Der beste Kaffee der Stadt, die beste Eisdiele, die beste Mörchenpflanzung

In der Regel sind Listen mit Geheimtipps der unmittelbare Tod eben dieser. Airbnb, der Online-Anbieter für Aufenthalte in anderer Leute Wohnung – gewissermaßen Couchsurfing für Anspruchsvolle – ist diesbezüglich in seine Nutzer gedrungen, und, schwupps, ward eine Liste für Berlin erstellt. Die wiederum nur einem ausgewählten Publikum zugänglich gemacht wurde, damit alles schön in der Familie bleibt. Wie beim Anblick der Mützenaffen in engen Hosen auf der Vorstellungsfeier des handlichen Klappführers nicht zu erwarten war, enthält dieser durchaus einige Lokalitäten, die außer dem Schein auch ein Sein zu bieten haben.

So ist der besten Kaffee in Prenzlauer Berg bei CK auf der Marienburger (was nach Verkostung bestätigt werden kann) zu haben, während zur besten Eisdiele der Gegend das Hokey Pokey auf der Stargarder* – analog für Friedrichshain die Eispiraten auf der Grünberger 85, für Kreuzberg Vanille Marille und für Mitte Efa’s Frozen Yoghurt – erkoren wurde. Diese Angaben sind vor allem jetzt zum beginnenden Winter von hervorragender Nützlichkeit, weshalb sie hier eingehend gemacht werden.

Auch die sich nicht als Touristenmagnete per se qualifizierenden Stadtteile Wedding und Moabit werden erwähnt: im ersteren die „kultuerelle Platform“ Bei Ernst, im letzteren die gar großartige Arminiusmarkthalle , in der es Kuchen am Stil, eine eigene kleine Brauerei und ein gleichsam gar großartiges Restaurant gibt.

Die überhaupt beste Wildmörchenpflanzung übrigens ist in den Prinzessinnengärten beheimatet. Das sind die mit dem fünft-schönsten Flohmarkt und dem acht-platzierten Kuchen.

*Was gut ist, weil dann hoffentlich noch genug vom wirklich monstermäßig reinhauenden Eis von Rosa Canina für mich und Nachbars Nervgören übrig sein wird.
 

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2 comments

  1. Naja, also die Liste habe ich auch bei der Party bekommen und erst später verstanden, dass dieses A2 (etwas größer – unkonventionelles Papierformat) eine limitierte Auflage darstellt. Upps, ich dachte immer man druckt eine bestimmte Menge Werbeflyer und wenn die dann verbraucht sind, sind’se weg oder man druckt eben nach. Aber hier nennt man das dann limitiert also so hochwertig, dass man sein eigenes Exemplar pfleglich behandeln sollte, wer weiss was das mal Wert sein wird.
    Inhaltlich auch naja, hab‘ schon spannendere Best of Listen gelesen, bei mir schlich so ein wenig das Gefühl ein, dass nicht so wirklich viele Hosts mitgemacht haben und man dann nehmen musste was eben kam.
    Die Veranstaltung war niedlich und die airbnb Mitarbeiter durchgehend nett und bemüht – eine Party sollte man einfach immer feiern auch wenn man dann nicht unbedingt ein A2 Faltblatt zum Anlaß nimmt.

    • Da bin ich ganz deiner Meinung. Zumal der Flyer ja für niemanden außer den Eingeladenen zugänglich ist (was mir ehrlich gesagt auch erst hinterher aufgefallen ist, sonst hätte ich mal „kritisch nachgefragt“.) Das war wohl eher eine Kundenbindungsmaßnahmen, mit einem Löffelchen Werbung und reichlich Selbstbeklatschung des eigenen Mittendrin-Seins drin. Ein bisschen überflüssig ist das Hinweisplänchen schon, weil das keine Läden sind, die sonst nieeeee jemand gefunden hätte. Aber nett waren sie alle da, stimmt!

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