Sonderausstellung von Paul Klee in der Sammlung Scharf-Gerstenberg

„Les Klee du Paradies“ – so der Titel der Paul Klee- Sonderausstellung in der Sammlung Scharf-Gerstenberg. Ein schönes Wortspiel, erinnert Klee doch an das französische Wort für Schlüssel (clé) – Klee als Schlüssel zum Paradies?

Die Idee der Ausstellung geht auf den 2007 verstorbenen Kunsthändler und Sammler Heinz Berggruen zurück, Mitbegründer des benachbarten Berggruen-Museums. Klee (1879 – 1940) zählte neben Picasso zu seinen Lieblingskünstlern. Die Ausstellung war auch für das Berggruen-Museum geplant, kurz nach der Eröffnung musste sie allerdings wegen festgestellter Mängel am Erweiterungsbau in das Gebäude der Scharf-Gerstenberg Sammlung umziehen.

70 der ausgestellten Werke stammen aus dem Museum Berggruen, 30 aus der Sammlung von Dieter Scharf, ergänzt durch ausgewählte Bildern aus der Nationalgalerie. Die Ausstellung wird als Rundgang in 12 Kapiteln präsentiert, einzelne Werke werden dabei heraus gehoben und beispielhaft erklärt. So erfährt der Besucher mehr über die einzelnen Schaffensphasen und Intentionen von Klee. Bis zum 31. August sind die Zeichnungen, Gouachen, Druckgrafiken und Ölgemälde noch zu sehen.

Zutritt zur Ausstellung erhält man durch das Tempeltor von Kalabscha. Der dazugehörige Tempel wurde aufgrund des Baus des Assuan-Staudamms mit deutscher Hilfe in Blöcke zerlegt und in Sichtweite des Staudamms wieder aufgebaut und so vor den Wassermassen gerettet. Als Dank für die Hilfe wurde ein in den Fundamenten gefundener älterer und als Füllmaterial verwendeter Torbau Deutschland zum Geschenk gemacht.

Die ständige Ausstellung der Sammlung Scharf-Gerstenberg besteht an dieser Stelle seit 2008. Sie zeigt unter dem Titel „Surreale Welten“ auf drei Etagen über 250 Gemälde, Skulpturen undn Collagen der Surrealisten und ihrer Vorläufer. Zu betrachten sind u.a. Werke von Piranesi, Dalí, Magritte, Victor Hugo, Max Ernst und WOLS. Ein kleines Filmprogramm zeigt zusätzlich klassische surrealistische Filme von Luis Buñuel und Salvador Dalí.

Der Name der Sammlung geht auf die Begründer zurück: Otto Gerstenberg (1848-1935)war Anfang des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Kunstsammler in Berlin, dessen Sammlung zum Teil während des Krieges zerstört oder von der russischen Armee als Kriegsbeute mitgenommen wurde. Von den verbliebenen Kunstwerken erbte sein Enkel Dieter Scharf (1926–2001) eine Sammlung von Grafiken. Kurz vor seinem Tod wandelte Scharf seine beachtlich angewachsene Sammlung in eine Stiftung um.

Das Museum kann Di – Fr von 10:00 – 18:00 Uhr und Sa – So von 11:00 – 18:00 Uhr besichtigt werden. Mit dem Ticket für die Ausstellung (10 EUR) kann am  gleichen Tag auch das Museum Berggruen besucht werden. Beide Gebäude, klassizistische Zwillingsbauten mit großen Kuppeln, liegen in unmittelbarer Nähe des Schloss Charlottenburg. Sie entstanden 1851 – 1859 im Auftrag Friedrich Wilhelms IV nach Plänen des Architekten Friedrich August Stüler und werden deshalb auch östlicher und westlicher Stülerbau genannt. Beide dienten ursprünglich als Offiziers-Kasernen des Garde du Corps-Regiments. Stüler entwarf später auch die Alte Nationalgalerie.

Hier ein paar Fotos aus der Klee-Ausstellung und der Scharf-Gerstenberg-Sammlung:

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War 4 Jahre lang "Berliner" - im Moment hat es mich ins Rheinland verschlagen. Aber mein Herz geht immer noch auf, wenn ich nach Berlin komme! :-)

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2 comments

  1. Das wäre doch mal einen Besuch wert wenn ich im Juni das nächste mal in Berlin bin – danke für den Beitrag!

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