch für mich eine Umstellung vom konservativen Bayern ins liberale Köln. Architektonisch ist die Stadt nicht schön anzuschauen, aber die Menschen haben es nett und sympathisch gemacht. Letztendlich war ich schon in einigen deutschen Großstädten, doch gerade in Hamburg spürt man das Tor zur Welt. Ansonsten bin ich der Meinung, wer in einer Großstadt aufgewachsen ist, wird später auch in einer Großstadt leben wollen.

Frage: Thema 25 Jahre Mauerfall. Wo warst Du damals und wie hast das Event im November 2014 erlebt.
Antwort:
Zu der Zeit habe ich vor dem Fernseher gesessen und es noch nicht ganz so verstanden. Kurze Zeit später fuhr ich mit meine Klasse nach Dresden und musste leider ein paar unschöne Erfahrungen in Sachen Rassismus machen, was ich bis dato noch nicht erlebt hatte.

Im November 2014 bin ich über meine Sportleidenschaft Alba Berlin Basketball – des Weiteren bin ich auch überzeugte Herthanerin – mit der Lichtgrenze in Kontakt gekommen. Zu dieser Zeit gab es ein Spiel in der O2Arena, welche direkt an der East-Side-Gallery liegt und daher habe ich die Lichtgrenze hautnah mitbekommen. Es gab einen riesigen Menschenauflauf. Ein kleiner Wermutstropfen war leider die Auflösung der Lichtgrenze, das hätte für meinen Geschmack schöner gestaltet werden können. Aber das passt halt zu – typisch – Berlin. Ich durfte einigen Alba-Basketballern (Anm. der Redaktion: Amerikaner) ein bisschen Geschichtsnachhilfe gegeben und erklären, dass das da vor uns eine symbolische „Licht“-Grenze ist.

Frage: Was ist in Deinen Augen sichtbar von der DDR übriggeblieben?
Antwort:
Da fallen mir die sozialistischen Bauten (Anm. der Redaktion: Plattenbauten) ein, welche sich allerdings überall ähneln auf der Welt und das habe ich auch damals von Ost-Berlin erwartet. Als ich nach Berlin gezogen bin, ging zum Glück die Altbausanierung richtig los und wir hatten einen der ersten neuen Supermärkte um die Ecke.

Frage: Was zeigst Du Deinen Gästen in Berlin?
Antwort:
Ich zeige sehr gerne die East-Side-Gallery, sie ist einfach ein Stück Geschichte. An zweiter Stelle der Fernsehturm, den ich bestimmt schon 12 oder 13 mal bestiegen habe. Er hat einen tollen Blick über die Stadt und im Restaurant gab es öfters mal ein Eis.

Dann natürlich gibt es die zahlreichen Sportevents, wobei die Sportstätte Olympiastadion heraussticht. Es ist zwar ein Nazibau, aber es berührt mich immer wieder – gerade wenn die Sonne untergeht im Lichte der Olympischen Ringe.

Nicht zu vergessen sind die hippen Stadtteile Friedrichshain/Prenzlauer Berg und Mitte. Ich gehe aber auch ab und zu nach Wilmersdorf und besuche einige Freunde. Des weiteren schaue ich auch oft im Dong Xuan Center in Berlin-Lichtenberg vorbei. Im Sommer bade ich gerne in den zahlreichen Seen in und um Berlin, und diese Vielfalt zeige ich besonders gern den bayrischen Gästen!

Frage: Was macht Du aktuell?
Antwort: Gerade habe ich für die ZDF Serie „Der Staatsanwalt“ die Folge „Sport ist Mord“ in Wiesbaden abgedreht. Als taffe Anwältin, versuche ich einen Angeklagten aus seiner Misere rauszuboxen. Ansonsten bin ich ein Familienmensch und freue mich auf alle die Dinge, die noch kommen.

Vielen Dank für das Interview und Alles Gute für die Zukunft.
Mehr über Minh-Khai Phan-Thi gibt es hier!

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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