Eröffnung „Platz des 9. November“

Nun hat Berlin endlich einen Platz des 9.November, rechtsseitig gelegen an der Bornholmer Str vor der Bornholmer Brücke (richtiger Name ist „Bösebrücke„) im Stadtteil Prenzlauer Berg. Repräsentativer wäre der Platz gegenüber gewesen, welcher erheblich größer ist und Ort der Grenzabfertigung war. Meines Wissens gehört dieser Platz einem privaten Investor, mal schauen was passiert.

Am Abend des 9.11.2010, genau 21 Jahre nach dem historischen Mauerfall wurde die neue Gedenkstätte eingeweiht. Nach jahrelanger Ideenfindung wurde das Konzept vom Architekturbüro Sinai umgesetzt unter dem Motto „Moment für Moment“. Daher es soll eine Auseinandersetzung mit den Momenten stattfinden mittels verschiedenen Elementen. Sichtbar von weitem sind entlang der ehemaligen Hinterlandmauer kleinwüchsige Bäume gepflanzt worden. Am Übergang der einzelnen Betonelemente, genauergesagt an den Verstärkungen findet sich eine Fortsetzung am Boden. In der Form von Stahlträgern mit Schriftgravur, welche die entscheidenden Stunden in kurzen Sätzen/Zitaten wiedergeben.

In Richtung Brücke wird diese Gedenkstätte breiter und die Informationsdichte höher. Es folgen große Schautafeln, welche den informativen Schwerpunkt der Gedenkstätte bilden. Auf der Vorderseite der großen Tafeln ist jeweils ein überdiemensionales Bild zu finden, die teilweise bestimmt schon einigen bekannt sind, wie der Übertritt der ersten DDR-Bürger in Richtung Westen. Auf der Rückseite finden sich Hintergrundinformationen in den Sprachen Deutsch und Englisch. Dargestellt werden der 9.November in der deutschen Geschichte, die friedliche Revolution in der DDR und der Ablauf des 9.November 1989 in Form von Bildern, Text und einer riesigen Karte mit den Orten der friedlichen Revolution sowie die genaue Darstellung der ehemaligen Grenzanlage/Grenzübergang der Bornholmer Straße. Den Abschluss des Platzes bildet ein Gedenkstein mit Erinnerungstafel, welcher schon Blumen erhalten hat und feste Sitzgelegenheiten zum reflektieren der Eindrücke. Mehr optische Eindrücke sind in der unten angehängten Bildergalerie zu finden.

Was bleibt festzuhalten, eine entsprechende Würdigung des 9.Nov 1989 war längst überfällig. Das nun entstandene Areal ist relativ klein, letztendlich aber sehr funktionell gestaltet und kann zu jeder Zeit besucht werden incl. kostenlosen Eintritt. Für mich ist es schon ein richtiger Schritt in die richtige Richtung und fühle mich auch emotional berührt. Bin sehr gespannt wie es die Berliner und natürlich auch Gäste annehmen werden. Wie sehen es die Leser von blog@inBerlin? Platz dafür gibt es wie immer in den Kommentaren!

About waldnase

Komme aus der Provinz und seit 1999 Berliner! Mich interessiert hauptsächlich Geschichtliches und Kreatives aus der spannendsten Metropole Deutschlands.

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