Nachlese: Rennpappe meets Froschschenkel

Freitag der 13. und bereits 45 min zu spät hasteten wir zwei Mädels (im Auftrag von inBerlin) aus dem S-Bahnhof Jannowitzbrücke in Richtung Treffpunkt zur Trabi-Rallye. „Rennpappe jagt Froschschenkel“, so der Titel des Jochen Schweizer Affiliate Events, und es ging gleich mal mit selbst verschuldetem Stress los: Rennend schon, aber eine Pappe oder Zeitung hätten wir gern gehabt, den kurz zuvor setzte ein Regenschauer ein. Aber gut, wer nur einen halben Tag arbeitet, muss auch mit schlechten Wetter für die andere Hälfte rechnen. Also ging es ab durch den Regen rüber zum Trabi Parkplatz.

Trabi meet FroschschenkelNach einer kurzen Einweisung, einer Proberunde auf dem Parkplatz und ausgestattet mit Kompass, Karte und Kamera steuerten wir das erste Ziel an: die Eastside Gallery. Ein kurzer Überblick durch die Aufgaben wog uns zunächst in Sicherheit: eine Handvoll Stationen anfahren in 2 1/2 Stunden, dass sollte möglich sein, aber der Berliner Verkehr sollte uns das noch vermiesen wollen. Die Aufgaben an jeder Stationen waren ein guter Mix aus Wissen und Aktion. So sprang ich z. B. am Checkpoint Charlie aus dem quasi noch fahrenden Trabi, während der binnen kürzester Zeit für unzählige Fotos herhalten musste. Wir hätten dafür glatt Geld verlangen sollen! 🙂

Sportlich wurde es an der Siegessäule: wir hatten eine Ahnung für die Lösung, wollten aber sicher gehen und liefen – immer die tickende Uhr im Kopf – in Rekordzeit die Stufen zur Aussichtsplattform hoch. Der Muskelkater die nächsten Tage war ein schönes Andenken daran. Entspannter war da schon eher das Teamfoto, bei der uns ein lustiger Kanadier half. Mittlerweile waren wir schon alte Hasen im Umgang mit unserer Rennpappe und hatten viel Spaß jeder auch nur ansatzweise wie Touristen aussehenden Gruppe freudig zu zuwinken. (note to self: das geht nur, wenn man in einem Trabi sitzt, ohne wirkt es sehr komisch!)

Trabi meet FroschschenkelEin Highlight war die kleine Schatzsuche: mit Kompass ausgestattet, sollten wir eine Kiste mit Zahlenschloss finden. Kurze Hilflosigkeit wich aber dem Abenteuerdrang, schließlich hatten wir früher in der Micky Mouse Zeitschrift immer die Fähnlein Fieselschweif Seiten zuerst gelesen, also sollte sich der Schatz doch leicht finden lassen. Und so war es dann auch, mit nur ein bisschen Glück und einer sehr einfachen Aufgabenstellung, stieg unser Amateur-Pfadfinder-Selbstbewusstsein in ungeahnte Höhen, als wir die Kiste fanden und unseren Schatz – eine Tüte Russisch Brot – entnahmen.

Die eigentliche Herausforderung an der Trabi Rallye war es, pünktlich wieder zurück am Ausgangsort zu sein. Die Veranstalter von trabant-mieten.de hatten weder Kosten noch Mühen gescheut und tausende Statisten engagiert um sämtliche Straßen zu blockieren und Staus zu simulieren. So kam es mir als leidenschaftlicher ÖPNV-Nutzerin und Radfahrerin zumindest vor. Dennoch hatten es mit nur einer Stunde Verspätung tatsächlich alle Teams wieder zurück geschafft und nach der Siegerehrung ging es auch direkt weiter zu den Froschschenkeln… nach Marzahn.

Dort angekommen, genauer gesagt in der Kochschule Berlin, wurden wir mit leckerem Sekt empfangen und nach dem Schürzen anlegen, ging’s auch direkt mit dem Plan für das Menü los. Die gefühlten 10 Minuten, in der uns die beiden Köche erzählten, was sie mit uns kochen wollten, hatten wohl nur den Zweck, uns noch hungriger zu machen. Bei mir hat’s geklappt: mit tropfendem Zahn freute ich mich sogar auf’s Kartoffelschälen. In verschiedenen Gruppen machten wir uns über die vielen Aufgaben her, vom Schokolade Schmelzen über Toast Ausstechen bis zum Zwiebeln und Kartoffeln schneiden. Immer unter Anleitung und mit vielen praktischen Tipps. Auch ein paar Sprüche waren dabei, insgesamt war es eine tolle Atmosphäre, der Teamgeist war deutlich spürbar.

Trabi meet FroschschenkelWenn ein Gang fertig war, wurde der schick angerichtet und dann genüsslich verspeist. Da ich im Nachhinein nur noch mit subjektiven Beschreibungen wie superlecker, zum reinlegen,… usw dienen kann, schreibe ich die Menüfolge mal eben von der lieben Elodie (Link zum Blogartikel von Jochen Schweizer) ab:

  • Ziegenkäse unter der Brûléekruste mit Salatbouquet  und Orangenconfit
  • Zwiebelsuppe und Spinatsuppe mit Feigen
  • Schweinefilet im Kräutercrepemantel an Rosmarinjus mit Rotweinschalotten, Bohnenbündchen und Kartoffelgratin
  • Dreierlei Mousse mit Himbermark

Allein beim Schreiben bekomme ich schon wieder Appetit… Es wurden noch Visitenkarten ausgetauscht und Facebook Freundschaften geschlossen, bevor der Abend inoffiziell in einer Strandbar endete. An dieser Stelle wollen wir uns nochmal herzlich für einen wunderbaren Tag bedanken, der genau die richtige Mischung aus Aktion, Spaß und guter Laune hatte!

Bildergalerie (klicken zum vergrößern):

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