Die Urania-Weltzeituhr am Alexanderplatz

Die 10 m hohe Weltzeituhr ist wohl der beliebteste Treffpunkt am Alexanderplatz und es vergeht wohl kaum eine Minute, in der sie nicht geknipst wird. Zu DDR-Zeiten sollte der Alexanderplatz sozialistisch neu gestaltet werden, in diesem Zuge wurde die Uhr 1969 aufgestellt. Der Entwurf stammt von Erich John, der damals Dozent an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin war. Die Weltzeituhr ist 16 t schwer. Sie steht auf einem Steinmosaik in Form einer Windrose. In jedem der 24 Segmente der Uhr sind verschiedene Länder schematisch dargestellt und 148 Städte aufgelistet, für die die jeweilige Zeitzone gilt. Ein Stundenring dreht sich durch diese Zeitzonen und zeigt somit die aktuelle Zeit in allen Zeitzonen der Welt an. Über der Weltzeituhr dreht sich eine vereinfachte Darstellung des Sonnensystems mit ihren Planeten und Bahnen einmal pro Minute um sich selbst.

"Alte" Weltzeituhr, Urania-Säule
„Alte“ Weltzeituhr, Urania-Säule

Der komplette Name der Uhr – „Urania-Weltzeituhr“ – ergibt sich daraus, dass 1966 bei Abrissarbeiten auf dem Alexanderplatz eine Urania-Säule gefunden wurde – eine etwa sechs Meter hohe Straßenuhr mit Wetterstation, die damals von der Berliner Uhrenfabrik „Urania“ gebaut wurde.

1997 wurde die Uhr unter Verantwortung des Metallrestaurators und Bildhauers Hans-Joachim Kunsch saniert. Hierbei wurden einige Städtenamen aktualisiert (Leningrad wurde zu Sankt Petersburg, Alma Ata zu Almaty) und 20 neu hinzugefügt (z.B. Jerusalem und Tel Aviv, deren Erwähnung in der DDR politisch unerwünscht war). Außerdem wurde die Zuordnung mancher Städte zu Zeitzonen korrigiert (z.B. bei Kiew).

Der Antrieb der Uhr stammt noch aus DDR-Zeiten und hat sich als unverwüstlich erwiesen – es handelt sich um ein Trabi-Getriebe 🙂 Er befindet sich zwei Meter unter der Erde in einem etwa 5 qm großen und fast 2 m hohen Raum. Unter den Berlinern gilt übrigens der Mythos, dass ein Liebespaar, das sich um 24 Uhr (Ortszeit) an der Weltzeituhr die Hände hält, für immer zusammenbleibt… Um diese Weltzeituhr und andere Berliner Unikate kennenzulernen, lohnt sich ein längerer Aufenthalt in Berlin u.a. in einer Ferienwohnung, zu finden auf Vermittlungsplattformen wie Hundredrooms.

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War 4 Jahre lang "Berliner" - im Moment hat es mich ins Rheinland verschlagen. Aber mein Herz geht immer noch auf, wenn ich nach Berlin komme! :-)

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2 comments

  1. Ja die Weltzeituhr ist wohl einer der beliebtesten Orte für Touristen in Berlin. Gerade im Sommer sieht man dort Scharen von Menschen, die sich entweder dort treffen um die Stadt zu erkunden oder auch den Straßenkünstlern die diese Kulisse wählen zu zujubeln.
    Aber trotz des Alters ist die Uhr immernoch schön anzuschauen und immer wieder ein Blickfang am Alex.

  2. Wir waren kürzlich da und haben die Uhr angeschaut. Interessant. Aber der Alexanderplatz rundherum ist halt schon – öööhm – hässlich.
    liebe Grüsse vom Muger

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