Stettin, die unbekannte Nachbarstadt

Stettin(polnisch: Szczecin) ist nur 120km von Berlin entfernt und doch für viele Berliner eine unbekannte Stadt, trotz der über 400.000 Einwohner. Die meisten Berliner kennen zumeist nur die anderen nahe gelegenen deutschen Großstädte wie Hamburg, Leipzig oder Dresden.

Stettin war bis 1945 noch eine deutsche Stadt, die Hauptstadt Pommerns, es bestand auch eine direkte Bahnverbindung vom ehemaligen Stettiner Bahnhof  in Berlin. Heute ist in der deutschen Hauptstadt nur noch der Rest in Form des unterirdischen S-Bhf Nordbahnhof zu bestaunen. Als Erinnerung an den ehemaligen Kopfbahnhof sind auf dem Außenplatz, neben der TRAM, Gleismarkierungen zu sehen.

Zurück zur Hansestadt Stettin, diese ist nach 1945 ein Teil von Polen und hat daher eine mehrheitlich polnische homogene Einwohnerschaft. Ein Teil von Pommern, der östliche Teil ist in Deutschland geblieben, welches heute einen Teil des dt. Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern bildet, daher auch dieser Name. Stettin ist auch ein Grund warum damals der Usedomer Teil von Swinemünde nach Polen kam, um eine sichere landesinnere Passage für die Schiffe aus/nach Polen zu gewährleisten.

Die Bilder aus der Galerie zeigen einen kleinen Querschnitt des heutigen Stettins mit Teilen der Altstadt, ein altes Tor mit Inschrift des Friedrich dem Großen, dem Hafen und die Plattenbauten. Eine Besonderheit ist der kostenlose Touristenweg, welcher sich als rote Linie durch die Stadt zieht. Entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten(Schloss, Hafen usw.) ist diese Linie mit Stationsnummern versehen, wirklich gut gemacht. Direkt im Hafen befinden sich die 500m lange Hakenterasse aus Sandstein, tatsächlich ist das Wort Hakenterasse noch als solches am Bauwerk lesebar. Absolut zu empfehlen sind die historischen Führungen im nicht normalen zugänglichen Teil des Stettiner Hauptbahnhofs, welche teilweise als Bunkeranlagen dienten, während der deutschen aber auch polnischen Zugehörigkeit.

Des weiteren (nicht in der Bildergalerie) existieren seit der Wende auch “westliche” Bauten wie moderne Einkaufszentren und neue stylische Hochhäuser. Insgesamt bietet Stettin ein großes Angebot an vielseitiger Geschichte und Architektur, ein bisschen vergleichbar mit Berlin. Einfach mal ein Ticket(es gilt der VBB-Tarif) buchen in Richtung Stettin und sich überraschen lassen. Der nahe und doch so unbekannte Nachbar, speziell für Segelliebhaber ist einiges im Angebot! Mehr Informationen bietet die zentrale Anlaufstelle im Internet www.szczecin.pl neben polnisch auch in den Sprachen englisch und deutsch verfügbar.

Kleine Bildergalerie (an einem wechselhaften Herbsttag entstanden):

Wer von Euch war schon mal in Stettin und kann drüber was erzählen, gerne per Kommentar oder Mail!

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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One comment

  1. Schön euer Blog

    Hab da mal ne Frage….
    Gibt es in Stettin einen Stützpunkt der deutschen Telekom (oder T-Systems) ?
    Gruß
    Rolf

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